Perfektes Schlauchlining am Flughafen Hamburg

Das Verfahren der grabenlosen Sanierung mit GFK-Schlauchlinern und hochwertiger UV-Lichthärtung hat sich längst in der Praxis bewährt. Aber in der Dimension DN 1600 und Länge 100 m ist der Einbau eines solchen Schlauchliners nicht nur unter dem Vorfeld 4 des Hamburger Flughafens ein absolutes technisches Highlight, sondern auch deutschlandweit bisher einmalig.

Hamburg Airport liegt rund 8,5 km nordwestlich von der Stadtmitte Hamburgs entfernt. 1911 auf einer Fläche von 44 Hektar angelegt, erstreckt sich der international angebundene Verkehrsknotenpunkt heute über 570 Hektar. Insgesamt 15,6 Millionen Passagiere nutzten in 2015 den fünftgrößten internationalen Verkehrsflughafen in Deutschland, an dem 53 Flugzeuge gleichzeitig abgefertigt werden können. Die norddeutsche Drehscheibe für Passagierflüge und Luftfracht ist ein entscheidender Mo­tor für die Wirtschaft in der Region und ein bedeutender Arbeitgeber für Hamburg und Umgebung. Der Hamburg Airport verbindet mit 60 Airlines 120 Ziele.

Zukunftsfähige Infrastruktur

Um den Standort Hamburg Airport dauerhaft fit für die Zukunft zu machen, erfolgt die Instandhaltung und Entwicklung aller Infrastruktursyste­me –Siele und Kanäle sowie Flughafenstraßen und Ähnliches – mit Weitsicht und Augenmaß. Und so wurde im Rahmen des am Hamburg Airport durch­geführten nachhaltigen Betriebs- und Instandhaltungsmanagements für Kanäle im Juni 2016 ein Regenwasserkanal DN 1600 auf einer Länge von rund 300 m mittels GFK-Schlauchlining und UV-Lichthärtung saniert. Das in die Jahre gekommene Kreisprofil aus Beton wies starke Korrosionsschäden sowie Muffenversätze auf. Im Auftrag der RMH Real Estate Maintenance Ham­burg GmbH – zustän­dig für die Wartung und Repa­ra­tur der Flughafengebäude, -Infrastruktur und sons­ti­gen technischen Einrichtungen – renovierte die Aars­leff Rohrsanierung GmbH zwischen dem 6. und dem 8. Juni 2016 in nur 40 Stunden unter dem Vorfeld 4 des Hamburger Flughafens drei jeweils 100 m lange Haltungen des schadhaften Regen­was­ser­kanals DN 1600. Ein absolutes Highlight aufgrund der an­spruchs­vollen Rahmenbedingungen am Flughafen und der besonders hohen technischen Anforderungen einer Renovierung im Großprofilbereich.

Zeitplan exakt vorgegeben

Baumaßnahmen auf einem Flughafengelände – das ist allgemein bekannt – sind für alle Beteiligten stets eine große logistische Herausforderung, dürfen doch die eng getakteten Abläufe auf dem Betriebsgelände des Flughafens auf keinen Fall zu stark be­ein­trächtigt werden. Um den reibungslosen Ablauf aller vom Vor­feld 4 ein- und abgehenden Geschäftsflüge zu gewährleisten, standen für die notwendigen Renovierungsmaßnahmen jeweils nur kleine, exakt vordefinierte Zeitfenster zur Verfügung. Somit entschieden sich die Verantwortlichen von RMH in enger Abstimmung mit der Aarsleff Rohrsanierung GmbH für den Einsatz eines GFK-Schlauchliners, da die zu sanierenden Haltungen nur sehr kurzfristig außer Betrieb genommen werden durften. Nun war die Frage, welches Produkt am geeignetsten für diese Maßnahme ist, da die Aarsleff Rohrsanierung GmbH über mehrere Zulassungen gemäß Gütezeichen S 27.3 verfügt. Man entschied sich für das Produkt der Firma Impreg GmbH, weil diese in diesem Dimensionsbereich bereits auf Baustellenerfahrungen im Ausland zurückgreifen konnten. Die Installation eines Synthesefaserliners hätte hier zu viel Zeit in Anspruch genommen.

Safety first

Die Anlieferung der werkseitig vorgefertigten GFK-Schlauchliner erfolgte in je 11 Tonnen schweren Kisten durch ein extra für den Baustellenverkehr vorgesehenes Tor just-in-time zum Einbau auf die Baustelle. Zum Abladen der extrem schweren Kisten vom LKW musste ein besonders leistungsstarker Radlader zur Verfügung gestellt werden, anders wäre das schwere Equipment nicht zu händeln gewesen. Doch nicht nur die Logistik war diffizil und erfolgte nach exakten Vorgaben. Auch eine Vielzahl sicherheitstechnischer Belange galt es bei der Abwicklung der Baumaßnahme zu berücksichtigen. Alle Schlauchliner sowie das gesamte Baustellenequipment wurden vor Anlieferung auf der Baustelle genauestens gemäß den strengen Sicherheitsvorschriften des Flughafens durch Hunde und Sicherheitspersonal kontrolliert.

Besondere Einbaubedingungen

Im Rahmen der geplanten Baumaßnahme wurden 3 Haltungen zu jeweils 100 m renoviert. Eine besondere technische Raffinesse bestand darin, dass alle 3 GFK-Schlauchliner über dieselbe Baugrube eingezogen werden mussten, um den Flugverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten erfolgte der Einzug des ersten Schlauchliners termingerecht am 6. Juni ohne besondere Komplikationen. Nach dem Einzug wurde dieser mit definiertem Druck aufgestellt und anschließend ausgehärtet. Der 2. Schlauchliner wurde nach Fertigstellung der ersten Haltung zum Schutz dieser Haltung mit einer speziellen Gleitfolie versehen und durch die 1. bereits fertig gestellte Haltung eingezogen. Gleichermaßen verfuhr man mit dem dritten Schlauchliner: nach Aufbringen einer besonderen Gleitfolie wurde der 3. Schlauchliner durch die bereits fertig gestellten beiden Haltungen eingezogen. Um die für diesen ungewöhnlichen Einbau über eine relativ lange Distanz notwendigen hohen Zugkräfte aufzubringen, kam eine leistungsstarke 12-t-Winde beim Einzug des 2. und 3. Schlauchliners zum Einsatz. Ein wesentlicher Dreh- und Angelpunkt für die erfolgreiche Sanierung im Großprofilbereich ist und bleibt die eingesetzte UV-Technologie. Die Aarsleff Rohrsanierung GmbH setzte für die Aushärtung der GFK-Schlauchliner DN 1600 Prokasro UV-Jumbokerne mit 12.000 W Leistung ein, um eine qualitativ hochwertige Aushärtung der Schlauchliner sicher zu stellen.

Die komplette Baumaßnahme konnte zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten nach nur 40 Stunden abgeschlossen werden. Nach erfolgreicher Härtung wurden die Innenfolien aus dem fertig gestellten GFK-Schlauchliner entfernt und eine Dichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 erfolgreich durchgeführt.

Teamleistung aller Beteiligten

„Eine wesentliche Voraussetzung für den reibungslosen Ablauf der gesamten Baumaßnahme war die volle Unterstützung vonseiten der Flughafengesellschaft“, lobt Stephan Bollmann, verantwortlicher Oberbauleiter bei der Aarsleff Rohrsanierung GmbH, die sehr gute Zusammenarbeit. „Bereits die Planung im Vorfeld konnte so detailliert mit dem Bauherren, hier mit dem für den Kanal- und Sielbau am Flughafen Verantwortlichen Nils Petersen  abgestimmt werden, so dass wir während der Bauphase keinerlei unangenehme Überraschungen mehr erlebt haben. Das einzige, was uns noch aus dem Takt hätte bringen können, wäre ein Starkregenereignis gewesen, aber hiervon blieben wir zum Glück während der Einbauzeit verschont.“

Die Renovierung des Regenwasserkanals DN 1600 war nicht die erste Baumaßnahme, die die Aarsleff Rohrsanierung GmbH am Flughafen Hamburg durchgeführt hat. Im Rahmen eines bestehenden Rahmenvertrages wurden bereits eine Vielzahl erfolgreicher Baumaßnahmen auf dem Gelände des Hamburg Airport durchgeführt, weitere Baumaßnahmen sind vor dem Hintergrund dieser erfolgreichen Kooperation geplant.

Aarsleff Rohrsanierung GmbH

www.aarsleff-gmbh.de

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