Sanierung einer Industriebodenfläche

Gewappnet gegen mechanische Beanspruchung und Klimaeinflüsse

Im Hafen von Catania wurde eine Industriebodenfläche von 2500 Quadratmetern saniert. Nun ist die Fläche gegen mechanische Beanspruchung und den hohen Salzgehalt der Mittelmeerluft geschützt.

Das wirtschaftliche Zentrum Siziliens befindet sich mit Catania an der Ostküste am Fuße des Vulkans Ätna. Industrien wie z.B. aus der Halbleitertechnik prägen das Bild der historischen, nach Palermo zweitgrößten sizilianischen Stadt. Entsprechend bedeutend ist der Hafen Catanias sowohl für den Tourismus als auch als Umschlagplatz für verschiedenste Güter.

Starke mechanische Belastungen und der hohe Salzgehalt in der Luft hinterließen ihre Spuren auf dem Industrieboden im Hafen vonnCatania. Vertiefungen von bis zu sechs Zentimetern beeinträchtigten bereits die Verkehrssicherheit
© Korodur

Starke mechanische Belastungen und der hohe Salzgehalt in der Luft hinterließen ihre Spuren auf dem Industrieboden im Hafen vonnCatania. Vertiefungen von bis zu sechs Zentimetern beeinträchtigten bereits die Verkehrssicherheit
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Gelegentliche Erdbeben und die extrem hohe Anzahl an Sonnenstunden in den Sommermonaten haben auf den Außenflächen des in den Dreißiger- und Vierzigerjahren stark ausgebauten Hafens kaum Schäden verursacht – wohl aber der hohe Salzgehalt der Mittelmeerluft und die häufigen und sehr hohen mechanischen Beanspruchungen. Der Industrieboden hat unter diesen Bedingungen merklich gelitten, gerade aufgrund der intensiven Schwerlastnutzung. An umschlagintensiven Tagen besonders hoher Frequentierung werden hier mehr als 2000 Container ge- und entladen.

Um den Betrieb langfristig sicherstellen zu können, erfolgte 2024 eine grundlegende Sanierung der Fläche. Hier lag der Fokus auf den Lkw-Fahrspuren, die zu den Schiffsanlegestellen hin- und wegführen.

Im Hafen von Catania werden an Tagen mit hohem Umschlag bis zu 2000 Container ge- und entladen, und viele Fähren legen hier täglich an. Um den Betrieb so wenig wie möglich zu stören, war ein reibungsloser Ablauf für das Verlegen und Nachbearbeiten der Fläche angesagt
© Korodur

Im Hafen von Catania werden an Tagen mit hohem Umschlag bis zu 2000 Container ge- und entladen, und viele Fähren legen hier täglich an. Um den Betrieb so wenig wie möglich zu stören, war ein reibungsloser Ablauf für das Verlegen und Nachbearbeiten der Fläche angesagt
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Holpriger Untergrund für Neuankömmlinge

„Es gab an einigen Stellen Vertiefungen von bis zu sechs Zentimetern, und die Verkehrssicherheit ist dann natürlich stark eingeschränkt“, beschreibt Alexander Pröls, Leiter Export bei Korodur aus Amberg, das Schadensbild. Korodur ist ein Hersteller von mineralischen Hartstoffen für Industrieböden und andere Anwendungen. Böden in Hallen und Parkhäusern, aber auch auf Außenflächen – insbesondere stark beanspruchte Areale wie Flughäfen oder beispielsweise das Hafengebiet von Catania – bilden einige Schwerpunkte.

„Hier legen außer Kreuzfahrtschiffen auch Fähren an, und für die ankommenden Fahrzeuge – vom Zweirad über das Auto bis zum Lkw – konnte das Befahren der Flächen sehr holprig werden. Daher bestand sehr dringender Sanierungsbedarf. Bei der Auswahl der passenden Materialien spielten die hohe mechanische Belastung einerseits und die enorm salzhaltige Luft andererseits wesentliche Rollen. Deshalb fiel die Wahl auf Neodur HE 65 Plus. Hierbei handelt es sich um einen polymermodifizierten Trockenmörtel, der eine maximale Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb gewährleistet“, so Alexander Pröls.

Das Material Neodur HE 65 Plus wird auf der Baustelle einfach mit Wasser angemischt und kann sofort verarbeitet werden. Der Einbau des Bodens erforderte lediglich eine Woche (Foto l.)
© Korodur

Das Material Neodur HE 65 Plus wird auf der Baustelle einfach mit Wasser angemischt und kann sofort verarbeitet werden. Der Einbau des Bodens erforderte lediglich eine Woche (Foto l.)
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Neodur HE 65 Plus ist für Innenbereiche ebenso geeignet wie für Außenflächen. Dabei minimiert eine Kunststoff-Beimischung das Risiko der Bildung von Oberflächenrissen – sogenannten Krakeleerissen – ganz erheblich. Auf der Baustelle lässt sich das Material einfach mit Wasser anmischen und kann sofort auf der zu bearbeitenden Fläche verteilt werden.

90 Tonnen Neodur HE 65 Plus auf 2500 Quadratmeter

„In Abstimmung mit dem Auftraggeber, dem Hafen, und unserem örtlichen Handwerkspartner Deltapav wurde mit diesem Verfahren eine Fläche von rund 2500 Quadratmeter saniert. Hierfür lieferten wir 90 Tonnen Neodur HE 65 Plus. Der Wind und andere Witterungseinflüsse stellen bei solchen Verlegemaßnahmen sowie für die Nachbehandlung jedoch eine außergewöhnliche Herausforderung dar“, erklärt Pröls.

Für die Sanierung der rund 2500 Quadratmeter Außenfläche im Hafen von Catania lieferte Korodur 90 Tonnen Neodur HE 65 Plus
© Korodur

Für die Sanierung der rund 2500 Quadratmeter Außenfläche im Hafen von Catania lieferte Korodur 90 Tonnen Neodur HE 65 Plus
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Wie bei vielen Korodur-Projekten war auch hier eine schnelle Ausführung ein wichtiger Aspekt, denn die betrieblichen Abläufe sollten durch die Sanierung so wenig wie nur möglich beeinflusst werden. Den reibungslosen Einbau des neuen Bodens zu gewährleisten, hat für die Produktentwicklung bei Korodur daher bereits seit Jahrzehnten höchste Priorität. Nach der Untergrundvorbereitung mit dem Kugelstrahlen und Fräsen des Tragbetons konnte der Boden eingebaut werden. Die gesamte Sanierung nahm lediglich eine Woche in Anspruch.

Der sanierte Abschnitt des Industriebodens im Hafen von Catania bildet nun eine ebene und dauerhaft widerstandsfähige Fläche
© Korodur

Der sanierte Abschnitt des Industriebodens im Hafen von Catania bildet nun eine ebene und dauerhaft widerstandsfähige Fläche
© Korodur
Um ein zu schnelles Aushärten während der Verarbeitung zu verhindern, wurde Korocure als temporärer Verdunstungsschutz ergänzt, und bei der finalen Nachbehandlung kam Korotex zum Einsatz. Diese Maßnahmen schützen die Fläche zusätzlich und sorgen für hohe Belastbarkeit und Lebensdauer.

Prädestiniert ist Neodur HE 65 Plus für den Einsatz nicht nur an Orten mit erhöhten Salzeintragungen aus der Luft, sondern auch überall dort, wo Frost ein wesentlicher Faktor sein kann. Ein typisches Beispiel hierfür sind Böden von Parkhäusern in Finnland, wo die Winterreifen der Pkw häufig mit Spikes versehen sind. Sie können an den Oberflächen erhebliche Schäden verursachen. Zudem belasten Tausalze die Oberflächen. Auch hier schützen die Widerstandseigenschaften der Neodur-Hartstoffschicht die Böden dauerhaft. Gemäß DIN 1100 hergestellt, entspricht Neodur HE 65 Plus den Anforderungen der Abriebklassen A5, A3 und A1,5.

 

Korodur International GmbH

www.korodur.de

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