VERSCHIEBESICHERES PFLASTER

Vorfahrt für Busse in Hamburg

Etliche Busse rollen seit fünf Jahren
zwischen Hafencity und Rathaus über eine eigene kleine Abkürzung, eine von der Fahrbahn am Speersort abgetrennte
Fahrspur. Die Bilanz: Das Pflaster hält. Die Busfahrspur ist nur ein Teil der
Straßensanierung zwischen Hafencity und Rathaus.

Die Hafencity in Hamburg ist das größte innerstädtische Bauprojekt Europas. Viel zu wenig Beachtung fanden bisher die ungelösten Verkehrsfragen. Die jetzt geschaffene „Domachse“ als Boulevard zwischen Mönckebergstraße, Domplatz und Hafencity gilt als gelungen. Für die Entwicklung der Hafencity ist es erforderlich, die Anbindung an die Hamburger Innenstadt attraktiv zu gestalten. Sie kann städtebaulich nämlich nur als sinnvolle Ergänzung funktionieren.

Etliche Busse rollen seit fünf Jahren zwischen Hafencity und Rathaus über eine eigene kleine Abkürzung, eine von der Fahrbahn am Speersort abgetrennte Fahrspur. Die Bilanz: Das Pflaster hält. Die Busfahrspur ist nur ein Teil der Straßensanierung zwischen Hafencity und Rathaus. Diese so ge-
nannte Domachse sollte für Besucher attraktiver werden, erläutert der Planer Ando Yoo vom renommierten Büro Y-LA in Hamburg.

„Ich sehe das Ganze in erster Linie gestalterisch“, räumt der Landschaftsarchitekt ein. Aber auch die Stabilität müsse stimmen. Schnell stellte sich bei den Planungen heraus, dass nur das verschiebesichere Einstein-Pflaster Modula Plus infrage kommt.

Die D-Punkt-Fugentechnik von Modula Plus sorgt dafür, dass die Fugen immer gleich groß sind und optimal gefüllt werden können. Die so genannte Knirschverlegung wird vermieden. Verantwortlich dafür ist ein am Stein kaum wahrnehmbares Distanzelement zwischen den Verbundelementen am unteren Steinrand. Jeweils ein Verbundelement hat eine zylindrische Form. Das andere verjüngt sich nach oben kegelförmig. Dadurch entstehen Kammern, die Fugenmaterial in allen Korngrößen aufnehmen und eine hohe Verbundwirkung ermöglichen, erklärt der Hersteller, Berding Beton.

Natursteinvorsatz muss passen

Doch die Herausforderung hatte noch eine andere Dimension: Im oberen Teil rund um die Petrikirche sollten die Planer das Pflaster an die Shoppingmeile Nummer eins, die Mönckebergstraße, anpassen. Dieses Pflaster gilt als einzigartig wegen seines rot gesprenkelten Natursteinvorsatzes.

Für den Vorplatz der Kirche, der als Fußgängerzone und Platz für einen Weihnachtsmarkt genutzt wird, sollte ein großes Rechteck-Format im 25er Raster gewählt werden, so wie auf der Mönckebergstraße. Planer Yoo entschied sich für Modula Plus 75 x 50 x 14 Zentimeter und dafür, das Pflaster in Laufrichtung zu verlegen. „Das macht die Oberfläche moderner und dynamischer“, erläutert er.

Gepflasterte Busspur hält

Auch bei den Gehwegen wichen die Planer von der quadratischen so genannten Hamburger Senatsplatte ab und verlegten ebenfalls rechteckige Formate. Die Busspur stellte indes einen Kompromiss dar.  „Dort hätte ein Großformat nicht gehalten“, sagt der Planer. So bekam die Fahrbahn ein quadratisches Einstein-Pflaster in der Größe 25 x 25 x 14 Zentimeter.

Zweifel, dass dieses Pflaster mit der besonderen Fugentechnik den ungeheuren Lasten des Busverkehrs standhalten würde, habe niemand gehabt, auch nicht die oberste Hamburger Baubehörde, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) und der Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer (LSBG), die von der Funktionalität des Einstein-Systems überzeugt sind.

Auch wenn es ungewöhnlich sei, eine Busspur zu pflastern, habe sich Modula Plus bewährt, bilanziert Detlef Rumpf, Fachbereichsleiter Baudurchführung beim LSBG. „Es ließ sich gut verlegen und hat sich nicht verschoben.“ Zudem habe sich die Oberfläche des Pflasters auch nach etwa fünf Jahren Nutzung als sehr unempfindlich gegenüber Schmutz herausgestellt und sogar den jährlichen Weihnachtsmarkt vor der Petrikirche gut überstanden.

Einstein Fugentechnik

www.einstein-pflaster.de

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 10/2015

Altstadtsanierung mit Beton

Endlich geschafft! Über zwei Jahre zog sich die Sanierung der Unteren Breiten Straße in Ravensburg hin. Zur Eröffnung Mitte Oktober 2015 feierte die Stadt mit einem Fest die Fertigstellung einer...

mehr
Ausgabe 11-12/2020

Spezialpflaster für Ortsdurchfahrt

Tübingen-Hagelloch gestaltet Rathausplatz neu

Hagelloch liegt etwa drei Kilometer nordwestlich des Stadtkerns von Tübingen. Der in der Ortsmitte liegende Kreuzungsbereich zwischen Kirche und Rathaus war den Bürgern schon länger ein Dorn im...

mehr
Ausgabe 3/2024

Große Formate für kleine Stadt

Stadt Waldbröl saniert Zentrum mit speziellem Pflastersystem

Bei der Sanierung von Pflasterflächen besteht seit längerer Zeit ein Trend hin zu großformatigen Pflasterelementen. Vor allem im urbanen Bereich wird häufig versucht, hiermit die oft gewünschte...

mehr
Ausgabe 08/2014 BETONPFLASTER

Neues Pflaster vor Möbelhaus

Immer wieder samstags folgen zehntausende von Kaufbegeisterten dem unwiderstehlichen Radioslogan: „Möbel Inhofer ist in – in Senden“ und fallen mit ihren Autos in das Gewerbegebiet „In der...

mehr
Ausgabe 04/2013 PFLASTER

(Land)wirtschaftlicher Wegebau mit wirtschaftlichem Pflaster

Bei der Befestigung eines Verbindungsweges zweier Ortschaften nahe der sächsischen Gemeinde Colditz im Landkreis Leipzig, verwendeten die Planer ein Pflastersystem, welches alle diese Anforderungen...

mehr