Beton mit Klimaziel

Neue Technologie bindet CO2 dauerhaft in Beton

Seit 2020 ermöglicht das junge Cleantech-Unternehmen Neustark die Herstellung des klimafreundlichsten Betons der Schweiz. Bis 2025 soll die Produktion von klimaneutralem Beton möglich sein.

Dank dem ETH Spin-off Neustark kann ab sofort schweizweit Beton mit rund 10 Prozent geringerem CO2-Ausstoss produziert werden. Damit kann die Baubranche ihren Teil dazu beitragen, die Schweizer Klimaziele zu erreichen. Das Verfahren speichert nicht nur aus der Atmosphäre entferntes CO2 in Beton, sondern senkt auch die Neuemissionen im Herstellungsprozess von Recyclingbeton. Es wird nun von verschiedenen Betonproduzenten angewendet, und die Stadt Bern setzt als erste öffentliche Bauherrschaft auf Neustark. Bis 2025 soll dank Neustark die Herstellung klimaneutralen Betons möglich sein.

Seit 2020 ermöglicht das junge Cleantech-Unternehmen Neustark die Herstellung des klimafreundlichsten Betons der Schweiz. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase ist die Technologie nun in großen Teilen der Schweiz verfügbar und kann bei jedem Bau eingesetzt werden, um dessen CO2-Emissionen beim Beton um rund 10 Prozent zu reduzieren.

Das Verfahren von Neustark kann, im Gegensatz zu ähnlichen Lösungsansätzen, bereits heute von allen Betonproduzenten eingesetzt und in die laufende Betonproduktion integriert werden. So produziert die Kästli Bau AG bereits heute Beton mit Neustark-Technologie und ab Juni 2021 auch die POR Beton SA. Bei der Kibag AG ist ab sofort die nachhaltige Produktlinie Kibeco verfügbar, die neben der Verwendung des Neustark-Verfahrens unter anderem auch auf eine C02 -neutrale Lieferung mit voll elektrifizierten Fahrmischern setzt.

Das Verfahren von Neustark flutet Betongranulat mit CO2 und bindet dieses dauerhaft darin. So wird aus der Atmosphäre entferntes CO2 im Beton gespeichert. Dank der speziellen Materialeigenschaften reduziert sich dabei auch der nötige Zementanteil in der Betonmischung. Es wird also nicht nur Kohlendioxid gebunden, sondern es werden auch Neuemissionen im Produktionsprozess vermindert.

Derzeit ist die Betonproduktion für 9 Prozent der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich. „Was wäre, wenn der Beton, mit dem wir bauen, zur Lösung der globalen Klimakrise beitragen könnte, statt sie zu verschlimmern?“, diese Frage trieb Johannes Tiefenthaler, einer der Gründer von Neustark, während seines Studiums um. Mit seinem Verfahren ist Neustark dem Ziel, die CO2-Emissionen in der Betonproduktion zu reduzieren und bis 2025 die Produktion von klimaneutralem Beton zu ermöglichen, einen wichtigen Schritt näher gekommen. Ab spätestens 2050 will Neustark die CO2-Emissionen in der globalen Bauindustrie um eine Milliarde Tonnen pro Jahr senken.

 

Neustark AG

www.neustark.com

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