Flexibel bei Platzproblemen

Interimsschulen als nachhaltige Zwischenlösungen

Hochwertige Modulgebäude können als Interimsschulgebäude die benötigten Raumkapazitäten bereitstellen, ohne dass Schüler*innen und Pädagog*innen in Qualität und Komfort Abstriche in Kauf nehmen müssen.

Das Land Niedersachsen ist nur ein Beispiel für eine bundesweit zu beobachtende Entwicklung: Auch wenn die Statistiken die Vermutung nahelegen, insgesamt konstante oder sogar geringfügig sinkende Schülerzahlen müssten auch eine Entlastung der vorhandenen Bildungseinrichtungen nach sich ziehen, trügt hier der Schein. Immer mehr Schulen sind gezwungen, Unterricht unter erschwerten Bedingungen zu realisieren. Die Entscheidung zum Neubau eines Schulgebäudes ist in diesen Fällen eine logische Konsequenz. Eine akute Hilfe ist der Neubau jedoch nicht. Vom Zeitpunkt der Entscheidung bis zur Möglichkeit der Nutzung vergehen meist Jahre – Zeit, die vielen Schulen nicht zur Verfügung steht.

 

Zweigeschossiger Interimsbau am

Ratsgymnasium Goslar

Ein Beispiel für diese Situation ist das Ratsgymnasium im niedersächsischen Goslar. Bereits 2016 entschied man sich, anstelle der Nutzung von Räumlichkeiten in benachbarten öffentlichen Gebäuden, für die temporäre Errichtung einer Containeranlage.
Mit der Firma Adapteo fiel die Wahl auf einen Spezialisten in der kurzfristigen, professionellen Errichtung von Interimsgebäuden. Von besonderer Bedeutung war hierbei auch die Vereinbarkeit der Modulgebäude mit den Auflagen des Denkmalschutzes, der für Goslar, als Weltkulturerbestätte der UNESCO, bei Bauvorhaben Priorität genießt. Die Entscheidung fiel schließlich auf ein zweigeschossiges Gebäude aus Hybridmodulen. Die so entstandenen sechs Klassenräume sind mit jeweils 64 Quadratmeter sogar deutlich größer als die mit 40 Quadratmeter größten Klassenräume in den eigentlichen Schulgebäuden. Die innerhalb kürzester Zeit aufgestellten Interimsgebäude bestehen jedoch nicht nur in Fragen des Platzangebots den Vergleich mit konventionellen Schulgebäuden. Mit einer Rauminnenhöhe von 2,75 Meter entsprechen sie den Vorgaben für Schulneubauten und sorgen mit großen Fenstern sowie moderner, per App steuerbarer LED-Beleuchtung für optimale Lichtverhältnisse unter wechselnden Witterungsbedingungen. Integrierte elektrische Jalousien ermöglichen eine schnelle und effektive Verdunklung und bieten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Das Holz-Stahl-Hybrid System erfüllt die Auflagen der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) und reduziert den Energieverbrauch zum Beispiel durch eine zeitgemäße 3-fach Verglasung. Insgesamt ist es in Goslar damit gelungen, den akuten Platzbedarf effektiv zu decken und gleichzeitig schnell und effizient Klassenräume für Schülerinnen und Schüler bereitzustellen, die alle Voraussetzungen für ein optimales Lernklima und zeitgemäßen Unterricht schaffen.

 

Flexible Schulgebäude

Auch das Werner-von-Siemens Gymnasium sah sich für das Schuljahr 2020/21 mit wachsenden Schülerzahlen und daraus resultierendem Platzmangel konfrontiert. Die Verantwortlichen entschieden sich ebenfalls für Modulgebäude als Interimslösung. Die durch die internationale Corona-Krise verursachten Verzögerungen bei der Auslieferung der Module erwies sich im Zeitraum der geplanten Errichtung der Modulbauten als zusätzliche Herausforderung. Bis zur Bereitstellung der Holz-Stahl-Hybrid-Module musste deshalb am Werner-von-Siemens Gymnasium ein provisorischer Containerbau den zum Beginn des Schuljahres benötigten Raum bereitstellen. Was unter den besonderen Bedingungen der Pandemie einen funktionalen Kompromiss darstellte, erwies sich rückblickend auch als Beweis der Stärken der flexiblen Gebäude: Der Rückbau des Provisoriums und der Aufbau der geplanten Modulgebäude wurden in nur einer Woche fertiggestellt. Im Endergebnis stehen dem Gymnasium für fünf Jahre sechs Klassenräume in einem eingeschossigen Interimsgebäude zur Verfügung.

 

Effiziente und nachhaltige Zwischenlösungen

Die Projekte, bei denen Adapteo Schulen bei der kurzfristigen Bewältigung von Platzproblemen unterstützte, demonstrieren grundlegende Einsatzmöglichkeiten und Vorzüge des modularen Containerbaus. Als Mietsystem bieten Modulgebäude eine schnelle und vielseitige Lösung zur Überbrückung eines zeitlich begrenzten Platzbedarfs. Die flexiblen Gebäude können auch baubegleitend genutzt werden. Hybridmodule stellt Adapteo für Mietzeiten ab 24 Monaten zur Verfügung. Der Einsatz als Schulgebäude ist dabei nur eine Verwendungsmöglichkeit, für die moderne Containeranlagen optimale Voraussetzungen bieten.

Neben den technischen Voraussetzungen bietet die Bauweise vielfältige Möglichkeiten der individuellen Anpassung, sowohl in der nutzungsabhängigen Raumgestaltung als auch in der Optik. So lassen sich die flexiblen Gebäude mit geringem Aufwand auch optisch ansprechend in bestehende Strukturen einfügen und, wie im Fall des denkmalgeschützten Ratsgymnasiums Goslar, individuellen Anforderungen und Bestimmungen anpassen.

Vor allen Dingen überzeugen flexible Modulgebäude in Fragen der Nachhaltigkeit. Bei allen genannten Beispielprojekten handelt es sich um zeitlich begrenzte Interimslösungen, die nach Ablauf der Mietzeit vollständig entfernt werden können. Der Rückbau erfolgt dabei zerstörungsfrei und die Materialien werden wiederverwendet, sodass die einzelnen Module im Anschluss zeitnah der zyklischen Wiederverwendung zugeführt und, an anderem Ort, erneut als Miet- oder Kaufmodell zum Einsatz kommen können.

 

Adapteo GmbH

www.adapteo.de

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