ERSCHLIESSUNG

Betonrohr mit Kunststoffinliner etabliert sich im Kanalbau

In dem 7 Hektar großen, neu zu erschließenden Gewerbegebiet in Endingen am Kaiserstuhl wird aktuell eine Trenn­kanalisation mit einer Leitungslänge von rund 1.500 m errichtet. Für die Schmutzwasserableitung wurde das neue Rohrsystem
Perfect Pipe verwendet.

Während für die Ableitung der Oberflächenwasser Kunststoffrohre des Typs HS-R eingesetzt werden, wird für die Schmutzwasserableitung das neue Rohrsystem Perfect Pipe verwendet. Damit wird das neue Gewerbegebiet, dessen künftige Nutzer zum Erschließungszeitpunkt überwiegend noch nicht feststehen, auf eine breite Palette an Abwasser-Szenarien vorbereitet. Neben den besseren statischen Eigenschaften des Betonfußrohres wurde man beim verantwortlichen Ingenieurbüro vor allem durch die feste Verbindung des Betonrohres mit der Auskleidung aus HDPE überzeugt. Durch den Kunststoff-Inliner ist eine dauerhafte Beständigkeit der Rohrleitung auch bei aggressiven Medien im ph-Wert-Spektrum 1 bis 14 gegeben. Das ausführende Bauunternehmen war mit dem einfachen und sicheren Einbau sehr zufrieden, der Auftraggeber – die Vertreter der Gemeinde Endingen – dementsprechend mit dem raschen Einbau-Fortschritt sowie mit der dauerhaften Belastbarkeit des Systems.

Systemvorteile für Handling und Betrieb

Nachdem das Gewerbegebiet in Endingen bereits das dritte Projekt innerhalb kurzer Zeit ist, bei dem der neue Rohrtyp Perfect Pipe zum Einsatz kommt, kann man demselben getrost attestieren, die Präsentationsphase erfolgreich durchlaufen zu haben. Sowohl mit als auch ohne Inliner wurden die statisch hoch belastbaren Rohre bereits in Baden-Württemberg verbaut. Das Tief- und Straßenbauunternehmen Joos aus Hartheim kommt dabei bereits zum zweiten Mal in die vom Vorarbeiter als überaus positiv beschriebene Situation, die neuen Rohre zu verbauen. Neben der einfachen Kiesbettung des Fußrohres mit Mittelaussparung – es ist kein zusätzlicher Aushub für Glockenmuffen mehr erforderlich – ist es vor allem die Verfüllung des Grabens, die nun wesentlich arbeitsfreundlicher und rascher von statten geht. Die Leitungszone wird mit Kies verfüllt und angestampft. Anschließend wird der Graben mit Aushubmaterial verfüllt und mit einer mittelschweren Nockenwalze verdichtet. Der Einbaufortschritt beläuft sich bei einer Grabentiefe zwischen 3 und 4 m auf 40 bis 50 m pro Tag. Der Fertigteilhersteller Betonwerk Müller liefert neben Perfect Pipe auch das dazu passende Schachtmaterial.

Inliner und Rohrgeometrie überzeugten

Für das planende Ingenieurbüro Becker aus Oberkirch erwiesen sich die spezifischen Systemvorteile des Perfect Pipe Systems als technisch überzeugend für die vorliegenden Rahmenbedingungen. Bei der Projektplanung sah man sich hier mit der Anforderung konfrontiert, das Schmutzwasser mit einem Gefälle von nur 0,5 % zuverlässig abzuleiten. Dabei überzeugte das neue Beton-Kunststoff-Verbundrohr vor allem durch zwei Eigenschaften. Einerseits durch den erhöhten Korrosionsschutz aufgrund des Inliners. Damit wird auch bei geringer Fließgeschwindigkeit und dadurch bedingter höherer Verweildauer des Mediums im Rohr dasselbe keiner Schädigung durch chemischen Angriff ausgesetzt. Andererseits durch die Rohrgeometrie des Fußrohres, das ein sicheres und gleichmäßiges Auflager und damit ein gleichbleibendes Gefälle gewährleistet. Die bei unsachgemäßem Einbau von biegeweichen Rohren immer wieder auftretenden Unterbögen werden somit vermieden, ohne eine in der Kamerabefahrung allerdings nicht sichtbare mangelhafte Zwickelverfüllung – und damit verbundene langfristige Deformationen der Rohrleitung – in Kauf nehmen zu müssen. So konnte auch für die Schmutzwasserableitung in die Kläranlage eine bautechnisch sichere Lösung realisiert werden. Die Oberflächenwasser werden ortsnah zur Versickerung gebracht.

Klassische Schadensursachen vermeiden

Beim Hersteller der Rohre, dem Betonwerk Müller mit Hauptsitz in Achern, nahe Baden-Baden, und weiteren Standorten in Gündlingen und Kirchhardt, wurde aufgrund der erfolgreichen Markteinführung im Frühjahr 2013 kurzfristig sogar die Arbeitswoche auf Samstag ausgeweitet. Die Entscheidung, mit dem neuen Produkt Perfect Pipe in die Rohrfertigung einzusteigen, schildert der Geschäftsführer und Eigentümer Joachim Strack folgendermaßen: „Wir haben in der Baupraxis und in zahlreichen Kanalbau- und Sanierungsforen immer wieder typische Schadensverläufe, vor allem Einbaufehler und deren Folgen, beobachtet. Zum einen bei biegesteifen Rohren die Rissbildung oder Beschädigung schon vor dem Einbau, zum anderen die Verformung und Lageveränderung bei biegeweichen Rohren. Unser Ziel war es, hochbelastbare Rohre anzubieten, bei deren Einbau Verlegefehler bereits durch das Produkt selbst minimiert werden und zudem eine hohe Verlegeleistung erreicht wird. Die Bettung des Rohres und die Verdichtung der Leitungszone sollten sehr einfach möglich sein, eine materialbedingte und im Schachtbauwerk zu kompensierende Längenausdehnung sollte vermieden werden. Das neue Perfect Pipe System hat ideal unsere Erwartungen erfüllt. Gemeinsam mit unserem Technologie-Partner Schlüsselbauer haben wir eine hochautomatisierte Fertigung eingerichtet, die sich grundlegend von einer herkömmlichen Betonrohrfertigung unterscheidet. Wir sind überzeugt, mit Perfect Pipe bestens im Wettbewerb hochwertiger Rohrsysteme für die Abwasserkanalisation gerüstet zu sein.“

Bernhard Müller GmbH

www.mueller-schachttechnik.de

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