Präzision in Inhalt und Gestalt

Gima-Ziegelfassaden in Sonderfarbe für Walther-Meißner-Bau in Berlin

Auf dem Campus der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB haben Roh-decan Architekten eine Dependance des Quantentechnologie-Kompetenzzentrums entwickelt. Für die prägende Klinkerfassade fertigte Gima eigens eine Sonderfarbe.

Der 2009 entworfene Masterplan stellt den Baukörper in die Fluchten der Abbestraße und der Nachbarbebauung. Mit seiner differenzierten Klinkerfassade fügt er sich optisch in den bestehenden Campus ein. So vermittelt das viergeschossige Gebäude zwischen den niedrigeren Volumina des Gästehauses sowie des Hermann-von-Helmholtz-Baus und dem höheren Wilhelm-Förster-Bau. Hinter seinen Mauern beherbergt der Neubau zum Teil mehrgeschossige Labor-, Mess- und Büroräume, einen Grau- und Reinraumbereich mit einer Halbleiterlithographie sowie einen öffentlich zugänglichen Seminar- und Vortragsraum. Zwei Fachabteilungen der PTB sind in den Räumlichkeiten für Forschung, Entwicklung und Kalibrierung untergebracht.

Für die Fertigteile wurden spezielle Schalen mit einer sogenannten Schwalbenschwanzverzahnung hergestellt. Sie ermöglicht einen sicheren, unlösbaren Verbund zwischen Klinkerschale und Betonkern. Für die Fertigteile wurden spezielle Schalen mit einer sogenannten Schwalbenschwanzverzahnung hergestellt. Sie ermöglicht einen sicheren, unlösbaren Verbund zwischen Klinkerschale und Betonkern.
© Koy + Winkel

Für die Fertigteile wurden spezielle Schalen mit einer sogenannten Schwalbenschwanzverzahnung hergestellt. Sie ermöglicht einen sicheren, unlösbaren Verbund zwischen Klinkerschale und Betonkern.
© Koy + Winkel
Der Neubau wurde vom Tragwerk bis zur technischen Gebäudeausrüstung als BIM-Pilotprojekt geplant. Damit die Forschungsarbeiten störungsfrei und exakt ausgeführt werden können, war eine spezielle Bauweise des Walther-Meißner-Baus erforderlich. Ziel war es, die Restschwingungen der Struktur in ihrer Amplitude bis auf das technisch machbare Minimum zu reduzieren. So wurde das Bauwerk als schwingungsarmer Massivbau konzipiert. Es kombiniert dicke Boden- und Deckenplatten mit massiven Außenwänden und tragenden inneren Längs- und Querwänden, die die Steifigkeit in horizontaler Richtung gewährleisten.

 

Nutzung an der Fassade ablesbar

Die mit individuellen Klinkern ausgebildete Außenhaut nimmt mit ihren ausgeprägten Deckenbändern Bezug auf die Gesimse der historischen Nachbargebäude. Die flächig im Läuferverband gemauerten Deckenbänder kragen leicht aus und bilden die verschiedenen Geschosse an der Fassade sichtbar ab. Während hierbei Klinker im klassischen DF-Format eingesetzt wurden, kamen an den Geschossen verschiedene Sonderform-Steine zum Einsatz. Basierend auf einem Grundraster aus schmalen und breiten Elementen wurden hier verschiedenen Ausprägungen sogenannter Höckersteine von den Architekten ausgewählt. Trotz gleicher Farbgebung entsteht durch die verschiedenen Oberflächen ein modernes und spannendes Relief an der Fassade.

 

Heller Keramikscherben mit natürlichem Farbspiel

Bei der sogenannten „Walther-Meißner-Bau“-Sortierung, einer individuell entwickelten Sonderfarbe in Wasserstrichoptik, verleiht ein leichter Kohlebrand dem Stein sehr feine Nuancen und Schattierungen, die einen warmen, weichen Farbton mit einem natürliche Bei der sogenannten „Walther-Meißner-Bau“-Sortierung, einer individuell entwickelten Sonderfarbe in Wasserstrichoptik, verleiht ein leichter Kohlebrand dem Stein sehr feine Nuancen und Schattierungen, die einen warmen, weichen Farbton mit einem natürlichen Farbspiel erzeugen.
© Koy + Winkel

Bei der sogenannten „Walther-Meißner-Bau“-Sortierung, einer individuell entwickelten Sonderfarbe in Wasserstrichoptik, verleiht ein leichter Kohlebrand dem Stein sehr feine Nuancen und Schattierungen, die einen warmen, weichen Farbton mit einem natürlichen Farbspiel erzeugen.
© Koy + Winkel
Um das Gebäude farblich hervorzuheben, entwickelte Gima für das Projekt Klinker und Formsteine mit Wasserstrichoptik in einer individuellen Sonderfarbe, die sogenannte „Walther-Meißner-Bau“-Sortierung. Dabei handelt es sich um einen beigefarbenen Keramikscherben mit einer Wasseraufnahme von nur zwei Prozent, basierend auf der Grundfarbe Erve FK. Ein leichter Kohlebrand verleiht dem Stein sehr feine Farbnuancen und teilweise dunkle Schattierungen, die einen warmen, weichen Farbton mit einem natürlichen Farbspiel erzeugen. Neben dem Klinker im DF-Format 240x115x52 mm wurden acht unterschiedlich profilierte Formsteine sowie Ecksteine im Format 240-240x115x52 mm produziert. Für die Fertigteile wurden spezielle Schalen mit einer sogenannten Schwalbenschwanzverzahnung hergestellt. Nur durch diese spezielle Verzahnung zwischen Klinkerschale und Betonkern, die gleich bei der Produktion in den Stein eingepresst wird, kann ein sicherer, unlösbarer Verbund erreicht werden.

Auch bei der Gestaltung der Außenanlagen wurde der Klinker gekonnt in Szene gesetzt. Für die Gestaltung der Zaunpfeiler kamen sowohl die DF-Klinker als auch die Sonderformen zum Einsatz und greifen das Fassadenrelief im Kleinen nochmals auf.

Girnghuber GmbH

www.gima-ziegel.de

Projektdaten

Projektname: Walther-Meißner-Bau, Berlin-Charlottenburg

Auftraggeber: Physikalisch-Technische Bundesanstalt vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBSR)

Architektur: Rohdecan Architekten GmbH, Dresden

Fassadenbekleidung: Gima Klinker DF-Format und Sonderform, teilweise mit Sonderoberflächen

Farbe: Erve FK, Sortierung Walther-Meißner-Bau

Fertigstellung: 2022

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