Stabil, sicher, gut zu verlegen

Oberstdorf testet Werkstoff PVC-U

Im Rahmen von umfangreichen Straßenbauarbeiten wurde unter anderem auch die unterirdische Leitungsinfrastruktur erneuert. Bei der Verlegung eines Regenwasserkanals entschieden sich die für Straßen- und Brückenbau, Winterdienst und Abwasserbeseitigung zuständigen Kommunale Dienste Oberstdorf erstmals für den Werkstoff PVC-U. Nicht ohne Grund: Mit dem Pilotprojekt wollen die Beteiligten testen, welche Vorteile sich insbesondere mit Blick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit erzielen lassen. In dieser Hinsicht kann das HS-Kanalrohrsystem der Funke Kunststoffe GmbH aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften punkten.

Oberstdorf ist die südlichste Gemeinde Deutschlands. Mit 17.000 Betten und rund 2,4 Millionen Übernachtungen im Jahr gehört der Ort zu den Tourismus-Magneten in Deutschland. Die dementsprechend beanspruchte Infrastruktur des heilklimatischen Kur- und Kneippkurortes wird regelmäßig instandgesetzt oder erweitert, um den Markt im bayerischen Landkreis Oberallgäu für die Einwohner und Besucher attraktiv zu erhalten. „Unter anderem ist der Markt als Betreiber der Abwasseranlage Oberstdorf verpflichtet, die Abwasseranlage gemäß den gesetzlichen Vorgaben zu betreiben und in Stand zu halten“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Armin Stöckle, Technischer Leiter Kommunale Dienste Oberstdorf. „Dementsprechend wird das Netz regelmäßig mit der Kamera befahren und das bereits 2013 vom Marktgemeinderat verabschiedete Kanalsanierungskonzept weiter umgesetzt.“ Auch 2021 wurden nach Aussage von Stöckle schadhafte Kanalhaltungen der Abwasseranlagen im gesamten Gemeindegebiet saniert, aber auch neue Leitungsabschnitte erstellt.

 

Ein Novum für Oberstdorf

So etwa in der Birgsauer Straße. Diese wurde ab dem Dienersbergerweg bis zum Südende „Parkplatz Grüne Gasse“ bis Oktober für den gesamten Verkehr gesperrt. Nach den Plänen des Ingenieurbüros Dr.-Ing. Koch wurden umfangreiche Bauarbeiten zur Verlegung eines neuen Regenwasserkanals und einer Wasserleitung sowie zur Sanierung der Straße und des Parkplatzes durchgeführt. Für die Erstellung des rund 950 Meter langen Regenwasserkanals setzte die Dobler GmbH & Co. KG Bauunternehmung blaue HS-Kanalrohre DN/OD 400 von der Funke Kunststoffe GmbH ein. Ein Novum für Oberstdorf, denn erstmals wurde ein Teil des Regenwassernetzes mit Rohren aus dem Werkstoff PVC-U erneuert. Das liegt im Trend: Lange Zeit bestanden Regen- und Abwasserrohre mehrheitlich aus Beton, Steinzeug oder Guss. Inzwischen werden diese Werkstoffe zunehmend durch Kunststoffe wie unter anderem PVC-U (Hart-PVC) abgelöst. Und dies aus gutem Grund, Netzbetreiber erwarten Werkstoffe, die technisch leistungsfähig, ökonomisch wettbewerbsfähig und ökologisch verwertbar sind. Und sich zudem problemlos herstellen, verarbeiten und recyceln lassen. „Anforderungen wie diese erfüllt das HS-Kanalrohrsystem in hohem Maße“, davon ist Ralph Seidel, Fachberater Außendienst, Funke Kunststoffe GmbH, überzeugt.

 

System mit vielen Vorteilen

Mit dem Kanalrohr hat Funke vor mehr als 25 Jahren ein Produkt mit außergewöhnlichen Leistungsparametern vorgestellt, mit denen sich nahezu alle Aufgaben lösen lassen, die sich im modernen Kanalbau stellen. HS-Kanalrohre sind zugelassen vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt-Zulassung Z.-42.1-309). Dabei handelt es sich um wandverstärkte Vollwandrohre aus PVC-U, hergestellt in Anlehnung an die DIN EN 1401-1 und mit einer Mindestringsteifigkeit von 12 kN/m2 (SN 12) bzw. 16 kN/m2 (SN 16). „Es haben aber nicht nur die hervorragenden Werkstoffeigenschaften und Besonderheiten wie die unterschiedliche Farbgebung von Rohren für Regen- (blau) und Schmutzwasser (braun) zum Erfolg des Kanalrohres beigetragen“, so Seidel weiter. „Insbesondere der Systemgedanke hat Auftraggeber und Anwender überzeugt: Ein über die Jahre stetig wachsendes Sortiment hat deutlich gemacht, dass Funke am Ball bleibt und vorausdenkt.“ Beispielhaft zu nennen sind hier die vielen Lösungen aus den Bereichen Grundstücksentwässerung, Hausanschlüsse, Rohrverbindungen oder Schachtsysteme. Das Kanalrohrsystem ist in seiner heutigen Ausprägung eines der umfangreichsten und leistungsstärksten Systeme, welches im Markt verfügbar ist.

 

Nur geringes Gefälle

Davon sollen sich auch die Baupartner in Oberstdorf überzeugen. „Die Arbeiten wurden in drei Abschnitten durchgeführt, wobei die Rohre für den neuen Regenwasserkanal in einer Tiefe von 1,00 Meter bis 1,75 Meter verlegt wurden“, erklärt der für die Bauüberwachung zuständige Dipl.-Ing. (FH) Robert Gitterle von den Kommunalen Diensten Oberstdorf. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass das Gefälle für die Freispiegelleitung teilweise nur 8 ‰ aufweist. Aufgrund dieser und anderer Gegebenheiten vor Ort wurde die ebenfalls unter der Birgsauer Straße liegende Bestandsleitung für das Abwasser als Druckrohrleitung erstellt. Vor der Verlegung der Kunststoffrohre haben die Arbeiter die Leitungszone mit einem 10 Zentimeter starken Kies-Sand-Gemisch vorbereitet. Bei der Handhabung im Rohrgraben konnte das HS-Kanalrohrsystem dann mit seinen Ausstattungsmerkmalen punkten. Es eignet sich für Einbautiefen von 0,5 bis 6,0 Meter unter Schwerlastverkehrsflächen. Die Rohre, die in den Nennweiten DN/OD 400 über eine angeformte Muffe verfügen, sorgten für mehr Flexibilität auf der Baustelle und trugen ebenso zum schnellen Baufortschritt bei wie ein anderes Ausstattungsmerkmal: „Rohre und Formteile sind mit einer fest eingelegten Dichtung ausgestattet – das schließt aus, dass die Dichtung fehlerhaft eingebaut oder gar komplett vergessen wird“, sagt Nicolai Aue, Bauleiter, Dobler GmbH & Co. KG Bauunternehmung. Zudem sorgt die FE-Dichtung dafür, dass beim Zusammenfügen von Rohren und Formteilen deutlich geringere Steckkräfte auftreten als bei herkömmlichen Kunststoffrohren. „Das spart Zeit, die wir früher einfach mehr investieren mussten“, so Aue. Die komplette Verlegung sei einfach von der Hand gegangen. Beim Einsatz von Rohren und Formteilen aus dem HS-Kanalrohrsystem sei der Verleger sehr flexibel – so die Erfahrung des Bauleiters.

Im Herbst konnten die Tiefbauarbeiten wie geplant beendet werden. In Zukunft wird das Regenwasser von der Birgsauer Straße nicht mehr in die grüne Wiese und die Felder laufen, sondern kontrolliert abgeleitet werden. Das Wasser wird dann in eine vorhandene Bachverrohrung DN 800 und von da in den Vorfluter geführt.

Funke Kunststoffe GmbH

www.funkegruppe.de

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