Stein gewordene Tradition

Der neue Pflasterbelag für die Elbphilharmonie

Diamant, Traumschloss, Architekturikone und Jahrhundertbau – nach allen Diskussionen sammelt die Hamburger Elbphilharmonie heute Superlative. Selbst der Pflasterbelag ist ohnegleichen.

„EPHH-Schwarz“ lautet die interne Bezeichnung für einen neuen Pflasterstein vom Typ Scada. Ein echtes Unikat, das die Betonwerke Klostermann in Coesfeld eigens für den „Superbau“ entwickelt und produziert haben. Der fast schwarze Stein liegt Parterre im Konzerthaus, auf dem Vorplatz und auf Zuwegen. Etwas Violett-Braun schimmert im dunklen Kolorit durch. Damit trifft der Belag die Entwurfsidee der Philharmonie-Architekten Herzog & de Meuron und der Landschaftsarchitektin Evelyn Brenn. Demnach sollten „Teile der alten Hafentradition in die heutige Zeit der Hafencity hinübergerettet und sichtbar gemacht werden.“

 

Praktisch „unkaputtbar“

Der Hintergrund: Bis ins vorige Jahrhundert haben die Hamburger Straßen und Gassen im Hafengebiet nahezu flächendeckend mit Kupferschlackensteinen befestigt. Die enorm harten Gusssteine gelten als „unkaputtbar“ und wurden praktischerweise gleich um die Ecke an der Elbe in der Norddeutschen Affinerie produziert.

Doch in dieser Qualität sind die Steine heute nicht mehr zu haben, die Hansestädter horten lediglich Restbestände für Reparaturzwecke. Insofern präsentiert sich der Scada als Neuinterpretation eines Klassikers, ergänzt um zeitgemäße Stabilitätstechnik.

 

Hanseatisch elegant

In die Entwicklung eingebunden waren zudem die HafenCity Universität Hamburg mit dem Baustoffspezialisten Professor Dr. Reza Khorasani und ein örtlicher Baustoffhersteller von Eisensilikat-Gesteinen – der Stoff, aus dem der innovative Vorsatzbeton gemacht ist. Die Gesteine selbst entstehen beim Schmelzen von Kupferkonzentraten und werden bei der Peute GmbH in Hamburg zu Baustoffen weiterverarbeitet. Insbesondere als Wasserbausteine leisten die robusten Schwergewichte gute Dienste.

Die hochwertigen Gesteinskörnungen für die neue Steinkreation brachten die Betonveredler bei Klostermann in Coesfeld gekonnt und detailsicher zur Geltung. Die Sichtflächen wurden wassergestrahlt oder geschliffen oder auch fein geschliffen und mit Edelstahlkugeln gestrahlt. So legte sich schließlich ein Hauch von hanseatischer Eleganz auf die Reihenverbände.

 

H. Klostermann GmbH & Co. KG Betonwerke

www.klostermann-beton.de

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