Normalisierung im April

Das deutsche Bauhauptgewerbe ist im April in ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt: Nachdem der Umsatz im ersten Quartal um 32 % zugenommen hatte, ist er im April im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch um nominal 4,5 % gestiegen. Insgesamt ergibt sich für die ersten vier Monate ein Umsatzplus von 21,9 %. Damit wurden die starken Rückgänge in den vergangenen zwei Jahren nahezu ausgeglichen; das Umsatzvolumen lag nur noch knapp unter dem Niveau des vergleichbaren Zeitraums in 2008.

Das starke Umsatzplus ist aber nicht nur auf die milden Temperaturen zurückzuführen; die Bauunternehmen profitierten auch – als konjunkturell nachlaufende Branche – vom gesamtwirtschaftlichen Aufschwung: So sind die Auftragseingänge in den ersten vier Monaten um nominal 5,9 % gestiegen (April: + 5,5 %).

Triebfeder der Entwicklung war weiterhin der Wohnungsbau, der sowohl beim baugewerblichen Umsatz (+ 27 %) als auch beim Auftragseingang (+ 25,8 %) die höchsten Wachstumsraten aufwies. Neben den niedrigen Zinsen und dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm haben besonders die Stabilisierung der Einkommenserwartungen im Zuge des Konjunkturaufschwungs und ein wieder steigendes Interesse der Anleger an Wohnimmobilien den Wohnungsbau beflügelt.

Als zweites Standbein für eine gute Baukonjunktur im laufenden Jahr hat sich der Wirtschaftsbau etabliert: Der Auftragseingang ist von Januar bis April um 17,7 % gestiegen. Der hohe Auftragsbestand wurde – nach einem verhaltenen zweiten Halbjahr 2010 – Anfang dieses Jahres produktionswirksam: Die Unternehmen meldeten ein Umsatzplus von 21,6 %.

Wenig erfreulich ist dagegen die Perspektive im Öffentlichen Bau: Zwar ist der Umsatz  noch um 16,8 % gestiegen, gleichzeitig ging aber der Auftragseingang schon um 12,9 % zurück.

Petra Kraus,

Berlin

E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de

Allein der Öffentliche Bau macht Sorgen

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