Wickelrohr in anderen Dimensionen

Geschlossene Sanierung am Kölner Rheinkanal

In Köln kam erstmals in einer 75 Meter langen Haltung das SWP-Wickelrohr der Geiger Kanaltechnik in einer neuen Dimension zum Einsatz. Mit DN 1900 wurde das neue Rohr mit weiter entwickelter Technik in die Haltung eingebaut.

Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln AöR haben in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Osterhammel GmbH aus Nümbrecht in einer öffentlichen Ausschreibung die geschlossene Sanierung eines 4,8 Kilometer langen Altkanals mit 66 Haltungen ausgeschrieben. Premiere: in einer 75 Meter langen Haltung mit DN 2000 (Altrohr) kam erstmals das SWP-Wickelrohr der Geiger Kanaltechnik in einer neuen Dimension zum Einsatz.

Der Sanierungsabschnitt in Köln liegt in direkter Umgebung des Flughafens Köln/Bonn und weist 35 nicht zusammenhängende Haltungen mit 69 Schächten ohne weitere Zuläufe mit Durchmessern von DN 1000 bis DN 2000 auf. Die im Vorfeld durchgeführte Kanalinspektion dokumentierte zumeist geringe Schäden an Wänden, Decken, Gerinnen, Muffen und Bermen. Außerdem wurden Rissbildungen sowie Betonkorrosion ausgemacht. Aufgrund der Schadensbeschaffenheit und der Summe der Einzelschäden wurde für eine Haltung DN 2000 eine Renovierung ausgeschrieben. Hierfür eignete sich das Wickelrohrverfahren der Geiger Kanaltechnik, deren Niederlassung Aschaffenburg den Zuschlag der Ausschreibung erhielt.

Neue Wickelmaschine. Neuer Dämmer

Beim 75 Meter langen Altrohr in DN 2000 kam erstmalig eine neu konstruierte Wickelmaschine mit zwei unabhängig voneinander steuerbaren Motoren für die Profiltrommeln zum Einsatz. Über den Schacht wurde diese in Teilen hinunter gelassen und im Inneren zusammengebaut. Die Maschine wickelte ein Doppelprofil aus den Profilen R6 und A3 zu einem äußerst stabilen neuen Rohr im Rohr. Neben dem Gebrauch des Doppelprofils wurde bei dem Projekt auch ein von der Geiger Kanaltechnik modifizierter Dämmer zum Ringraumverschluss eingesetzt. Mit dem neuen Werkstoff wird eine deutlich geringere Hydratationswärmeentwicklung erzielt. Dadurch war ein beschleunigtes Einbringen des Dämmers möglich, das durch die Aussteifungskonstruktion zusätzlichen Halt fand.
Die Vorteile des Wickelrohrverfahrens bei dieser Maßnahme liegen auf der Hand: verkehrstechnisch bedeutete die Wickelrohrsanierung kaum Behinderung und für den Einbau war keine Wasserhaltung nötig. Die Eigenstabilität des Doppelprofils sowie die Lagestabilität durch die Ringraumverdämmung ließen das Altrohr im neuen einwandfreien Zustand glänzen.

Aufwändige Handsanierung

Zusätzlich mussten beim Projekt am Kölner Rheinkanal ein Großteil der Arbeiten sehr aufwändig per Hand realisiert werden. In 12 Wochen und vielen Einzelschritten übernahm eine vier Mann starke Kolonne der Geiger Kanaltechnik die Handsanierung der Haltungen und Schachtbauwerke. Hierbei wurden korrodierte Bewehrungen freigelegt, entrostet und erhielten eine Neubeschichtung in mindestens zwei Lagen. Weiterhin wurden Teilflächen der Kanalwandung aus Beton reprofiliert und beschichtet. Anschließend stellte die Kolonne Bauwerksfugenwieder her. Dazu wurden Wurzeleindringungen ausgefräst und verspachtelt, neue PE-Rundprofile eingesetzt und ein Fugendichtstoff eingebracht und geglättet. Nach Abschluss aller Arbeiten ließ die optische Inspektion keinen Zweifel an der professionellen und hochwertigen Ausführung.

Geiger Unternehmensgruppe

www.geigergruppe.de

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