Erfolgreiche DIBt-Referenzbaustelle

Schachtsanierungssystem Gepotech 11/22

Die Durchführung eines Referenz-Bauvorhabens unter gutachterlicher
Aufsicht ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg eines Sanierungsverfahrens zur Allgemeinen Bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik Berlin. Das Schachtbeschichtungs-System Gepotech 11/22 der Schomburg ICS GmbH, Detmold hat diese Hürde im Juni 2010 souverän genommen.

In der Mannheimer Innenstadt wurden zwei Schachtbauwerke aus Beton und Mauerwerk zur vollen Zufriedenheit der Prüfer mit dem neuen Polyharnstoff-Beschichtungssystem saniert, das nunmehr auf die DIBT-Zulassung Nr. Z 42.3-422 verweisen kann.
Die Bedeutung einer DIBT-Zulassung für den Markterfolg eines Sanierungssystems für Abwasserkanäle und -bauwerke kann kaum unterschätzt werden: Auf privaten Grundstücken geht ohne diese Zulassung gar nichts. De facto ist sie aber auch in öffentlichen Abwassernetzen längst verbindlich. Immer öfter fordern öffentliche Auftraggeber in den ihren Ausschreibungen zugrunde liegenden Anforderungskatalogen die Vorlage der DIBT-Zulassung. Das ist durchaus konsequent, denn wo strikt nach DIBT-Zulassung gearbeitet wird, sind wesentliche Fehlerquellen eliminiert, die den Erfolg einer Sanierungsmaßnahme in Frage stellen könnten. In der DIBT-Zulassung sind überdies sehr viele qualitätsrelevante Details nachvollziehbar geregelt, die von der ausschreibenden Stelle ansonsten zeitaufwändig zu einem Pflichtenheft formuliert werden müssten. Das Beschichtungssystem Gepotech-11/22 der Schomburg ICS GmbH, Detmold gehört zu den ersten Systemen, die über eine solche „allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)“, verfügen.


Werkstofftypische
Schadensbilder

Gepotech-11/22 ist ein zweiphasiges, auf einer Polyharnstoff-Verbindung basierendes und lösemittelfreies System, das gezielt für die Beschichtung noch feuchter mineralischer Oberflächen entwickelt wurde. Das System zeichnet sich durch Korrosionsbeständigkeit und Schrumpffreiheit, aber auch durch hohe Elastizität und hohe Schlagfestigkeit aus. Die fremdüberwachte Prüfbaustelle als weitere entscheidende Hürde zur Zulassung nahm Gepotech mit der Sanierung von zwei Schächten in Mannheim. Ausführendes Unternehmen dieser wichtigen Baumaßnahme war einmal mehr die Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung, Blomberg. Schomburg ICS und Swietelsky-Faber arbeiten schon geraume Zeit bei der praxisnahen Weiterentwicklung dieses Werkstoffsystems zusammen. Als externer Prüfgutachter verfolgte und dokumentierte das Leipziger Ingenieurbüro Prof. Selle Consult GmbH, den Bauablauf in der Mannheimer Unterwelt. Die Referenz-Baumaßnahme fand vom  15. bis 17. 06. 2010 in der Mannheimer Inselstraße statt und umfasste, dem definierten Einsatzbereich von Gepotech 11/22 gemäß, ein Schachtbauwerk aus Beton und Mauerwerk. Die Schächte waren durch werkstofftypische Schadensbilder gezeichnet: Betonkorrosion einerseits, Fugenkorrosion anderseits und in beiden Fällen stark korrodierte Auftritte, die jeweils im Vorfeld der Beschichtung entfernt und hinterher erneuert wurden.

Baudurchführung

Die Bauausführung begann, wie bei entsprechenden Vorhaben der Bauwerkssanierung üblich, mit einer Grundreinigung der zu sanierenden Oberflächen, durch zweistufige Hochdruck-Strahlreinigung bzw. manuelle Entfernung loser Bestandteile. Ebenso wurden die korrodierten Tritteisen entfernt und Anker für die Installation neuer Auftritte gesetzt. Da beide Bauwerke keine Infiltrationen aufwiesen, mussten an den Schächten keine Abdichtungen vorgenommen werden. Ein Problem stellte sich nach Auswertung der Prüfungen zur Haftzugfestigkeit von Schachtsohlen und Wänden. Es erwies sich, dass die Bauwerksuntergründe streng genommen nicht mehr die notwendige Festigkeit für diesen Sanierungstyp aufwiesen. Da  aber die tatsächlich in den Schächten anstehenden Außendrücke die kritischen Werte nicht annähernd erreichten, wurde nach Rücksprache mit dem Auftraggeber entschieden, die Sanierung mit Gepotech 11/22 dennoch durchzuführen wie vorgesehen.

Obwohl das System keine glatten Oberflächen erfordert, wurden nach der Vorreinigung speziell im Bereich der Tritteisenanker vorhandene Ausbrüche mit Mörtel reprofiliert, um im Ergebnis einen sauberen optischen Gesamteindrucks zu erzielen. Der eigentliche Sanierungsablauf fand wie üblich zweiphasig statt.  Im ersten Arbeitsgang wurden die nach Feuchte- und Temperaturmessung frei gegeben Schachtwände manuell mit der Grundierung Gepotech-EP-11/22 Primer bestrichen, die maßgeblich eine Wasserdampf sperrende und die Haftung für die eigentliche Endbeschichtung vorbereitende Funktion hat. Zugleich tränkt und verfestigt der Primer die Bauwerksoberfläche. Die leuchtend blaue Primerschicht wurde nachfolgend im Sprühverfahren mit Quarzsand besandet – gleichfalls eine Maßnahme, um die Haftung der beiden Beschichtungen des Systems zu erhöhen. Im zweiten Arbeitsgang wurde die eigentliche Oberflächenbeschichtung Gepotech-11/22 mit einer Zweikom-
ponenten-Heißspritzanlage  aufgetragen. Hier hilft der krasse farbliche Unterschied der blauen Primerschicht zu der hellbraunen Endbeschichtung bei der Ausführung: Die notwendige Mindestwandstärke von mindestens 2,0 mm ist genau in dem Moment erreicht, wenn der blaue Untergrund unsichtbar wird. Bei der Herstellung einer möglichst gleichmäßigen Schichtstärke spielt nichtsdestoweniger die Erfahrung des Personals im Umgang mit dem System und der Applikationstechnik eine ausschlaggebende Rolle. Die nachfolgenden Kontrollen des Gewerks durch den Gutachter zeigte jedoch, dass diese Aufgabe souverän gelöst wurde: Die Beschichtung mit Gepotech 11/22 wies durchgängig die geforderte Mindestdicke auf.

Sanierungsergebnis
überzeugend

Rundum überzeugen konnte Gepotech 11/22 auch in Bezug auf die vom Gutachter gemessenen Werte der Haftzugfestigkeit der sanierten Oberflächen. Hier lagen alle Werte im „grünen Bereich“, teilweise sogar deutlich darüber. Auch die Angaben des Herstellers Schomburg ICS hinsichtlich der Oberflächenverfestigung durch den Primer konnten an dieser Stelle bestätigt werden.
Alles in allem hat die Referenzbaustelle Mannheim-Inselstraße eindrucksvoll bestätigt, dass die Leistungsdaten des Polyharnstoff-Beschichtungssystems Gepotech-11/22 ausnahmslos erreicht werden, wenn die Einbauvorgaben der DIBT-Zulassung konsequent berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund ist man bei Schomburg ICS ebenso wie bei der Swietelsky-Faber GmbH mehr denn je davon überzeugt, mit Gepotech 11/22 bestens für den Wettbewerb im Schachtsanierungsmarkt aufgestellt zu sein.n

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