Abwasserableitung in Binzen mit Perfect Pipe
Am Rand des Südschwarzwaldes in Binzen / Landkreis Lörrach werden im Sommer 2015 Rohre und Schachtbauteile eingebaut, die, exakt angepasst an die Projektanforderungen, aus Hochleistungsbeton hergestellt wurden.
Perfect Pipe – eine Innovation setzt sich durch
Die von Beton Müller seit 2013 angebotenen korrosionsgeschützten und statisch hoch belastbaren Rohre erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – mittlerweile auch weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus. Neben Projekten bis in den mitteldeutschen Raum werden von Beton Müller auch bereits Baustellen in Frankreich und in der Schweiz mit diesen als Fußrohre ausgeformten Bauteilen beliefert. Bei der gegenständlichen Maßnahme „Lochacker III“ in Binzen kommen Rohre der Nennweiten DN 250, DN 500, DN 600 und DN 800 zum Einsatz. Dabei weisen die Rohre der beiden unterschiedlichen Nennweitenklassen auch Unterschiede in der Produktgeometrie auf. Die Rohre bis DN 600 werden vom Hersteller als typische Lager-Massenware geführt. Zur einfacheren Logistik von der Lagerhaltung im Betonwerk über die Belieferung und Baustellenlagerung bis hin zum Einbau im offenen Graben verfügen diese Rohre über keine Verlegerichtung. Die beiden Rohrenden sind identisch ausgeführt, es gibt keine Glocke bzw. kein Spitzende. Scherlasten werden über assymetrisch eingebaute Lastbolzen aufgenommen. Für die dichte und dennoch flexible Rohrverbindung sorgt der treffenderweise einfach als Connector bezeichnete Kunststoff-Rohrverbinder.
Anders bei den Nennweiten von DN 700 bis DN 1200. Diese üblicherweise nach konkreten Projektvorgaben gefertigten Rohre werden mit angeformter Glocke und entprechendem Spitzende gefertigt. Für den durchgängigen Korrosionsschutz der ausgekleideten Rohre sorgt auch in diesem Fall der Connector, der nach beiden Richtungen mit KLP-Dichtungen bestückt ist. Beiden Rohrgeometrien gemeinsam ist neben der HDPE-Auskleidung und der flexiblen Rohrverbindung der Fuß – eine wesentliche Grundlage für die hohe statische Belastbarkeit von Müller Perfect Pipe. Alle Rohre sind zudem während Lagerung, Transport und auch nach dem Einbau bereits aufgrund ihres Querschnitts lagestabil. Seitens der ausführenden Bauunternehmung, der Oskar Vogel GmbH&CoKG wird vor allem die gute Verlegbarkeit dieser Fußrohre geschätzt, die die Verfüllung und Verdichtung der Leitungszone wesentlich vereinfachen.
Passende Schachtbauteile
Passend zu den Perfect Pipe Rohren fertigt Beton Müller die in Binzen verwendeten Perfect Schächte in den Nennweiten DN 1000, DN 1200 und DN 1500 mit den entprechenden Rohreinmündungen. Während bei der Rohrleitung die baustellentaugliche robuste Qualität und der Korrosionsschutz im Vordergrund stehen, ist dies bei den Schächten die für eine ideale Hydraulik angepasste Gerinnekonfiguration. Im Falle von Richtungsänderungen oder Seitenzuläufen ist eine Maßfertigung des Gerinnes im Schacht insofern von Vorteil, als Ablagerungen vermieden und der Ablauf verbessert werden. Beides trägt entscheidend zu einer langen Lebensdauer der Bauteile bei. Im zudem für Be- und Entlüftung zuständigen Schacht ist eine Ausführung mit Hochleistungsbeton in mehrfacher Hinsicht ideal. Der hochfeste Beton mit geringer Wassereindringtiefe verfügt über ausreichend Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe für den Einsatz in der kommunalen Abwasserableitung. Im Falle von zusätzlichen späteren Anschlüssen ist eine Bohrung ohne Beeinträchtigung der Bauteilqualität auch nachträglich möglich. Und der robuste Beton erlaubt unterschiedlichste Einbauten für Inspektion und Wartung ebenso wie alle gängigen Reinigungstechniken. Herr Albert Bohnert, bei Beton Müller verantwortlich für die technische Kundenberatung, zieht nach dem Projektstart im Juni 2015 eine erste Bilanz: „Die Zusammenarbeit mit dem ausführenden Unternehmen, der Firma Vogel und vor allem mit dem Ingenieurbüro hat sich prima entwickelt. Wir haben während der gesamten Planungsphase zahlreiche technische Aspekte von Einbaueigenschaften über Betriebsparameter bis hin zu Fragen über Inspektion und Wartung sehr detailliert mit dem Büro TIWA abgestimmt. Durch das gezielte Hinterfragen aller Produktdetails ist der verantwortliche Planer bestens über die Produkte informiert. Aber auch wir als Hersteller wissen nun genau, dass unsere Bauteile 100-%-ig den Anforderungen im Projekt entsprechen. Die kritisch-konstruktive Zusammenarbeit in diesem Projekt ist beispielgebend – vor allem wenn es um neue Systeme wie Perfect Pipe geht.“