Deutscher Fachkongress für Absturzsicherheit 2025

Von der Architektenkammer Berlin anerkannt mit 8 UE als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung

Am 25. und 26. November 2025 treffen sich zum neunten Mal Fachleute und Interessierte aus Planung, Bau und Gebäudebetrieb auf dem Deutschen Fachkongress für Absturzsicherheit – diesmal in Berlin.

Der 9. Deutsche Fachkongress für Absturzsicherheit findet vom 25. bis 26. November 2025 im Radisson Collection Hotel in Berlin statt
© Radisson Collection, Berlin

Der 9. Deutsche Fachkongress für Absturzsicherheit findet vom 25. bis 26. November 2025 im Radisson Collection Hotel in Berlin statt
© Radisson Collection, Berlin
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) verzeichnete im vergangenen Jahr 78 Todesfälle auf Baustellen in Deutschland. Laut Jahresbericht 2024 der BG BAU sind die Haupt­ursachen für tödlich verlaufende Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft Absturzunfälle (36 Prozent), herabfallende oder kippende Bauteile (26 Prozent) sowie Unfälle mit Baumaschinen (15 Prozent). Überdurchschnittlich viele schwere Arbeitsunfälle passieren also bei Tätigkeiten in der Höhe mit Absturzgefährdungen; und das nicht unbedingt in großen Höhen. Die meisten Absturzunfälle passieren zwischen zwei und drei Metern Absturzhöhe.

Häufige Unfallursachen

Die häufigsten Unfallauslöser für Abstürze sind Leitern, Gerüste und Abstürze von Dächern, Dachstühlen, Dachöffnungen (einschließlich Durchstürze). Die häufigsten tödlichen Abstürze passieren von Dächern, insbesondere Durchstürze durch Lichtplatten, aber auch bei der Montage von Dachstühlen, Dachhaut und dergleichen, da hier die Absturzhöhen häufig groß und deswegen die Verletzungen schwerer sind Die Höhenretter der Feuerwehr Dortmund zeigten während des Fachkongresses für Absturzsicherheit 2024 in der DASA in Dortmund praxisnahe Rettungsübungen
© Stephan Thomas

Die Höhenretter der Feuerwehr Dortmund zeigten während des Fachkongresses für Absturzsicherheit 2024 in der DASA in Dortmund praxisnahe Rettungsübungen
© Stephan Thomas

Trotz aller Informationen, Erfahrungen und verfügbarer Technik bleibt die Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen auf Baustellen häufig unzureichend.

Deutscher Fachkongress für Absturzsicherheit

Der Deutsche Fachkongress für Absturzsicherheit bietet eine Plattform für alle, die Verantwortung für Absturzsicherheit tragen – sei es auf dem Baugerüst, im Planungsbüro oder auf der Betreiberseite. Im Fokus der Fachvorträge und Diskussionsrunden der diesjährigen Veranstaltung stehen aktuelle Herausforderungen bei Planung und Umsetzung sicherer Arbeitsplätze in der Höhe, Vorschriften, Normen und technische Innovationen sowie Gefährdungsbeurteilungen und Rettungskonzepte stehen. Wie immer bietet die Veranstaltung rund um das Fachprogramm reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und Informationsaustausch
© Radisson Collection, Berlin

Wie immer bietet die Veranstaltung rund um das Fachprogramm reichlich Gelegenheit zum Netzwerken und Informationsaustausch
© Radisson Collection, Berlin

Diese ganzheitliche Perspektive macht die Veranstaltung besonders relevant für Architekten, Ingenieure, Bauleiter, Sicherheitskoordinatoren sowie Betreiber von Industrie- und Infrastrukturanlagen.

Erfahrungs- und Informationsaustausch

Der Kongress punktet mit einem klaren Praxis­bezug, fundierten Fachvorträgen und informativen Live-Vorführungen. Auf dem Programm stehen Themen wie die Montage und Prüfung von Absturzsicherungen, effiziente Sicherheitslösungen oder der Einsatz moderner Technik etwa Drohnen oder „Lifeline-Systemen“. Weitere Themen sind der sichere Einsatz von Hubarbeitsbühnen sowie temporäre Seitenschutzsysteme für Dächer. Zudem zeigt die Firma Aithon Robotics, wie sich Inspektions- und Montagearbeiten an schwer zugänglichen Bereichen in der Höhe ausführen lassen – mit speziell dafür konzipierten Drohnen. Das Start-up Aithon Robotics aus der Schweiz stellt sich auf dem Fachkongress für Absturzsicherheit 2025 vor. Durch den Einsatz von Drohnen erhöht Aithon die Sicherheit bei Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen
© Aithon Robotics

Das Start-up Aithon Robotics aus der Schweiz stellt sich auf dem Fachkongress für Absturzsicherheit 2025 vor. Durch den Einsatz von Drohnen erhöht Aithon die Sicherheit bei Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen
© Aithon Robotics

Außerdem erfahren die Teilnehmenden des Kongresses, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für Architekten, Planerinnen und Planer, Handwerksbetriebe und Gebäudebetreiber in Bezug auf die Absturzsicherung gelten. Auch in diesem Jahr umfasst das umfangreiche Programm Fachvorträge und Live-Vorführungen ergänzt durch eine begleitende Fachausstellung
© Erdal Top

Auch in diesem Jahr umfasst das umfangreiche Programm Fachvorträge und Live-Vorführungen ergänzt durch eine begleitende Fachausstellung
© Erdal Top

Die Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht Manuela Reibold-Rolinger wird in ihrem Vortrag am ersten Veranstaltungstag aktuelle Rechtsfälle zur Absturzsicherheit sowie deren gerichtliche Bewertung vorstellen. Die THIS sprach vorab mit der Anwältin über die Frage nach der Verantwortung für sicheres Arbeiten in der Höhe.

Ausgerichtet in Kooperation mit der BG BAU

Auch in diesem Jahr wird der Fachkongress für Absturzsicherheit wieder vom Bauverlag ausgerichtet. Die BG BAU ist Kooperationspartner. Unterstützt wird die Veranstaltung von den Industriepartnern ABS Safety, Innotech Arbeitsschutz GmbH, Grün GmbH sowie den Firmen Fallprotec S.A., IKAR und Spanset. Die Partner und Förderer der Veranstaltung werden in einer begleitenden Fachausstellung ihre Produkte und Systeme zur Absturz­sicherheit vorstellen und für Fragen von Teilnehmenden bereitstehen.

Bauverlag BV GmbH
www.kongress-absturzsicherheit.de

Schutzmaßnahmen zur Absturzsicherung nach dem „STOP-Prinzip“

Substitution: Vermeidung von Arbeiten in der Höhe durch z.B. technische Lösungen wie Teleskopstangen; die Substitution („S“) ist die wirksamste Schutzmaßnahme und daher zu bevorzugen

Technische Lösungen: Lassen sich Arbeiten in der Höhe nicht vermeiden, sollten technische Lösungen zur Vermeidung von Absturzunfällen geprüft und umgesetzt werden, zum Beispiel Schutzgeländer, Schutznetze als Auffangeinrichtung oder Hubarbeitsbühnen

Organisatorische Maßnahmen: Diese sollten veranlasst werden, wenn technische Lösungen nicht ausreichend sind oder nicht umgesetzt werden können, dazu gehören Betretungsverbote, Absperrungen von Gefahrenbereichen oder Zutrittsregelungen

Persönliche Schutzmaßnahmen: Wenn technische und organisatorische Maßnahmen nicht anwendbar oder sinnvoll sind, können persönliche Schutzmaßnahmen angewendet werden, dazu gehören der Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA), Schutzkleidung oder Schutzhelmen

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