GÜTESICHERUNG IM GESPRÄCH

„Eine echte
Erfolgsgeschichte“

In 2015 werden die Mitglieder des Vorstandes über ihre Erfahrungen mit der Gütesicherung Kanalbau berichten.  Hier im Gespräch der  Obmann des Güteausschusses, Dipl.-Ing. Uwe Neuschäfer, Abteilungsleiter Technik, Kasselwasser.

Herr Neuschäfer, wann und wo haben Sie persönlich das RAL-Gütezeichen Kanalbau das erste Mal wahrgenommen?

Das ist heute genau 20 Jahre her. Ich übernahm im Tiefbauamt der Stadt Kassel die Leitung der Abteilung Stadtentwässerung. Im Rahmen unserer Kanalbautätigkeiten wurde auch über die Qualitätsanforderungen im Güteschutz Kanalbau diskutiert.

Wie haben Sie die Entwicklung des Gütezeichens Kanalbau in den 25 Jahren wahrgenommen?

Es ist für mich eine Erfolgsgeschichte. Aus der Idee einiger Pioniere von Auftraggebern und Auftragnehmern Ende der 1980er Jahre, für die fachgerechtes Arbeiten im Kanalbau oberstes Gebot war, ist eine über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Organisation geworden, die für Qualität im Kanalbau und Qualität bei der Sanierung von Kanälen steht.

Was ist für Sie das Besondere an der Gütesicherung Kanalbau?

Die Gütesicherung wird gleichermaßen von Auftraggebern und Auftragnehmern getragen. Die Mitgliederversammlung entscheidet paritätisch mit gleichem Stimmenanteil beider Mitgliedsgruppen im Gegensatz zu anderen Gruppierungen.

Seit wann und warum engagieren Sie sich in der Gütegemeinschaft Kanalbau?

Die Erfahrung lehrt, dass wirtschaftliches Bauen eng mit qualitativ hochwertigen Baustoffen und mit erfahrenen und leistungsfähigen Baufirmen und Auftraggebern verknüpft ist. Die Gütegemeinschaft Kanalbau verfolgt genau diesen Grundgedanken. Ich versuche in meiner Funktion als Obmann des Güteausschusses mit meinen Kollegen den Gütesicherungsgedanken weiterzuentwickeln und die zugehörigen Güte- und Prüfbestimmungen den ständig sich verändernden Gegebenheiten anzupassen.

Welche Berührungspunkte haben Sie in Ihrer täglichen Arbeit mit der Gütegemeinschaft Kanalbau?

Als Abwasserbeseitigungspflichtiger der Stadt Kassel investieren wir jährlich 10-15 Mio. Euro in den Substanzwerterhalt unseres Kanalnetzes. Alle Erneuerungs- und Sanierungsmaßnahmen führen wir mit gütegesicherten Auftragnehmern durch. In den Bereichen, wo wir selbst als Dienstleister auftreten, haben wir uns selbst der Gütesicherung unterzogen und führen selbst die entsprechenden Gütezeichen.

Was bedeutet Gütesicherung Kanalbau für Sie bzw. was verbinden Sie mit dem Gütezeichen Kanalbau?

Der Güteschutz Kanalbau ist für mich die einzig bekannte Organisation, wo Auftragnehmer und Auftraggeber gemeinsam versuchen, die Qualität in der Erneuerung und Sanierung von Abwasserkanälen zu verbessern. Hier zertifizieren sich Lieferanten nicht selbst, um einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten.

Welche Rolle spielt die Gütesicherung Kanalbau in Bezug auf Umwelt, Gebührenstruktur bzw. die Infrastruktur und welche wesentlichen Ziele sehen Sie für die Gütesicherung Kanalbau?

Wirtschaftliches Bauen geht einher mit hoher Qualität. „Billig ist zu teuer“ ist ein geflügeltes Wort, was auch im Kanalbau gilt. Funktionsfähige, langlebige Kanäle sind ein herausragender Bestandteil der Daseinsvorsorge. Um die erreichten Standards unter wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen zu halten bzw. weiter zu entwickeln, ist eine hohe Qualität auf Seiten der am Bau Beteiligten notwendig. Für die Einhaltung der Qualitätsstandards steht der Güteschutz Kanalbau in Europa. Ziel muss es sein, alle auf ein einheitliches Niveau zu bringen.⇥■

Herr Neuschäfer, vielen Dank für das Gespräch!

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