Neueste Ergebnisse gemeinsamer Anstrengungen von Praktikern und Forschern aus dem Bauwesen zeigt der diesjährige Innovationstag Mittelstand am 30. Juni in Berlin. Für 316 Vorhaben in diesem Wirtschaftsbereich stellt das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) mehr als 39,3 Millionen Euro bereit.

Brücken gehören zu den besonders kostenintensiven Verkehrsbauwerken, sowohl beim Neubau als auch bei Wartung, Instandhaltung und Instandsetzung. Hierbei den finanziellen Aufwand zu verringern und gleichzeitig die Sicherheit der Viadukte zu erhöhen, ist Ziel eines ZIM-geförderten Projekts. Sensoren sollen dabei wie ein Nervensystem anhand von  Schwingungen den Zustand der Brücken erfassen und überwachen. Per Funk werden die Daten über nahe gelegene Zwischenstationen an eine Zentrale übermittelt, wo sie ausgewertet und eventuell nötige Maßnahmen eingeleitet werden können. Dabei nutzen die Sensoren die Schwingungen der Brücken in einer Form des so genannten „Energy Harvesting“ gleichzeitig als Energiequelle. Für dieses Projekt haben sich Mitarbeiter der Berliner Aucoteam GmbH mit Bau-Forschern der Hochschule Magdeburg-Stendal, Hard- und Software-Experten der ESYS Gesellschaft für Elektronische Systemtechnik und der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik aus Berlin zusammengetan. Angesichts der Tatsache, dass etwa jede sechste der 120.000 Straßenbrücken in Deutschland sanierungsbedürftig ist, sieht der Aucoteam-Leiter Forschung und Entwicklung, Dr. Günter Hanusch, ein enormes Potential für diese Innovation. Die Neuentwicklung solle in ein bis zwei Jahren produktionsreif sein; ein Prototyp werde bereits an einer Elbbrücke erprobt.

Das ZIM-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ist ein in Europa einzigartiges Förderinstrument für mittelständische Kooperationsforschung (KOOP), einzelbetriebliche Projekte (SOLO) und Unternehmensnetzwerke (NEMO). Weit über 18.000 Anträge seit Programmstart im Juli 2008 zeugen von der außerordentlich starken Nachfrage im gesamten Bundesgebiet. Für fast 13.000 Projektehat das  Ministerium bisher rund 1,6 Milliarden Euro in Form nicht rückzahlbarer Zuschüsse zugesagt. Im Vorjahr wurden rund 6.500 Innovationsprojekte mit 800 Millionen Euro bewilligten Fördermitteln angeschoben. Allein das von der AiF Projekt GmbH als Projektträger von ZIM-KOOP verantwortete Modul brachte es dabei auf 4.300 Vorhaben.

Beim diesjährigen Innovationstag auf dem AiF-Freigelände in Berlin-Pankow wollen sich 250 Aussteller präsentieren. Eines der Exponate kommt von der Helix Pflanzen GmbH aus Kornwestheim in Baden-Württemberg, die mehr Grün in die Städte bringen will. Nach Art von Rollrasen sollen Pflanzen in speziellen Kästen an Hauswänden für Schatten, Kühlung und saubere Luft sorgen. Gesucht wird jetzt ein Fassadenbauer als Kooperationspartner. Ein Verfahren zur Messung der Licht-Reflexion von Straßen stellt dagegen die Gesellschaft zur Förderung von Medizin-, Bio- und Umwelttechnologien aus Halle/Saale vor. Ziele sind hier unter anderem eine Energieeinsparung bei der Straßenbeleuchtung und erhöhte Verkehrssicherheit.

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