Der Krise erfolgreich getrotzt

Liebherr Pressefahrt in die USA

Liebherr hat sich im Jahr 2010 von den Folgen der weltweiten Finanzkrise schneller erholt als erwartet. Das Unternehmen stützte sich dabei vor allem auf ein Wachstum im Baumaschinenbereich verweisen. Das erklärte Winfried Böhm, Mitglied des Direktoriums der Liebherr-International AG, Bulle/Schweiz, auf einer internationalen Pressekonferenz in Williamsburg (USA).

Allerdings werde der kräftige wirtschaftliche Aufschwung bis zum Ende des Jahres und auch im nächsten Jahr an Fahrt verlieren und einem moderateren Expansionstempo weichen, prognostizierte Böhm. Deshalb rechne er derzeit auf das gesamte Jahr 2010 bezogen mit einer Umsatzsteigerung um etwa sechs Prozent oder rund 420 Millionen Euro auf etwa 7,4 Milliarden Euro. Dabei werde dieses Wachstum aller Voraussicht nach ausschließlich vom Baumaschinenbereich getragen.


Zahlen und Fakten

Böhm: „Hier erwarten wir derzeit einen Zuwachs von über zehn Prozent oder 450 Millionen Euro auf etwa 4,5 Milliarden Euro“. Das begründete er mit einer starken Aufwärtsentwicklung der Sparten Erdbewegung und Mining. Besonders die Dynamik im Mining-Geschäft sei dafür ausschlag-
gebend. Das treffe leider nicht auf die beiden anderen Sparten des Baumaschinenbereiches zu. So erwarte Liebherr für die Fahrzeugkrane – Mobil- und Raupenkrane – einen Umsatzrückgang um etwa sieben Prozent oder fast 130 Millionen Euro auf etwas mehr als 1,6 Milliarden Euro. Im Bereich der Baukrane und Mischtechnik werde der Umsatz laut aktueller Prognosen mit etwa 510 Millionen Euro auf Vorjahresniveau liegen. Die Verkaufserlöse der Produktsparten außerhalb des Baumaschinenbereiches würden mit etwas mehr als 2,8 Milliarden Euro fast den Vorjahreswert erreichen. Weiter wachsen werde die Sparte Maritime Krane. „Mit Hafenmobilkranen, Containerkranen sowie Schiffs- und Offshorekranen und Containerstapelkranen werden wir voraussichtlich einen Umsatz von fast 700 Millionen Euro erzielen. Dies entspricht einer Steigerung um fast fünf Prozent oder etwa 30 Millionen Euro.“ Deutlich werde der Umsatz im Bereich Kühlen und Gefrieren zulegen. „Wir erwarten hier eine Zunahme um rund neun Prozent oder etwa 70 Millionen Euro auf mehr als 820 Millionen Euro“, erklärte Böhm. Nochmals zurückgehen würden 2010 die Verkaufserlöse der Sparte Werkzeugmaschinen und Materialflusstechnik. Insgesamt rechne Liebherr mit einem Umsatz von 167 Millionen Euro. Das entspreche einem Rückgang um etwa fünf Prozent oder neun Millionen Euro. Knapp über dem Vorjahresniveau werde mit 840 Millionen Euro die Sparte Aerospace und Verkehrstechnik erwartet.


Mobilkrane

Während der Presseveranstaltung ging Christoph Kleiner, Geschäftsführer der Liebherr-Werk Ehingen GmbH, auf den nordamerikanischen Markt für Mobilkrane ein. Auch in den USA sei im vergangenen Jahr ein dramatischer Rückgang zu verzeichnen gewesen. Die Entwicklung habe in der zweiten Jahreshälfte zu einem extrem niedrigen Niveau der Kranauslieferungen geführt. Das gelte ebenfalls für das erste Halbjahr 2010. Kleiner: „Auf den ersten Blick scheint also eine gewisse Marktstabilisierung stattgefunden zu haben. Allerdings auf sehr niedrigem Niveau, denn der Gesamtmarkt für All-Terrain-Krane in den USA erreichte mit weniger als 50 Geräten im ersten Halbjahr 2010 den tiefsten Stand der vergangenen 15 Jahre.“ Erschwerend sei hinzu gekommen, dass der in den Vereinigten Staaten besonders bedeutende Markt für Straßen- und Rough-Terrain-Krane gleichzeitig ebenfalls einen historischen Tiefpunkt erreicht habe. „Hauptursachen hierfür sind natürlich die weiterhin schwierige Kreditmarktsituation für unsere Kunden und das Fehlen von entsprechenden Finanzmitteln für Projekte fast jeglicher Art“, so Kleiner. Erfreulich sei allerdings, dass Liebherr in dieser herausfordernden Zeit seinen Marktanteil erheblich ausgebaut habe. Der Geschäftsführer sieht für 2011 eine positive Entwicklung auf dem US-Markt. Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der aktuell angekündigten öffentlichen Programme zur Verbesserung der US-Infrastruktur könne ein moderates Wachstum im Kranmarkt erwartet werden.


Mining

Joachim Janka, President der Liebherr Mining Equipment Co., präsentierte den Journalisten die Mining-Aktivitäten der Firmengruppe. „Die Palette der Geräte umfasst derzeit acht Typen von Hydraulikbaggern mit Einsatzgewichten von 100 bis 800 Tonnen, sowie den momentan größten am Markt erhältlichen Muldenkipper, T 282 C, eine 400 Tonnen Maschine“. Diese Spezialmaschinen sowie deren Komponenten werden in unseren Produktionsstätten in Newport News (USA), Colmar (Frankreich), Biberach (Deutschland) und Guaratinguetá (Brasilien) hergestellt“. Darüber hinaus würden durch ein weltweites Netzwerk von elf Vertriebs- und Kundendienstzentralen sowie fünf Niederlassungen weitere Serviceleistungen erbracht. Schwerpunkte unserer Geschäftsaktivitäten sind die USA, Kanada, Südamerika, Australien, Teile des Fernen Ostens, Indien, Indonesien, der Nahe Osten, Westafrika, Südafrika und in gewissem Maße auch Europa.“ Seit 2005 habe sich der Umsatz mit Liebherr-Mininggeräten jährlich um durchschnittlich 20 Prozent erhöht. Die Produktion habe sich innerhalb desselben Zeitraums verdreifacht. Janka: „Eine dramatische Unterbrechung dieser Entwicklung war im Jahr 2009 zu verzeichnen, als auch wir unter der globalen Finanzkrise zu leiden hatten. Die Auswirkungen können als kurz und heftig charakterisiert werden. Die auf Stornierungen folgende Drosselung der Produktion führte zu Umsatzrückgängen von rund 15 Prozent, während wir insgesamt aber profitabel blieben“.


Baustelle Dulles Metrorail

Bei dem Dulles Corridor Metrorail Projekt handelt es sich um ein 5,25-Mrd.-US-Dollar-Vorhaben, das von der Metropolitan Washington Airports Authority (MWAA) durchgeführt wird und das bestehende Metrorail System in Washington D.C. um 37 km (23 Meilen) erweitern soll, um die Verkehrsdichte in dieser Gegend zu reduzieren. Der Ausbau in Projektphase 1, der sich über die ersten 18,8 km (11,7 Meilen) der endgültigen Verbindung erstreckt, begann im März 2009 und soll 2013 fertig gestellt werden. Hier bei Washington ist eine mobile Liebherr-Betonmischanlage vom Typ Easymix 1.0 bewehrten Spritzbeton in einem Tunnelabschnitt des Dulles Corridor Metrorail Projekts produziert. Diese Anlage minimiert Transport- und Installationskosten, eine ideale Lösung, wenn die Betonherstellung eine Flexibilität wie hier erfordert. Die Easymix 1.0 ist als Standard 40‘‘-Container mit CSC-Genehmigung ausgelegt. Der Mischer, das Lager für den Zuschlag, der Wassertank sowie der Kontrollraum mit neuester Mikroprozessor-Steuerung sind vollständig in den Container integriert. – Die ideale Wahl für einen Standort mit begrenztem Stellplatz. Die 23 Meilen lange Erweiterung des bestehenden Metrorail Systems wird von der „Washington Metropolitan Area Transit Authority“ betrieben werden. Damit wird es u.a. vom Dulles International Airport ins Zentrum von Washington eine umsteigefreie Zugverbindung geben. Das elf neue Stationen umfassende Projekt stellt mit der Untergrundbahn „Dulles Metrorail“ ein hochwertiges, leistungsstarkes Nahverkehrsangebot im Dulles Corridor zur Verfügung. – Mit verkürzten Reisezeiten und einer besseren Erreichbarkeit des bestehenden regionalen Bahnsystems bietet es eine attraktive Alternative zum Auto. Mit dabei in den USA war für unsere Redaktion unser Chefredakteur Dipl.-Ing. Roland Herr.


Weitere Informationen:

[www.liebherr.com]

Das Wachstum wird wahrscheinlich vom Baumaschinenbereich getragen

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