Platzsparender Stauraumkanal
Regenwassermanagement mit Amiblu-Rohren und FlüssigbodenDünnwandig, aber trotzdem stabil, dabei leicht und auf der Baustelle gut zu händeln: GFK-Rohre von Amiblu. In Kombination mit Flüssigboden konnte auf engstem Raum innerhalb kurzer Zeit ein Stauvolumen von 1.220 m³ geschaffen werden.
Stadt am Fluss – mit diesem Zusatz wirbt Mülheim an der Ruhr im eigenen Logo. Das unterstreicht die Bedeutung, die das Gewässer für die Stadt im westlichen Ruhrgebiet hat: Der Fluss durchquert den Ort auf einer Länge von 14 km und prägt damit das Lebensgefühl der rund 171.000 Einwohner.
Als einzige Großstadt des Ruhrgebiets, deren Zentrum direkt an der Ruhr liegt, spielt das Wasser aber nicht nur im Tourismus eine bedeutende Rolle. In den vergangenen Jahren ist eine wassersensible Stadt- und Quartiersentwicklung immer stärker in den Fokus gerückt. Grund ist der Klimawandel und damit einhergehende Starkregenereignisse, die Städte wie Mülheim vor eine Herausforderung stellen: Die Gefahr von Überschwemmungen machen eine vorausschauende Bewirtschaftung von Niederschlägen zu einem wesentlichen Bestandteil der Stadtgestaltung und -entwicklung.
Hohes Stauvolumen auf engem Raum schaffen
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Papenbuschstraße: In letzter Zeit hatte sich immer wieder gezeigt, dass das Mischwassernetz unterhalb der Siedlung Papenbusch bei Starkregenereignissen überlastet ist. Um künftig vor Überschwemmungen gewappnet zu sein, musste deshalb zusätzlicher Stauraum geschaffen werden. Bei den Volumenberechnungen durch die medl GmbH, die für die Stadt Mülheim alle investiven Kanalbaumaßnahmen plant und umsetzt, spielte auch eine Rolle, dass die Bebauung noch weiter verdichtet werden soll.
Damit war klar, dass ein Stauraumkanal mit einem Volumen von 1.220 m³ notwendig sein würde, und dass dieser möglichst platzsparend errichtet werden sollte. „Erste Überlegungen, den Stauraumkanal in der Papenbuschstraße zu bauen, waren schnell vom Tisch. Ausreichend dimensionierte Rohre hätten nicht in die Straße gepasst, und mit kleineren Nennweiten hätte der Kanal sehr lang sein müssen, um das benötigte Volumen zu erreichen“, erinnert sich Dipl.-Ing. Burkhard Malcus, der den Bereich Planung bei der medl GmbH verantwortet. Noch dazu steigt die Papenbuschstraße an – dadurch wären im Stauraumkanal eine große Anzahl von Absätzen notwendig gewesen.
Alternativ entschied man sich deshalb dazu, den Stauraumkanal am Rand eines ehemaligen Sportplatzes zu errichten, und zwar so, dass einer möglichen Wohnbebauung des Sportplatzes später platztechnisch nichts im Wege steht. Zum Einsatz kamen glasfaserverstärkte Kunststoffrohre (GFK) der Amiblu Germany GmbH, die so angeordnet wurden, dass die Form des Stauraumkanals an eine Harfe erinnert: Die fünf Rohrstränge liegen parallel zueinander und sind am Ende des ersten Stranges untereinander mit einem Rohr der Nennweite DN 2000 verbunden.
Dass sie zusammen wie eine Harfe aussehen, liegt an der unterschiedlichen Länge der einzelnen Rohrstränge: In der Nennweite DN 2800 verbaute die ausführende Geo-Bau GmbH & Co. KG die GFK-Rohre in 48 und 54 m Länge, in der Nennweite DN 2600 in einer Länge von 46,5 m und 39,5 m sowie in der Nennweite DN 2300 von 33 m. Amiblu lieferte darüber hinaus auch die Verbindungsstücke sowie einen Einlauf- und einen Drosselschacht aus GFK.
Die einzelnen Rohrstränge verlegten die Tiefbauer in der Höhe um jeweils 30 cm gestaffelt: Mit 5,40 m Sohllage liegt der erste Strang am tiefsten. Durch ihn wird auch über eine Trockenwetterrinne aus GFK-Formteilen der Trockenwetterabfluss geleitet. Bei starkem Regen ist der Staukanal so angelegt, dass die Rohrstränge der Reihe nach anstauen und anschließend im Freigefälle wieder leerfließen können.
Vorteile der GFK-Rohre überzeugen
Ressourcenschonende Verfüllung mit Flüssigboden
Zufriedenheit herrscht auch bei den übrigen Beteiligten. Für die schwierige Baustellensituation in der Papenbuschstraße waren die GFK-Rohre nämlich wie gemacht. Dank der dünnen Rohrwandung konnte der vorhandene Platz optimal ausgenutzt und das benötigte Stauvolumen geschaffen werden. Gleichzeitig aber sind die Produkte so stabil, dass die darüber liegende Fläche bei einer späteren Bebauung als Parkraum genutzt werden kann. Zusätzlich erleichterte das geringe Eigengewicht das Handling auf der Baustelle. Angesichts von Rohrlängen bis 6 m und der Verfüllung mit Flüssigboden gingen die Baufortschritte schnell und ressourcenschonend voran: Bereits Ende Januar 2021 war die Maßnahme nach nur wenigen Wochen vollständig abgeschlossen.
Amiblu Germany GmbH
www.amiblu.com