Rubinmühle: neue Niederlassung in Plauen

Köster realisiert den schlüsselfertigen Neubau einer Bio-Mühle

Das aus dem Schwarzwald stammende Unternehmen Rubinmühle, ein Spezialist der Getreideverarbeitung, expandiert: In Plauen im Vogtland entsteht eine neue Niederlassung. Die Bauarbeiten erfordern Spezialisten im Dauereinsatz. 

Dass das aus dem Schwarzwald stammende Unternehmen Rubinmühle am Standort Plauen im Vogtland in die Zukunft investiert, hat sich herumgesprochen. Der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau des sechsgeschossigen Betriebsgebäudes mit Sozialtrakt, Werkstatt, Getreidesilos und separatem Bürogebäude fand im August 2021 statt.

Die Rohbauarbeiten sind in vollem Gang. Die Umsetzung verantwortet die Chemnitzer Niederlassung des Bau-Komplettanbieters Köster, die bereits für den Neubau 2014 verantwortlich war. Wie zuvor setzten die Rubinmühle und Köster auf die Entwürfe des spezialisierten Partners Ingenieurbüro Erb aus Friesenheim.

Einsatz für verdoppelte Produktionskapazitäten

Die Produktionskapazitäten des Unternehmens werden durch den Neubau verdoppelt. Eine Besonderheit nach der Fertigstellung ist die Inbetriebnahme als Bio-Mühle. Sie vereinfacht die Herstellung und Verarbeitung biologischer Haferprodukte. Damit steigt nicht nur die Effizienz, weil aufwändige Reinigungsprozesse zwischen der Verarbeitung von konventionell und biologisch angebautem Hafer wegfallen, auch werden neue Arbeitsplätze vor Ort geschaffen.

In der ersten Märzhälfte 2022 wurde ein Meilenstein des Projektes abgeschlossen: Die Errichtung der 18 m hohen, wabenförmigen Betonsilos für das Getreide. Sie werden ein Fassungsvermögen von rund 31.000 m³ haben. Der Bau der Silos erfolgt nach einem besonderen Verfahren des Betonbaus, dem Gleitschalungsbau.

10 m³ Beton pro Stunde

Für Bauinteressierte und Technikfans ist das ein eher seltenes Highlight. Denn hierbei entsteht das Objekt nicht taktweise, sondern stetig fortlaufend. Die Schalung gleitet mit einer Geschwindigkeit von rund 8 cm pro Stunde kontinuierlich in die Höhe. Bei der geplanten Silohöhe bedeutet das über acht bis zehn Tage einen 24 Stunden-Einsatz der Spezialisten von Köster und den Baupartnern.

Dabei wechseln sich drei Teams mit jeweils rund 30 Mitarbeitenden in der Früh-, Spät- und Nachtschicht ab. Sie müssen sich insbesondere um die gleichmäßige Füllung der Gleitschalung mit etwa 10 m³ Beton pro Stunde kümmern, mit der Bewehrung den Beton stabilisieren sowie die Glättung des Betons innen und außen sicherstellen. Dass alles geschieht fortlaufend, während sie mit der Gleitschalungsanlage hydraulisch nach oben steigen. Von oben sorgt ein Kran für den Betonnachschub.

Spezielles Bauverfahren erlaubt keine Pause

Die Silos liegen auf der Decke des 1. Obergeschosses, damit im Erdgeschoss die Abfüllung stattfinden kann. Diese Tatsache erfordert eine besondere Statik und den Einsatz von über 200 Schwerlaststützen, die das Gewicht der Silos und der Gleitschalungsanlage tragen. Das Verfahren des Gleitschalungsbaus wird relativ selten eingesetzt, da es nur von Spezialisten umgesetzt werden kann und aufgrund der kontinuierlichen Umsetzung hohe Anforderungen an die Bautechnologie stellt. Die Vorteile sind eine verkürzte Bauzeit und ein im Ergebnis fugenloses Bauwerk. Dieser Aspekt in Bezug auf die hygienischen Anforderungen an das Bauwerk „Silo“ ist von besonderer Bedeutung.

Erweiterungsbau nimmt rasch Formen an

Die Rubinmühle und Köster nutzten diese Technik bereits beim Neubau der Produktionsstätte, die 2015 in Betrieb ging.  Seit Ende Februar läuft die Schalung der Getreidesilos und das Risiko möglicher Störungen ist gering. Dennoch: „Ab ca. -5 Grad Celsius im Umfeld der Gleitschalungsanlage wird es kritisch, dann wäre der flüssige Beton nicht mehr optimal zu verarbeiten“, sagt Köster-Projektleiter Jörg-Dieter Rettke. Eine Unterbrechung des Gleitschalungsprozesses hätte eine unerwünschte Fuge im Silo zur Folge. „Um das zu vermeiden, haben wir nicht nur die Wetterlage im Blick, sondern auch intensive Vorsorge getroffen. Dazu gehören unter anderem vorgerüstete Heizanlagen und Ersatzmaschinen aber auch Notstromversorgung bei Ausfallszenarien.“ Planmäßig wird das Erweiterungsprojekt Ende 2022 abgeschlossen, damit Anfang 2023 die Produktion aufgenommen werden kann.

Köster GmbH

www.koester-bau.de

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