Das Herz von Köln wird gebaut

Im Herzen von Köln baut Ed. Züblin das Prestigeobjekt „Coeur Cologne“. Durch eine enge Umgebungsbebauung und eine komplexe Statik lag das
Augenmerk bei der Schalungslösung vom Ulma auf dem Thema Sicherheit.

In zentraler Kölner Citylage direkt gegenüber vom Hauptbahnhof entsteht derzeit auf einer Grundfläche von 3600 m2 das „Coeur Cologne“. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2017 geplant. Der Neubau mit zwei Untergeschossen und sieben Obergeschossen wird Raum für Büros, eine Reihe von Zweizimmerwohnungen, Dachterrassen und einen sogenannten Sky Garden mit direktem Blick auf den Kölner Dom bieten.

Ulma als Partner

Bauherr ist die Allianz Lebensversicherungs-Aktiengesellschaft, vertreten durch die Allianz Real Estate Germany GmbH. Mit der Ausführung der Hoch- und Tiefbauarbeiten beauftragt wurde die Ed. Züblin AG, Direktion NRW, Bereich Köln. Die benötigten Schalungen liefert die Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH. Ulma und die anderen am Bau beteiligten Partner setzen ein spezielles Sicherheitskonzept um, das die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt.

Bauarbeiten in Citylage

Der Name des ehrgeizigen Projektes ist Programm: Mitten in der Kölner Innenstadt, im Kunibertsviertel, wächst in diesen Tagen das Büro- und Wohnhaus Coeur Cologne in die Höhe. Nach seiner Fertigstellung wird der Neubau knapp 14.000 m2 Mietfläche bieten: 12.862 m2 davon sollen als Bürofläche vermietet werden, 1.064 m2 sind für Handel und Gastronomie vorgesehen. Außerdem sehen die Pläne des Architekten mehrere Zwei-Raum-Wohnungen sowie den Skygarden vor, eine begehbare, begrünte Dachfläche.

Sondervorschlag für Untergeschosse

Zunächst schlug aber erst einmal die Stunde der Züblin Spezialtiefbau GmbH. Die hatte mit Blick auf den Baugrund in Rheinnähe einen Sondervorschlag für die Errichtung der beiden Untergeschosse entwickelt. Dieser sah vor, die Baugrube nach innen auszusteifen. Dipl.-Ing. Markus Schröder, Projektleiter Rohbau bei Züblin, erläutert die Vorgehensweise: „Die Bohrpfahlköpfe wurden nicht rückseitig verankert, sondern es wurde zunächst ein umlaufender Riegel aufgebracht. Erst dann wurden in der Baugrube Aussteifungen ausgebildet“.

Die Maßnahme, mit der Setzungen des in Randbebauung zu erstellenden Gebäudes vermieden werden sollen, wirkte sich unmittelbar auf den Fortgang der Arbeiten aus. Schröder führt aus: „Der Tiefbau hat den Ablauf der Arbeiten vorgegeben: Die zwei Untergeschosse wurden erstellt, während die Aussteifungen in der Baugrube waren; diese wurden dann abschnittsweise zurückgebaut“.

Gemeinsame Konzeption, regelmäßige Abstimmung

Auch mit Blick auf die Schalungsarbeiten war einiges zu beachten. Hier überzeugte Ulma nicht nur als Anbieter einer breiten Palette wirtschaftlicher Schalungslösungen, sondern punktete darüber hinaus vor allem mit professioneller Beratung und reibungsloser Logistik. Frühzeitige gemeinsame Konzeptentwicklung und wöchentliche Schalungsbesprechungen tragen deutlich zum reibungslosen Ablauf auf der Baustelle bei, hierin sind sich die beteiligten Baupartner einig.

So architektonisch anspruchsvoll das Projekt in der Kölner Innenstadt ist, so breit ist die Palette der Lösungen von Ulma, die vor Ort verwendet werden. Sie reichen von einer Handschalung über Wand-, Stützen- und Deckenschalungssystemen bis hin zu Traggerüsten und Abstützböcken.

Mehr als nur Standard gefordert

Früh wurde deutlich, dass von den Schalungsexperten zudem Lösungen jenseits üblicher Standards gefordert waren. Um etwa das sogenannte Stadtfenster – ein vier Geschosse hohes Atrium – zu errichten, musste Ulma zunächst einen T-60-Gerüstturm mit aufgelegten DU-100 Profilen errichten. In diese Konstruktion wurden Fertigteilstützen eingefädelt, sodass das Unterzugsystem betoniert werden konnte, welches die Decke des Atriums sowie zwei weitere Geschosse trägt.

Ulma-Projektmanagerin Dipl.-Ing. M. Eng. Karla Bormann erläutert: „In der Bauphase fallen enorme Traglasten an. Hier mussten wir die Typenstatik verlassen.“ Projektleiter Dipl.-Ing. (FH) Bernd Gielnik, der das umfassende Dienstleistungspaket von ULMA koordiniert, ergänzt: „Erforderlich war eine Einzelprüfung. Die haben wir erstellt und dann zur Sicherheit auch noch von einem Statikbüro prüfen lassen.“

Umfassendes Sicherheitskonzept erarbeitet

Eine Rohbauerstellung in eng bebauter Innenstadtlage und architektonische Besonderheiten, die in zum Teil enormen Traglasten resultieren: Beim Projekt in Köln kommen einige Faktoren zusammen, die den Aspekt Sicherheit in den Vordergrund rücken lassen.
Gerade im Randbereich des Gebäudes ist der Montageaufwand erheblich. Hier kommen rund 700 Fertigteilstützen zum Einsatz, die außerdem aufgrund von sehr niedrigen Toleranzen äußerst exakt aufgebaut werden müssen.

Zur Sicherung der Arbeiten am Gebäuderand entschloss man sich für eine besonders hohe Absicherung, da der übliche Standard von etwa einem Meter Höhe den Beteiligten zu niedrig erschien. Zudem sollte diese vollflächig beplankt werden. Auch hier war vom Schalungsexperten eine individuelle Lösung gefragt: Aufgrund der zu erwartenden hohen Windlasten kamen mit Stahl-Jochträgern aus MK-120 Profilen ausgestattete MK-Deckentische zum Einsatz, so dass die Absicherung wie geplant umgesetzt werden konnte.

Erfolgsfaktor Logistik

Bei der Entscheidung, Ulma mit der Umsetzung der umfangreichen Schalungsarbeiten zu betrauen, habe nicht zuletzt das Thema Logistik eine wichtige Rolle gespielt, betont Bauleiter Schröder: „Das Zusammenspiel der Unternehmen ist immens wichtig, die ganze Logistik ist stark bestimmt vom Handeln des Nachunternehmers“.

Ulma-Vertriebsleiter Schreckenberg fasst zusammen: „Wir verstehen uns nicht nur als Hersteller, der vernünftige Schalsysteme zu einem wirtschaftlichen Preis in jeder gewünschten Menge auf die Baustelle liefert, sondern auch als leistungsstarker Partner in puncto Logistik“.

Ulma Betonschalungen und Gerüste GmbH

www.ulmaconstruction.de

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