KANALISATION ANGEPASST

Abwasserfrage in
Blindheim geklärt

15 Haushalte im Ortsteil Berghausen der schwäbischen Gemeinde Blindheim,
deren Entwässerung bislang über Kleinkläranlagen erfolgte, sind an das örtliche
Kanalnetz angeschlossen worden. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die komplette unterirdische Infrastruktur erneuert.

Zudem wurde der Anschluss an die Zentralkläranlage im Ortsteil Wolpertstetten hergestellt. Mit dem Connex- und dem HS-Kanalrohrsystem kamen dabei Produkte zum Einsatz, die vor allem aufgrund ihrer Werkstoffeigenschaften überzeugen konnten. So etwa in Bezug auf die gute Hydraulik, die auch bei Trockenwetterabfluss dafür sorgt, dass Rückstände in den Haltungen weitestgehend vermieden werden. Darüber hinaus spielten vor allem die HS-Kanalrohre ihre Stärken in Bereichen aus, in denen nur eine Überdeckung von rund 60 cm möglich war. Mit der Verlegung des neuen Mischwasserkanals erfüllt die Gemeinde nicht zuletzt die Forderungen des zuständigen Landrats- und Wasserwirtschaftsamtes: Da das Gebiet teilweise in den Trinkwasserschutzbereich fällt und als Schutzzone III ausgewiesen ist, muss sämtliches Abwasser (Regen- und Schmutzwasser) aus dem Ortsteil zukünftig über eine Kanalisation entwässert werden, um eine Belastung des Grundwassers auszuschließen.

Jetzt musste gehandelt werden

„Kleiner als ein Dorf, aber größer als eine Einzelsiedlung“, so der Eintrag in der Online-Enzyklopädie Wikipedia, sei ein Weiler. Der Begriff umschreibt treffend den auf der Südabdachung der Schwäbischen Alb und im Nordwesten der Gemeinde Blindheim gelegenen Ortsteil Berghausen. Die Abwasserbeseitigung von Berghausen war lange Zeit ungeklärt, einige Einwohner hatten ihre Anwesen mit Kleinkläranlagen ausgestattet. In drei Fällen ließ man gereinigtes Überwasser im Acker versickern – auf Dauer war das für das Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth jedoch keine Lösung, denn bei der Güteuntersuchung des zwischen den Gemeindeteilen Berghausen und Wolpertstetten verlaufenden Brechetgrabens hatte man bereits vor Jahren ungünstige Werte gemessen. „Dank einer Sondergenehmigung ist der Anschluss von Blindheim in der Vergangenheit verschiedentlich zeitlich nach hinten verschoben worden, aber mit Blick auf den Trinkwasserschutz mussten wir jetzt handeln“, fasst Jürgen Frank, 1. Bürgermeister der Gemeinde Blindheim, zusammen. Mit den Einwohnern verständigte man sich auf die Installation einer neuen Mischwasserkanalisation sowie den gleichzeitigen Anschluss des Ortsteils ans Breitband-Internet, außerdem beschlossen wurde der Neubau einer Verbindungsstraße zwischen Berghausen und Wolpertstetten.

Gute Hydraulik, reibungslose Verlegung

Für den Bau der neuen Mischwasserkanalisation waren Rohre gefragt, die gute hydraulische Eigenschaften bieten und sich auch dort problemlos verlegen lassen, wo nur geringe Über­deckungshöhen möglich sind. Die Entscheidung zugunsten von Produkten von Funke Kunststoffe war schnell getroffen. „Mit dem Werkstoff PVC haben wir in der Vergangenheit gute Erfahrungen gesammelt“, so Frank – eine Aussage, der auch der für die Erschließungsplanung und Koordination der Bauleitung zuständige Planer Dipl.-Ing. (FH) Johann Kapfer vom gleichnamigen Ingenieurbüro für Bauwesen, zustimmt: „Gerade bei geringer Wasserführung können an Rohren schon mal Ablagerungen haftenbleiben, die dann für Geruchsbelästigung sorgen. Hier spielen glatte Kunststoffrohre ihren Vorteil aus.“ Das Connex-Kanalrohrsystem in Nennweitenbereichen bis DN/OD 500, auf das man für die neue Mischwasserleitung setzte, punktet aber nicht nur mit optimalen Fließeigenschaften, sondern auch mit weiteren Vorteilen. Tiefbau-Bauleiter Simon Hähnlein von der Carl Heuchel GmbH & Co. KG: „Dass das System sich in Wasserschutzzonen II und III nach ATV-DVWK-A 142 verwenden lässt, war Grundvoraussetzung. Eine echte Alternative zu Lösungen aus herkömmlichen Rohrwerkstoffen ist das System aber nicht zuletzt dank des umfangreichen Formteilprogramms, das der Hersteller ergänzend anbietet.“ Hinzu kommt, dass sich die Kunststoffrohre leicht verlegen und vor Ort problemlos ablängen lassen.

Überzeugt hat auch der Connex-Anschluss, mit dem sich Hausanschlussleitungen und Seitenzuläufe schnell, einfach und wirtschaftlich in den Sammler einbinden lassen. Hähnlein: „Das integrierte Kugelgelenk ist eine tolle Sache, die wesentlich zu Flexibilität und zum schnellen Baufortschritt in Berghausen beigetragen hat.“ Dank des integrierten Gelenks sind Rohre in einem Bereich bis 11° schwenkbar und erfüllen so die Anforderungen des DWA-A 139, wonach Anschlussleitungen so hergestellt und angeschlossen werden müssen, dass sie Bewegungen aufnehmen können. Polier Jürgen Kleeberger hebt außerdem den guten Service heraus: „Funke hat nicht nur gute Produkte geliefert, auch mit der Betreuung auf der Baustelle waren wir sehr zufrieden.“

Geringe Überdeckungshöhen auf freiem Feld

Innerorts wurden etwa 900 laufende Meter Mischwasserleitung in Nennweiten bis zu DN/OD 300 verlegt, für weitere 1300 m Verbindungsleitung in den Nennweiten DN/OD 400 und DN/OD 500 zwischen den Ortsteilen kam das Connex-Kanalrohrsystem sowie, bei geringer Überdeckung, das HS-Kanalrohrsystem zum Einsatz. Die wandverstärkten Rohre und Formteile des HS-Kanalrohrsystems bieten nicht nur hohe Widerstandsfähigkeit im pH-Bereich 2-12 sowie wurzelfeste Rohrverbindungen, sondern bieten sich zudem für Einsatzbereiche an, in denen, wie in Blindheim, im Bauzustand nur geringe Überdeckungen möglich sind. Planer Johann Kapfer: „Außerhalb des Ortsteils waren stellenweise nur Überdeckungen von 60 cm oder weniger möglich, da bot sich das HS-System an.“ Funke-Fachberater Christian Hospodarsch ergänzt: „Dank ihrer hohen Biegesteifigkeit eignen sich die HS-Bauteile auch für Bereiche mit hohen Punktlasten.“

Höhenversatz mit ILA überbrückt

Bei einigen der neu zu setzenden Schachtbauwerke kam mit dem innenliegenden Absturz (ILA) ein weiteres Produkt von Funke zum Einsatz, zum Beispiel dort, wo es bei der Einleitung des Schmutzwassers Höhendifferenzen zu überwinden gilt. Das speziell zur Überbrückung eines Höhenversatzes in der Kanalisation entwickelte Bauteil ist derzeit in Nennweiten bis zu DN/OD 250 erhältlich und eignet sich in der Standardvariante für Betonschächte DN 1000. Dank des nur geringen Platzbedarfs bleibt der Schacht weiterhin begehbar, und im Gegensatz zu außenliegenden Abstürzen ist lediglich geringer Erdhaushub notwendig. Hospodarsch: „Das spart Zeit und Geld, zudem ist diese Variante im Gegensatz zu Schächten mit außenliegenden Abstürzen wesentlich besser zugänglich, etwa bei Wartung, Reinigung oder Inspektion.“

Bei der Ausführung der verschiedenen Arbeiten waren zwei Bagger, ein Walzenzug und eine aus fünf Mann bestehende Baukolonne plus fünf Lkw im Einsatz. Nach Ausheben der zwischen 1,20 und 3,50 tiefen Verlegegräben und Erstellung eines Verbaus wurde zunächst ein fachgerechtes Rohrauflager erstellt, danach wurden die Rohre fachgerecht verlegt. Im Anschluss wurde die Leitungszone mit Splitt der Korngröße 5-11 verfüllt, mit nichtbindigem Boden überdeckt und mit dem Walzenzug verdichtet. Die Baupartner sind sowohl mit den eingesetzten Produkten als auch mit dem Baufortschritt zufrieden und gehen davon aus, die Baumaßnahme termingerecht abschließen zu können. ⇥■

Funke Kunststoffe GmbH
www.funkegruppe.de
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