Knauf testet klimaneutralen Transport

Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundesumweltministeriums auf der A5 bei Darmstadt erprobt Knauf drei Jahre lang einen Lkw mit zuschaltbarem Elektroantrieb. Das dafür speziell angefertigte Testfahrzeug nahm der Baustoffhersteller am 30. Juni in Empfang.

Wie klimafreundlich kann der Straßengüterverkehr sein? Welche Chancen bietet die E-Mobilität für den Lkw-Schwerlastverkehr? Das will das Bundesumweltministerium mit verschiedenen Partnern im Rahmen des Projekts ELISA – "ELektrifizierter, Innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen" herausfinden. Unter der Regie von Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement als Obere Landesbehörde ist die A5 zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Darmstadt/Weiterstadt in beiden Fahrtrichtungen eine von bundesweit 3 Pilotstrecken. Speziell ausgestattete Lkw wechseln hier von Diesel- auf Elektroantrieb. Knauf ist einer von fünf Logistikpartnern, die hier drei Jahre lang ein Fahrzeug im Realbetrieb erproben.

Die spezielle 2 Achs-Sattelzugmaschine mit der klangvollen Bezeichnung “El Femina” nahm Knauf am 30. Juni in Griesheim von Hersteller Scania in Empfang. Produziert in Schweden, unterscheidet sich das Fahrzeug äußerlich nicht von herkömmlichen Zugmaschinen. Als Plug-in-Hybrid Lkw ist sie allerdings mit einer speziellen Antriebstechnologie ausgestattet. Bewegt sich der Schwerlast-Lkw mit 3 Achs-Sattelauflieger auf der Teststrecke, wird das von Sensoren im Dach des Führerhauses erkannt. Der eingebaute Pantograph (Stromabnehmer) wird daraufhin ausgefahren und versorgt den Elektromotor der Zugmaschine über die Oberleitung mit Strom. Die zwei mitgeführten Batterien laden währenddessen auf. Parallel werden alle relevanten verkehrstechnischen, ökologischen und ökonomischen Daten aufgezeichnet.

Im Auftrag des zur Knauf Gruppe gehörenden Unternehmens Richter System wird der Truck von Griesheim aus Baustoffhändler in der Region Rhein-Main mit Profiltechnologie für den Trockenbau versorgen. „Das vielfrequentierte Teilstück der A5 mit einem hohen Anteil an Gütertransport im Nah- und Regionalverkehr ist für das Projekt prädestiniert. Auch wenn die Teststrecke vergleichsweise kurz ist, erwarten alle Beteiligten grundlegende Erkenntnisse zur Perspektive von alternativen Antrieben im Schwerlastverkehr“, erläutert Dörte Maltzahn, die als Head of Freight Management bei Knauf das Projekt verantwortet.

Bis zu vier Fahrten täglich soll der Lkw entlang der Teststrecke absolvieren. Der Strom für die Pilotanlage stammt zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie. Die Fahrzeuge fahren damit im Bereich der Oberleitungsanlage und im Batteriebetrieb klimaneutral. „Das Pilotprojekt passt sehr gut zu unserem Anspruch, verantwortungsvoll mit allen Ressourcen umzugehen. Wir erhoffen uns daraus Erkenntnisse die uns helfen, unsere Logistikprozesse vor allem in Ballungsgebieten noch nachhaltiger zu gestalten“, begründet Knauf Gruppengeschäftsführer Christoph Dorn das Engagement des Baustoffproduzenten.

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