Auf den richtigen Einbau kommt es an

Entwässerungsrinnen für hohe Beanspruchungen

Jedes Produkt ist nur so gut wie seine spätere Verarbeitung. Dies gilt in besonderem Maße für Entwässerungsrinnen, die der Witterung und hohen dynamischen Verkehrslasten ausgesetzt sind.

Besonders für hohe Belastungen und der Witterung ausgesetzte Bauprodukte gilt: Nichts hält ewig. Unbestritten jedoch ist die Tatsache, dass für die Lebensdauer eines hochwertigen Produktes dessen fachgerechter Einbau mindestens genauso wesentlich ist wie die Produktqualität selbst. Mit seinem breiten Sortiment an BG-Filcoten-Entwässerungsrinnen bietet BG-Graspointner ein Hightech-Produkt an, das in besonderem Maße hohen Beanspruchungen durch Witterung und Verkehrslasten standhalten kann. Werden allerdings beim Einbau Nachlässigkeiten toleriert, kann es später zu Schäden kommen – unabhängig davon, welche Rinne verbaut wurde. Das ist ärgerlich und in der Regel auch mit hohen Folgekosten für die Instandsetzung verbunden. Daher lohnt sich ein kurzer Blick auf immer wieder auftretende Nachlässigkeiten beim Einbau.

Im Gegensatz zur Fahrbahndecke, die Belastungen flächig abtragen kann, ist die Statik einer Rinne deutlich komplexer. Sie lastet auf einem schmalen Betonfundament ab und soll während der gesamten Lebensdauer im Idealfall knapp unterhalb der Fahrbahnoberfläche anschließen. Zudem kann das Rinnensystem starken Kräften durch thermische Ausdehnung der Oberflächenbeläge ausgesetzt sein. Um spätere Schäden zu vermeiden, kommt es auf den korrekten Einbau an. Beginnend bei kleinformatigem Kopfsteinpflaster, über plastisch verformbare Asphaltbeläge bis hin zu großflächigen Betondecken gibt es bei jeder Ausführung bautechnische „Spezialitäten“ zu beachten.

Pflastersteine setzen sich gern

Auf Grund ihrer Versickerungsfähigkeit sind Pflasterbeläge aus ökologischen Gründen, oft aber auch aus gestalterischen Erwägungen erste Wahl. Im Gegensatz zu gebundenen Flächen, wie zum Beispiel einer Betondecke, üben Pflasterbeläge keine flächigen, sondern punktuelle Druckkräfte auf die Rinnen aus und bereiten besonders in puncto Höhenstabilität deutlich größere Probleme: Die Rinne sitzt auf einem durchgängigen Betonfundament, wohingegen das kleinteilige Pflaster auf einem Kiesbett aufsitzt. Bei einer nachträglichen Setzung des Pflasters steht die Rinne häufig über und ist so erhöhten Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt. Zudem ist der Wasser-einlauf vermindert und beim Schneeräumen ist eine mechanische Beschädigung durch den Pflug nahezu vorprogrammiert. Um diesem Problem vorzubeugen, empfiehlt es sich, die ersten Pflastersteine entlang der Rinne gebunden einzubauen. In der Praxis bewährt hat sich, diese mit zirka 3 bis 5 Millimeter Höhenüberstand zur Rinne in einen stabilen drainagefähigen Bettungsmörtel zu setzen, welcher direkt auf dem Fundamentüberstand aufsitzt. Die Rinne bleibt so beidseitig in einer höhenstabilen, gebundenen Pflasterdecke eingebettet und ihre Funktionsfähigkeit auf Dauer geschützt. Eventuelle Instandsetzungen der Pflasterfläche bewegen sich im wirtschaftlichen Bereich, da das komplexe Rinnensystem hiervon nicht betroffen ist.

Auch der Asphalt will unterstützt werden

Im Zusammenhang mit Asphaltoberflächen hat sich in der Praxis eine ähnliche Vorgehensweise bewährt: Über eine sogenannte „Asphaltstütze“ wird die Asphaltdecke längs der Rinne in ihrer Höhe stabilisiert. Die Asphaltstütze ist ein auf dem Fundamentüberstand aufgesetzter seitlicher Betonkeil, der in die tragfähige Bitumenschicht bis knapp unterhalb des Feinbelags eingreift. Somit wird erreicht, dass nachträgliche Setzungen der Asphaltfläche nicht bis direkt an die Rinne heranreichen und ein Wassereinlauf in die Rinne stets gewährleistet ist. Ebenso ist die Rinne auf Dauer ausreichend eingebettet und beim Schneeräumen bestens geschützt. Den Überstand der plastisch verformbaren Asphaltdecke zur Rinne sollte man etwas größer dimensionieren als bei den härteren Pflastersteinen. Mit 5 bis 7 Millimetern ist man hier auf der sicheren Seite.

Spannungen verhindern

Fahrbahndecken aus Beton werden heutzutage großflächig und mit nur wenigen Dehnfugen verlegt. Konstruktiv muss dafür gesorgt werden, dass die thermisch unvermeidbaren Dehnungen keine Druckspannungen auf die eingebetteten Entwässerungsrinnen ausüben. Solchen Schubkräften könnte kein Rinnensystem auf Dauer schadensfrei überstehen. Raumfugen parallel der Rinnenstränge sind deshalb unabdingbar. Deren Ausführung wird auch selten vergessen, nicht immer ist diese jedoch fehlerfrei. Die Raumfugen sollten stets bis auf die tragende Schotterschicht heruntergezogen werden, um den kompletten Rinnenquerschnitt einschließlich des Fundamentstreifens zu entkoppeln. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des hohen Zeitdrucks am Bau empfiehlt es sich, diesen Schritt besonders im Auge zu behalten, bevor die Fahrbahndecke und der Fugenverguss den Kontrollblick verwehren. Die auftretenden Kräfte bei einer fehlenden Raumfuge sind so enorm, dass auch der beste Rinnenkörper buchstäblich zerquetscht werden kann.

Eine gute Anhaftung an den Rinnenkörper sorgt für eine hohe Stabilität

Bei höheren Belastungsklassen sind bei Rinnenentwässerungen seitlich angesetzte Betonläufer mit einer Breite von zirka 15 Zentimetern die Standardlösung. Die Betonläufer sitzen direkt auf dem Überstand des Betonfundaments und werden direkt an den Rinnenkörper angesetzt. Die Rinne ist so dauerhaft stabil mit leichtem Unterstand zu dem Betonläufer eingebettet und zudem gegen Kippen perfekt gesichert. Der rein mineralische Hochleistungsbeton (HPC) Filcoten ergibt im Zusammenspiel mit dem betonierten Läufer einen besonders dauerhaften und sicheren Einbau.

Neben den Raumfugen in der Fläche entlang eines Rinnenstranges sind auch im Betonläufer entsprechende Abschnitte mit Querfugen vorzusehen. Um unkontrollierte Spannungsrisse im Läufer zu vermeiden, empfiehlt sich allein schon aus optischen Erwägungen das Anlegen von Sollrissfugen. Diese sollten jeweils neben einem Stoß der Rinnenelemente angeordnet werden. BG-Graspointner empfiehlt, hier direkt in der seitlichen Verlängerung der Stoßfugen dünne, senkrechte Stegplatten in die Bewehrung zu setzen und so eine gezielte Sollbruchstelle vorzugeben. Die Stegplatten werden vor dem Betonieren einfach in die Bewehrungskörper lagesicher eingehängt. Hierdurch ist eine optisch und bautechnisch perfekte Bruchstelle direkt am Stoß der Rinnenkörper gewährleistet. Ein annähernd ähnliches Fugenbild sollte auch im Fundamentstreifen angelegt werden.

Gute Planung ist die halbe Miete

Jede Bauleistung ist eine Visitenkarte des Herstellers. BG-Graspointner ist deshalb sehr daran interessiert, schadensfreie Konstruktionen zu realisieren: Als nachhaltige Lösung für alle am Projekt beteiligten Parteien. Für den korrekten Einbau seiner Entwässerungssysteme bietet BG-Graspointner deshalb einen umfangreichen technischen Support an, von der Planung – einschließlich der erforderlichen hydraulischen Berechnungen – bis hin zur Unterstützung direkt vor Ort durch geschulte Mitarbeiter. Abgesehen von einer schadensfreien Ausführung lassen sich Planungen gemeinsam häufig optimieren. Für BG-Graspointner sind konstruktive Auslegungen von Entwässerungsrinnen gemäß den Einbaustellen der EN 1433 sowie Volumen- und Abflussberechnungen etc. daily business und der gespitzte Bleistift eines Vollprofis findet häufig Einsparpotentiale.

BG-Graspointner GmbH

www.bg-graspointner.com

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