Kabelleitungstiefbau: Personal aufgestockt und verjüngt

Die Kabelleitungstiefbau-Branche ist an den Herausforderungen gewachsen – sie hat in den vergangenen Jahren massiv Kapazitäten aufgebaut. So hat sich die Zahl der Betriebe, die ihren Schwerpunkt im Kabelleitungstiefbau haben, seit 2010 auf 1.550 im Jahr 2024 verdreifacht. Gleichzeitig haben die Unternehmen ihre Beschäftigtenzahl auf 40.450 sogar mehr als verdreifacht und die Zahl ihrer Auszubildenden im gleichen Zeitraum von 222 auf 644 erhöht. Dabei haben sie es sogar geschafft, die Alterung der Belegschaft zu stoppen. Während vor vier Jahren noch jeder fünfte Mitarbeitende älter als 55 Jahre war, liegt der Anteil aktuell nur noch bei 16 Prozent und damit deutlich unter dem Branchendurchschnitt des Bauhauptgewerbes mit 25 Prozent. Der Anteil derer, die jünger als 25 Jahre sind, ist von 9 auf 11 Prozent gestiegen.

„Ohne das Engagement der Betriebe bei der Ausbildung wäre das nicht möglich gewesen. Diese positive Beschäftigtenentwicklung ist aber auch auf eine zunehmende Diversifizierung zurückzuführen: Mittlerweile hat fast die Hälfte der Beschäftigten im Kabelleitungstiefbau einen ausländischen Pass, im Branchendurchschnitt trifft das lediglich auf jeden vierten zu.“ Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, den aktuellen BranchenReport zum Kabelleitungstiefbau des Verbandes.

„Unsere Kabelleitungstiefbauerinnen und Kabelleitungstiefbauer sind für die Umsetzung der politischen Ziele wie Wärme-, Verkehrs- und Energiewende, Breitbandausbau und Digitalisierung gut gerüstet. Wir können die hierfür benötigten Leitungsnetze nicht nur schnell und zielorientiert, sondern auch nachhaltig um- und ausbauen. Dafür benötigen wir allerdings klare politische Rahmenbedingungen“, wendet sich Müller an die Politik. „So benötigen unsere Unternehmen einen koordinierten Planungsvorlauf sowie Kontinuität von Ausschreibungen und Aufträgen, um weiter investieren zu können. Synergien nutzen – das sollte hierbei auch im Fokus stehen: Das derzeitige kleinteilige unkoordinierte Vorgehen muss dringend durch eine komplexe, gesamtwirtschaftliche Herangehensweise ersetzt werden, sowohl für den flächendeckenden Breitband- als auch für den Energienetzausbau. Dies würde sowohl Tiefbaukapazitäten schonen als auch zu einer Kostenersparnis beitragen. Unsere Branche steht dafür bereit.“

Zahlen und Fakten zur Entwicklung und Struktur des Kabelleitungstiefbaus, wie Zahl der Betriebe, der Beschäftigten, der Auszubildenden, des Umsatzes, der betriebswirtschaftlichen Lage sowie zur Kostenstruktur und Preisentwicklung hat der HDB in seinem BranchenReport „Kabelleitungstiefbau 2025“ veröffentlicht.

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
www.bauindustrie.de

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