Rotterdam sucht große Ideen

Öffentlicher Aufruf zur Neugestaltung des Rijnhaven-Areals

Die Stadtverwaltung Rotterdam plant für einen der Rotterdamer Häfen, den Rijnhaven, eine Neugestaltung. Dazu veröffentlicht sie eine einzigartige Ausschreibung: Der Teilnehmer mit der besten Idee erhält die Möglichkeit, den Rijnhaven in einem Zeitraum von dreißig Jahren neu zu gestalten. Eine Fachjury, der auch der deutsche Wissenschaftler Michael Braungart angehört, wird die eingereichten Innovationskonzepte im Hinblick auf neue Nutzungsmöglichkeiten bewerten.
 
Die Teilnahme an diesem Projekt steht allen Interessenten offen. Die Ausschreibung richtet sich an Immobilienentwickler, Architekten, Unternehmen aus dem Bereich Hafenbau, Designer und sonstige Kreative.
Der Rijnhaven soll zu einem optimalen Standort für die Wohn-, Arbeits-und Freizeitnutzung umgestaltet und so zu einem neuen, dynamischem Viertel im Herzen der Stadt werden.
Um eine umwelt- und anwohnergerechte Umsetzung bei der Neugestaltung zu gewährleisten, hat die Stadtverwaltung einigeBedingungen festgelegt: So sollen die Einwohner der benachbarten Viertel von den Umgestaltungsmaßnahmen profitieren und die Trockenlegung der brachgefallenen Hafenflächen vermieden werden. Diese Bedingungen bilden den Kern des Entwicklungsvorhabens des Rijnhaven-Areals. Das vollständige Bid Book kann unter www.stadshavensrotterdam.nlheruntergeladen werden. All jene, die Interesse an der Umgestaltung des Rijnhavens haben, werden gebeten, bis 14. Oktober um 15.00 Uhr eine Projektskizze vorzulegen, in der sie ihren Projektvorschlag vorstellen. Die vollständigen Bewerbungsunterlagen können dann bis Ende Januar 2014 eingereicht werden.
 
Die Jury
Der Jury, die darüber entscheidet, welches Unternehmen bzw. welche Gruppe den Zuschlag des Stadshavens Rotterdam erhält, setzt sich aus dessen Vorsitzenden (und ehemaligen Minister) Pieter Winsemius und sechs weiteren Fachleuten zusammen − darunter der deutsche Umweltwissenschaftler und Experte für „Cradle-to-Cradle“-Konzepte Michael Braungart, der spanische Architekt Joan Busquest und der frühere Bürgermeister von Antwerpen Patrick Janssens.
Zur Jury gehören außerdem Astrid Sanson, leitende Geschäftsführerin der Abteilung „UrbanQuality“ der Stadtverwaltung Rotterdam, Jan Rotmans, Professor für Übergangsmanagement an der Erasmus Universität in Rotterdam und Arnold Reijndorp, Stadtsoziologe und Professor an der Universität Amsterdam. Der Ausschuss wählt drei Projektvorschläge, d. h. drei Teilnehmer (oder Gruppen) aus, die sich somit für die zweite Runde qualifizieren. Diese drei Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, ihre Ideen und Pläne im Detail auszuarbeiten. Der Ausschuss empfiehlt einen Kandidaten an die Stadtverwaltung, die dann den Zuschlag für die Umsetzung des Vorhabens erteilt.
 
Der Rijnhaven
Der Rijnhaven ist ein 21 Hektar großes Areal zwischen dem Wilhelminapier und dem Katendrechtviertel. Der Rijnhaven war einst ein sehr lebhafter Handelshafen. Vor einigen Jahren wurde nahezu die gesamte Gewerbetätigkeit an die Maasvlakte 2 verlegt, einem durch künstliche Landgewinnung erweiterten Industrie- und Hafengebiet an der Nordsee. Die Gewerbetätigkeit im Rijnhaven ist heute nur noch gering ausgeprägt. Der Hafen bietet daher einzigartige Möglichkeiten zur innovativen Neugestaltung des Areals.

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