POROTON-S10-P: ERHÖHTER SCHALLSCHUTZ

Massiver Komfort im Geschosswohnungsbau

Wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, noch dazu in Gebieten mit hohem Verkehrslärm, sind Schall reduzierende Baumaßnahmen ein entscheidender Faktor für den Wohnkomfort. Bei einem Bauprojekt in Darmstadt ging es mit einer  massiven Bauweise genau um diese Schallschutzerfordernisse.

Diese betreffen die Luft-, Tritt- und Körperschalldämmung innerhalb des Gebäudes, aber auch die Luftschalldämmung der Außenbauteile gegenüber Außenlärm. Beim Bau zweier Mehrfamilienhäuser in Darmstadt-Kranichstein stand letzteres besonders im Fokus, denn direkt neben den Gebäuden verläuft eine Straßenbahnlinie.

Bauherrin dieses Projekts ist die ES Wohnungsbaugesellschaft im hessischen Ober-Mörlen. Sie realisiert hochwertige Wohnungsbauprojekte im Rhein-Main-Gebiet und in Hessen. Für den Bau der monolithischen Außenwand entschied sich die ES, auf Anraten der bauausführenden Firma Karl König Bau & Consult, für den Poroton-Ziegel S10-P. Die Ziegel der sogenannten S-Klasse zeichnen sich nicht nur durch beste statische und wärmedämmende, sondern auch durch gute schalldämmende Eigenschaften aus. Dies wurde durch Materialprüfungen der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig GmbH) nachgewiesen.

Erhöhte Schallschutzanforderungen erfüllt

Beim Bauprojekt in Darmstadt ging es besonders um guten Schallschutz gegen Außenlärm mit einer integrativen Materialkombination aus Ziegeln, dreifach verglasten Fenstern und gedämmten Rollladenkästen. Es war notwendig, den auf die Fassade treffenden Schallpegel zu ermitteln, um qualifizierte Aussagen über die Schallschutzerfordernisse treffen zu können. Für weiteren Lärm – neben der Straßenbahn – sorgen eine vielbefahrene Ausfallstraße in der Nähe sowie die Erschließungsstraße zu den Häusern. Das Vermessungsamt der Stadt Darmstadt ermittelte die Lärmbelastung in der verkehrsreichen Zeit zwischen 6 und 22 Uhr mit dem Ergebnis, dass die beiden Mehrfamilienhäuser in den Lärmpegelbereich III einzustufen sind. Das bedeutet, dass das erforderliche Schalldämmmaß der Außenbauteile mindestens 35 dB nach DIN 4109 betragen muss.

„Mit der entwickelten Materialkombination aus Ziegeln, Fenstern und Rollladenkästen konnten die geforderten Werte in allen Übertragungssituationen übertroffen werden. Selbst in den mit Fensterflächenanteilen von nahezu 40 Prozent schalltechnisch schwierig zu beherrschenden Eckraumsituationen liegen die Werte um 3 dB besser. Für die üblichen Übertragungssituationen der Wohnungen konnte sogar erhöhter Schallschutz erreicht werden“, bestätigt Bettina Wedler, Technische Bauberaterin bei Wienerberger, der Lieferant des verwendeten Poroton-Ziegels S10-P. Erhöhter Schallschutz bedeutet, dass die Werte um mindestens 5 dB besser sein müssen als gemäß DIN 4109 gefordert. „Das sind exzellente Schallschutzwerte“, freut sich Sükrü Erdem, Geschäftsführer von Karl König Bau & Consult. „Zusammen mit seinen statischen und wärmedämmenden Eigenschaften besitzt der verwendete Poroton-S10-P alle Voraussetzungen für den Einsatz im modernen, mehrgeschossigen Wohnungsbau. Die Käufer der Eigentumswohnungen haben Wohnwerte erworben, von denen sie noch in vielen Jahren profitieren werden.“

Nebenkosten runter, Wohnkomfort rauf

Die Außenwände wurden mit dem S10-P in einer Stärke von 36,5 Zentimetern errichtet. Durch die hervorragenden Wärmedämmeigenschaften des Ziegels mit einem U-Wert von 0,26 W/m²K konnte auf zusätzliche Dämmmaßnahmen an der Außenfassade verzichtet werden. Zusammen mit 2 Zentimetern Außenputz (Leichtputz) und 1,5 Zentimetern Innenputz (Gips) ergibt sich eine 40 Zentimeter starke Außenwand, die wesentlich zur Erreichung des energetischen Standards KfW 70 (EnEV 2009/EnEV 2014) beiträgt. Lediglich die in Stahlbeton ausgeführten Kellerwände benötigten eine mit EPS 100 ausgeführte Perimeterdämmung. Der Primärenergiebedarf beider Gebäude beträgt jeweils 19,2 kWh/(m²a), rund 66 Prozent weniger als die Mindestanforderung von 57,5 kWh/(m²a) nach EnEV 2009.

Der Endenergiebedarf pro Gebäuderiegel liegt bei nur 53 kWh/(m²a). Verantwortlich dafür ist das Zusammenspiel der hochwärmedämmenden Gebäudehülle mit Fernwärme für Heizung und Warmwasser, unterstützt von der auf den Dächern installierten solarthermischen Anlage. Die permanente Frischluftzufuhr in den Räumen gewährleistet ein selbstregulierendes System, das im oberen Bereich der Fenster eingebaut ist. Die verbrauchte Luft wird durch Abluftventile in den innenliegenden Bädern und Abstellkammern über zentrale Abluftanlagen über Dach geführt. „Damit haben wir eine konstruktiv einfache, dennoch effektive Möglichkeit geschaffen, Schimmelbildung vorzubeugen“, erläutert Architekt Tobias Seeger vom Planungsbüro Klaus Eismann & Partner.

Raum für mehrere Generationen

Die beiden Gebäuderiegel mit zwei Vollgeschossen, Staffelgeschoss und begrüntem Flachdach bieten Platz für jeweils 19 Eigentumswohnungen mit Flächen von 70 bis 130 Quadratmetern, die alle durch die Immobilienmaklergesellschaft Hähnlein & Krönert erfolgreich vermarktet wurden. Die Ausstattung ist niveauvoll. Jede Wohnung verfügt entweder über einen Balkon oder eine Terrasse und hat, je nach Größe, ein zusätzliches Gäste-WC oder -Bad mit Dusche. Während die Nassräume sowie die Küche kostengünstig mit pflegeleichtem Feinsteinzeug ausgestattet sind, besteht der Bodenbelag in den Aufenthaltsräumen aus Eiche-Mehrschichtparkett. Beheizt wird per Fußbodenheizung, im Bad erwärmt zusätzlich ein Handtuchheizkörper. Die Gebäude verfügen im Kellergeschoss über die notwendigen Technik- und Abstellräume sowie eine Tiefgarage mit 48 Pkw-Stellplätzen. Alle Ebenen von der Tiefgarage bis zum Staffelgeschoss werden barrierefrei per Aufzug im Treppenhaus erreicht.⇥■

Deutsche Poroton GmbH

www.poroton.de

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