Stagnation in 2011

Das deutsche Bauhauptgewerbe wird den Anschluss an den gesamtwirtschaftlichen Aufschwung auch 2011 noch nicht schaffen. Der Hauptverband rechnet für dieses Jahr bestenfalls mit einer Stagnation der baugewerblichen Umsätze. Die Zuwächse im Wohnungsbau werden durch die Einbußen im Öffentlichen Bau weitgehend aufzehrt werden. Sorgen müssen sich insbesondere die Unternehmen machen, die im Öffentlichen Bau tätig sind: Auch wenn die beiden Konjunkturprogramme 2011 noch wirksam sein sollten, Bund, Länder und Gemeinden werden per Saldo ihre Bauinvestitionen im laufenden Jahr zurückfahren. Insbesondere auf Ebene der Kommunen ist ein tiefer Einbruch der Investitionen zu befürchten. Der Hauptverband erwartet deshalb einen Umsatzrückgang von fast 5 %.

Dagegen haben vor allem die Unternehmen Grund zu Optimismus, die sich im Wohnungsbau engagieren: Eine sprunghaft steigende Wohnungsbaunachfrage, aber auch zunehmende Baugenehmigungszah-
len deuten derzeit daraufhin, dass die Branche auch 2011 mit Zuwächsen rechnen kann. Ein Umsatzplus von 3 % erscheint erreichbar.

Dagegen bleibt der Wirtschaftsbau vorerst noch labil. Zwar ist die Nachfrage nach Wirtschaftsbauen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2010 deutlich gestiegen, ein Blick in die Baugenehmigungsstatistik zeigt jedoch, dass vorerst mit Erweiterungsinvestitionen in großem Umfang nicht zu rechnen ist. Ob der Wirtschaftsbau schon in diesem Jahr wieder Tritt fassen kann, hängt davon ab, wie robust sich der augenblickliche gesamtwirtschaftliche Aufschwung erweist. Bleibt er stabil, werden auch im Wirtschaftsbau die Auftriebskräfte die Oberhand gewinnen. Anhaltspunkte dafür liefert z.B. die DIHK-Herbst-Umfrage: Immerhin gaben 30 % der Industrieunternehmen an, ihre Kapazitäten 2010 erweitern zu wollen. Der Hauptverband ist deshalb verhalten optimistisch und erwartet für 2011 ein Umsatzplus von 1 %.


Petra Kraus,

Berlin

E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de

Einbruch bei den Kommunen ...

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