„Wir bieten alles, was ein Bauunternehmer braucht“

Umfassende Software-Lösungen für die Baubranche

THIS sprach mit Daniel Csillag, dem Geschäftsführer der Nevaris Bausoftware GmbH, über Lösungen zur Digitalisierung der Baubranche und über die erfolgreiche Einbindung von 123erfasst in das vorhandene Produkt-Portfolio.

THIS: Nevaris ist einer der bedeutenden Anbieter im Software-Markt für Bauunternehmen. Für
welche Kunden machen Sie welche Produkte?

Daniel Csillag: Im Bereich der Bauindustrie adressieren wir den ganzen Markt. Wir haben sowohl kaufmännische wie auch technische Lösungen für große Unternehmen. Aber gleichzeitig haben wir auch Portfolio-Produkte, die für kleinere oder mittlere Unternehmen sehr gut geeignet sind.

THIS: Wo liegt Ihr Schwerpunkt?

Daniel Csillag: Ich möchte keinen Schwerpunkt benennen, das würde in die falsche Richtung zielen. Wir haben zum einen eine sehr starke kaufmännische Lösung, mit der jedes Bauunternehmen glücklich wird – egal, ob Tiefbau, Straßenbau, Hochbau oder Schlüsselfertigbau. Wir bedienen nicht nur gewisse Unterbereiche innerhalb der Bauindustrie, sondern gehen schon in die Breite.

Wir bieten eigentlich alles, was der Bauunternehmer braucht. Man kann sich als Bauunternehmer an Nevaris wenden, und wird eigentlich von A bis Z fündig. Das ist, glaube ich, ein relativ großer Vorteil, den wir im Markt anzubieten haben.
Die Kunden kaufen bei uns ja nicht nur Technologie; sie kaufen auch Wissen. Was Nevaris aus meiner Sicht von anderen Anbietern unterscheidet, ist dieses tiefe Expertenwissen, was die Bauindustrie angeht. Kunden eine Lohnbuchhaltung anzubieten, ist relativ leicht – das könnten viele andere auch. Aber die Besonderheiten der Bauindustrie zu erfassen, sich in der Realität eines Bauunternehmens einzufühlen, da ist Nevaris besonders stark.

THIS: Gilt das nur den kaufmännischen Bereich?

Daniel Csillag: Das gilt für den kaufmännischen Abrechnungsbereich. Das gilt für unsere AVA-Software, die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung beinhaltet. Das gilt für die Projektverwaltung, die Steuerung und Controlling beinhaltet. Das gilt für die Baukalkulation, also Abrechnung, Projektverwaltung, Bauzeitenplanung. Wir decken so auch alle Bauprozesse ab.

In diesem Bereich sind wir genauso präsent wie in den kaufmännischen Lösungen, wo es beispielsweise um Buchhaltung, Materialwirtschaft oder Lohn- und Gehaltsabrechnung geht.

THIS: Kann ein Bauunternehmer mit Ihrer Software eine Ausschreibung annehmen, beurteilen, und dann letztendlich komplett abwickeln?

Daniel Csillag: Ja. Von der Mengenbestimmung, von der Materialbestimmung, von der Übersicht über den Lagerbestand bis hin zu „der Auftrag ist erledigt, wird kontrolliert, eingereicht, abgerechnet und abgeschlossen“ geht das alles mit unserer Software.

Und wir haben sogar noch einen Vorteil: Wenn Sie neben dieser AVA-Software auch noch unsere Buchführung haben, sind auch in dieser alle Daten vorhanden. Es handelt sich um eine integrierte Lösung, in der die Daten kontinuierlich ausgetauscht werden.

THIS: Gibt es unterschiedliche Lösungen je nach Unternehmensgröße?

Daniel Csillag: Unser Produkt im AVA-Bereich ist modular aufgebaut. Ein relativ kleines Unternehmen wird typischerweise kleinere oder nicht so viele Module im Einsatz haben wie ein Unternehmen, das 100 Millionen Euro Bauvolumen hat – dieses wird tendenziell eher auf die komplette Suite setzen und alle Funktionalitäten benötigen.
Also ja, man kann das staffeln. Je nach Größe des Unternehmens wird eben ein kleinerer oder größerer Bereich der Software eingesetzt.

THIS: Kann man die Software Finance, die sich ja eher an
die etwas größeren Unternehmen richtet, für die einzelnen Arbeitnehmer anpassen?

Daniel Csillag: Ja. Es gibt eine sogenannte Nutzerverwaltung. Und in dieser Nutzerverwaltung können Sie festlegen, welcher Mitarbeiter auf welche Module, auf welche Informationen zugreifen darf. Darf er nur lesen oder darf er auch Informationen schreiben, verändern? Das ist eine relativ vielschichtige Angelegenheit. Den Zugriff generell können Sie regeln. Aber vielleicht hat jemand auf eine Maske Zugriff, in der zwei, drei Informationen enthalten sind, deren Zugriff Sie nicht ermöglichen wollen. Dann können Sie auch das abschalten.

Es gibt Power User, die einen relativ vollumfassenden Modulzugriff benötigen – die sitzen meist in der Buchhaltung. Und es gibt einen Bauleiter, der vielleicht nur gelegentlich auf das System zugreifen muss, vielleicht nur einmal im Monat. Der möchte sich dann nicht durch tausend Masken klicken, sondern nur die für ihn relevanten, spezifischen Informationen sehen. In diesem Fall bietet es sich an, diesem Bauleiter in der Nutzerverwaltung nur geringe Zugriffsrechte zu gewähren. Dann sieht er nur die drei Buttons, die für ihn relevant sind. Das ist halt auch eine Frage von Effizienz und Produktivität.

THIS: Wie funktioniert der Datenaustausch zwischen Build und Finance?

Daniel Csillag: Ein einfaches Beispiel ist eine Adresse – etwa eine Kundenadresse von einem Bauherrn oder Auftraggeber, dem man Rechnungen schreiben möchte. Diese Adresse ist eine Information, die man dringend in beiden Systemen braucht. Wenn jetzt der Bauherr umzieht, dann kann man die Adresse aktualisieren. Sowie man in einem System die Änderung durchführt, ist Sekunden später die Adresse im anderen System auch aktualisiert.

THIS: Sie haben vor kurzem 123erfasst übernommen. Wie fügt sich das in Ihre vorhandene Produktpalette?

Daniel Csillag: Das ist eine sehr sinnvolle und wundervolle Ergänzung unseres Portfolios, weil wir jetzt auch noch die mobile Komponente haben. Über 123erfasst können wir relativ viele mobile Funktionalitäten auf der Baustelle bieten. Diese Daten, die dort ermittelt und gesammelt werden, können dann in der Zentrale verarbeitet werden.

123erfasst kommuniziert mit einem ERP-System, also der Buchhaltung. Da ist vor allem die Zeitinformation für Lohn- und Gehaltsinformationen von Mitarbeitern relevant; relevant ist aber auch, welche Maschinen wie viele Stunden an welchem Platz zum Einsatz gekommen sind. Das wird ja mobil auf der Baustelle erfasst, und nicht irgendwo in einer Zentrale. Gleichzeitig spielen diese Zeitabläufe auch im Bereich der AVA-Software eine Rolle, wenn man nachvollziehen kann, ob das, was man sich irgendwann mal vorgestellt, was man geplant hat, dann auch in der Realität so umgesetzt wird.

THIS: Also ist 123erfasst nicht nur ein Zeiterfassungssystem?

Daniel Csillag: 123erfasst ist auch ein Zeiterfassungssystem, aber nicht nur. Es geht deutlich darüber hinaus. Die Zeiterfassung ist jetzt, wenn man das mal als Überbegriff stehen lässt, schon ein wichtiger Faktor. Aber Zeiterfassung verstehen die meisten Menschen als eine Stechuhr.

THIS: Als was sonst?

Daniel Csillag: Natürlich leistet 123erfasst diese, wenn Sie so wollen, Funktionalität einer Stechuhr. Aber wir können auch deutlich mehr Informationen liefern. Es geht ja im Baubetrieb nicht nur um Stechuhren bzw. die reine Arbeitszeit. Es geht auch um den Ort. Es geht darum, auch zu wissen, wo bzw. auf welcher Baustelle ein Kollege gearbeitet hat, oder ob zum Beispiel eine Maschine an einem gewissen Ort war, und wie lange sie dort gearbeitet hat.

Man kann anhand von Daten, die mit 123erfasst automatisch generiert werden – etwa durch ein Mobiltelefon, ein Smartphone oder Tablet – auch gleichzeitig das Bautagebuch erstellen. Man kann eine Fotodokumentation erstellen, in dem Mängel, die auf der Baustelle auftreten, dokumentiert und in einen Workflow überführt werden können.

Stellt man beispielsweise fest, dass bei einem Bauprojekt einige Türen nicht richtig eingebaut oder beim Einbau beschädigt wurden, kann man das per Foto dokumentieren, auf einem Plan verorten, kann einen Workflow anstoßen, indem eine automatische E-Mail an den Subunternehmen ausgelöst wird mit der Bitte, diesen Mangel doch innerhalb einer festgelegten Frist zu beheben.

THIS: Direkt per Smartphone, aus 123erfasst heraus?

Daniel Csillag: Per Smartphone oder Tablet – ja.

THIS: Sie sagten auch, dass Baumaschinen-Arbeitszeiten erfasst werden können. Geschieht das automatisiert, also durch eine digitale Übertragung zwischen Maschine und App, oder durch manuelle Eingabe auf dem Gerät?

Daniel Csillag: Beides ist möglich. Zwar ist die vorherrschende Vorgehensweise tatsächlich noch die manuelle Eingabe. Aber eine Übergabeschnittstelle von den Geräten an unsere Software ist ebenso möglich.

THIS: Also bietet 123erfasst eine Schnittstelle in die Telematik einer Baumaschine?

Daniel Csillag: Ja.

THIS: Gibt es auch eine Schnittstelle zu BIM?

Daniel Csillag: Die Kunden mit unsere AVA-Software haben automatisch auch unsere BIM-Lösung mit im Einsatz. Das waren früher zwei getrennte Welten, die sich aber momentan immer mehr miteinander verweben. Und folglich sind alle Informationen, die wir sammeln, am Ende auch in einem BIM-Modell vorhanden, wobei man vielleicht ergänzen sollte, dass nicht jede erfasste Information für ein BIM-Modell von Relevanz ist.

THIS: Arbeiten ihre Programmwelten problemlos mit der Software anderer Hersteller zusammen?

Daniel Csillag: Selbstverständlich. Man kann über unsere Schnittstellen auch mit anderen Zeiterfassungssystemen problemlos Daten in unsere Programme schicken, oder mit 123erfasst Daten auch in Programme anderer Hersteller liefern. Aber die Zusammenarbeit unserer Produkte ist schon wirklich gut.

NEVARIS Bausoftware GmbH

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