ABWASSERLEITUNG DN 600

Perfect Pipe – korrosionsbeständig und hoch belastbar

In der Börnecker Straße in Blankenburg am Harz wird 2014 der AbwasserHauptsammler erneuert. Basierend auf Erfahrungen mit unterschiedlichen Rohrmaterialien sollte nun eine Rohrleitung eingebaut werden, in der ein durchgängiger Korrosionsschutz dauerhaft gegeben ist. Nach ausführlicher Prüfung mehrerer Rohrsysteme fiel die Wahl auf das Beton-Kunststoff-Verbundrohr Perfect Pipe.

Damit setzt sich die 2013 gestartete Markteinführung dieses neuen Abwasserrohres quer durch Deutschland fort. Und nach den zu Beginn in den Nennweiten DN 250 bis DN 600 gefertigten Rohren liefert der Hersteller Beton Müller ab 2014 auch Fußrohre der Nennweiten DN 800 bis DN 1200. Zahlreiche Projekte in Deutschland und darüber hinaus in den Nachbarstaaten Frankreich, Schweiz und Österreich werden im laufenden Jahr realisiert.

Anspruchsvolle Rahmenbedingungen

Die geforderte dauerhafte Belastbarkeit einer neuen Rohrleitung in mehrfacher Hinsicht – hydraulisch, statisch, chemisch – war es, die die Projektverantwortlichen veranlasste, bei der Ausschreibung dieser Maßnahme den Weg des Altbekannten zu verlassen und gezielt neue Produkte auf deren Anwendbarkeit zu prüfen. Nachdem die bestehende Rohrleitung den gestellten Anforderungen nicht mehr genügte, wurde man beim Trink- und Abwasserzweckverband Blankenburg und Umgebung von einem langjährigen Partner, der Firma Kimm Baustoffe, auf ein neues Abwasserrohrsystem aufmerksam gemacht. Zahlreiche technische Lösungen wurden in der Planungsphase im Jahr 2013 geprüft um letztlich das neue Beton-Kunststoff-Verbundsystem Perfect Pipe als zulässige Variante in der Ausschreibung zu berücksichtigen.

Herr Happel, Vertriebs- und Marketingleiter bei Kimm Baustoffe, dem Hersteller der Schachtbauteile in diesem Projekt, fasst die zahlreichen Gespräche während der Planungsphase zusammen: „Es war motivierend und somit sehr positiv, sowohl beim Bauträger als natürlich auch beim verantwortlichen Planungsbüro auf eine derart ausgeprägte technische Kompetenz zu stoßen. Alle offenen und durchaus kritischen Fragen, die naturgemäß mit einem neuen Produkt verbunden sind, konnten im laufenden Austausch aller an der Planung Beteiligten mit dem Hersteller von Perfect Pipe, der Fa. Beton Müller, zufriedenstellend beantwortet werden.“

Die federführenden, an dieser Projektplanung Beteiligten sind die Herren Dipl.-Ing. Klink und Dipl.-Ing. Strauch vom Trink- und Abwasserverband Blankenburg in ihrer Zuständigkeit als Technischer Leiter bzw. Fachbereichsleiter Investitionen sowie Herr DI Heinemann von Ingenieurbüro PROWA aus Blankenburg.

Durchgängiger Korrosionsschutz

Der erste Bauabschnitt dieser Sanierungsmaßnahme in der historischen Stadt Blankenburg umfasst mehr als 400 m Beton-Kunststoff-Verbundrohr Perfect Pipe DN 600 sowie zahlreiche Beton-Fertigteilschächte mit werksseitig eingebauten GFK-Böden. Die Durchgängigkeit und Zuverlässigkeit des Korrosionsschutzes war unter anderem ausschlaggebend für die Wahl des Rohrmaterials. Während der HDPE-Liner im Rohr dauerhaft im schalungserhärtend gefertigten Betonrohr eingebunden ist, werden die Rohre mit Kunststoff-Connectoren zusammengefügt. So entsteht eine flexible und durch den Einsatz von zwei KLP-Dichtungen pro Connector bis zu einem Druck von 2,5 bar geprüfte, dichte Rohrverbindung. Mit der nachgewiesenen Dichtheit unter Druck ist Perfect Pipe auch für den Einsatz in Wassergewinnungsgebieten zugelassen.

Hohe statische Belastbarkeit

Eine weitere Eigenschaft, die in der wiederholten Konsultation mit dem Hersteller Beton Müller mit Hauptsitz in Achern, Baden-Württemberg, zunehmend an Gewicht in der Bewertung der Alternativen gewonnen hat, ist die der hohen statischen Belastbarkeit. Die Fußrohrgeometrie führt zu einer Ableitung einwirkender Kräfte über die beiden Aufstandsflächen, was insbesondere bei der Anwendung in Verkehrsflächen einen Vorteil gegenüber biegeweichen und kreisrunden Rohren bedeutet. Häufig erst längerfristig auftretende Schäden durch mangelhafte Zwickelverdichtung können erst gar nicht entstehen, da es keinen zu verdichtenden Zwickelraum gibt. Unterbögen werden weitestgehend durch das biegesteife Rohr, das keinen Aushub wie bei Glockenmuffen erfordert, vermieden.

Für den Einbau reicht – auch bei einem minimalen Gefälleverlauf mit geringen Toleranzen – ein einfach verdichtetes Planum. Die Grabenverfüllung und Verdichtung erlaubt häufig die Verwendung des Aushubmaterials und damit reduzierte Kosten und Belastungen für Materialtransporte. Eine Reihe von Eigenschaften, die auch beim ausführenden Unternehmen, der Strabag AG, Standort Halberstadt, sofort auf Anklang stieß. Und in der Einbaupraxis bewährte sich zudem die Lagestabilität des Fußrohres bereits ab dem Einheben in den Graben: „Die Rohre werden ausgerichtet und bleiben liegen – eine ordentliche Lösung für die Baufirma“, so Herr Grabach, verantwortlicher Polier seitens Strabag. Von Herstellerseite weist der Geschäftsführer, Herr Joachim Strack, explizit darauf hin, „dass mit Perfect Pipe zwei wesentliche Eigenschaften von Abwasserrohrleitungen zuverlässig kombiniert werden. Und zwar die dauerhafte Korrosionsbeständigkeit und die günstigen statischen Eigenschaften auch bei geringst möglicher Überdeckung.“

Betonwerk Müller GmbH

www.beton-mueller.de

Vertriebs- und Marketingleiter Kimm Baustoffe

www.kimm-baustoffe.de

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