Renoviert statt abgerissen

Ärztehaus in Bielefelder Innenstadt erwacht zu neuem Leben

Heruntergekommene Wände, rissige Decken, loses Mauerwerk, fehlende Beleuchtung, bis auf den Estrich zurückgebauter Boden: Die vierte Etage des Ärztehauses am Jahnplatz in Bielefeld glich Anfang 2021 noch einer Ruine.

Zuletzt befand sich im Ärztehaus am Jahnplatz eine Radiologiepraxis, doch für lange Zeit gab es kein Leben hinter den Mauern. Mehr als fünf Jahre standen die Räume leer und verkamen aufgrund ihrer Nichtnutzung. Damit ist nun Schluss. Das Expertenteam für Innenausbau von der Figo GmbH schaffte es in kurzer Zeit, eine Komplettsanierung der ganzen Etage in dem denkmalgeschützten Altbau durchzuführen. „Wo Mitte März 2021 noch Schutt und Dreck lagen, entstanden in nur sechs Wochen neue, moderne Büroräume, die endlich wieder eine Nutzung der Flächen ermöglichen“, beschreibt Figo-Geschäftsführer Heinz-Jürgen Dohrmann – eine Mammutaufgabe mitten in der Bielefelder Innenstadt.

Kein Abriss dank Denkmalschutz

Gebaut wurde die Immobilie in den 1950er-Jahren und bietet seitdem für verschiedene Praxen sowie Unternehmen einen der zentralsten Plätze in Bielefeld. Dennoch blieb trotz bester Innenstadtlage eine gesamte Etage des alten Ärztehauses für mehrere Jahre unbenutzt. „Zwar fällt ein Leerstand in den oberen Etagen weniger auf als in der unteren, aber es macht einen Standort dennoch unattraktiv und der Immobilienwert sinkt“, so Dohrmann. Hier bestand also dringender Bedarf, die Leere zu füllen.

Da im Haus schon seit Längerem nicht bloß Mediziner ansässig waren, sondern mittlerweile auch ein Geschäft für Sportartikel, stand die Fläche für die gewerbliche Nutzung frei zur Verfügung. „Auch wenn das gesamte Stockwerk sehr zerfallen war, kam ein Abriss des Gebäudes nicht infrage, da es unter Denkmalschutz steht. Zudem waren alle anderen Etagen vermietet, weshalb nicht abgerissen, sondern eine aufwendige Renovierung der etwa 245 m² großen Fläche geplant wurde.“

Innenstadtlage erschwert Materialzufuhr

Um der alten Immobilie neues Leben einzuhauchen, war ein Komplettumbau der vierten Etage unumgänglich. Aus der alten Radiologie sollte eine Büroetage für einen Personaldienstleister entstehen, der sich die zentrale Innenstadtlage zunutze machen wollte. „Was für den zukünftigen Mieter ein absoluter Wettbewerbsvorteil ist, war für uns zunächst eine Herausforderung. Die Innenstadtlage erschwerte die Anlieferung aufgrund der eingeschränkten zulässigen Freigabezeiten für den Lieferverkehr. Zudem fand der Umbau während der Sanierung des städtischen Jahnplatzes statt, weshalb wir Materiallieferungen und Anfahrtszeiten genauestens koordinieren mussten, um Verzögerungen oder unnötige Umwege zu vermeiden“, erklärt Dohrmann.

Außerdem galt es die anderen Mieter nicht allzu sehr zu stören. „Um auf die anderen Parteien möglichst viel Rücksicht zu nehmen, haben wir versucht, lärmintensive Arbeiten zu reduzieren und diese nicht in den Mittags- und Abendstunden auszuführen. Des Weiteren wurden das Treppenhaus und der Aufzug aufwendig geschützt, um Beschädigungen und Verschmutzungen zu vermeiden“, erklärt Dohrmann weiter.

Vollständige Estrichsanierung statt -entsorgung

Ein Umbau im Bestand, insbesondere bei einem denkmalgeschützten Gebäude, bringt immer gewisse Herausforderungen mit sich. Deshalb wurden bereits vor dem Baustart alle notwendigen Genehmigungen eingeholt, vor allem im Hinblick auf den Denkmalschutz, da das Treppenhaus, die Fassade und die Fensterbänke nicht verändert werden durften.

„Wir sind es als Generalunternehmer gewohnt, regelmäßig Kontakt zu Baubehörden aufzunehmen. Was für Mieter oft eine mühselige Qual ist, gehört zu unseren Kernkompetenzen, weshalb wir in der Regel alle nötigen Abstimmungen übernehmen“, so der Figo-Geschäftsführer.

Erschwerend kam noch eine dringend erforderliche Asbestsanierung hinzu, die es während der Bauphase mit einzuplanen und umzusetzen galt. Während des Rückbaus erfolgte aber nicht bloß eine Entfernung des schädlichen Asbests, sondern auch eine komplette Estrichsanierung. Dies war im Hinblick auf die Lage des Gebäudes eine besondere Herausforderung.

Da sich die Fläche im vierten Obergeschoss befindet und der Jahnplatz von vorn sowie der Hinterhof nicht wirklich befahrbar sind, entschied sich das Team von Figo gemeinsam mit dem Bauherrn gegen einen Rückbau und die Entsorgung des Estrichs zugunsten einer aufwendigen Sanierung der Bestandsfläche. Der Rückbau, Abbruch und die Entsorgung des alten Estrichs hätten enorme zeitliche und logistische Kapazitäten erfordert. Zwar lagen die Kosten für die Renovierung nun ein wenig höher, doch da der Abnahmetermin feststand und eingehalten werden sollte, entschieden sich alle Parteien für eine Sanierung des Bodens.

(Fast) alles neu

„Neben der Verlegung eines neuen Bodenbelags haben wir mit Trockenputz und Vorsatzschalen die bestehenden Wände neu verkleidet. So haben wir auch die Aufteilung der Räumlichkeiten ganz nach Wunsch des Bauherrn mittels Trockenbauwänden vorgenommen“, erläutert Dohrmann. „Dank schlichter Nischenverkleidungen an den Heizkörpern und der Integration von Glaswänden und -türen entstanden zudem sehr homogene, moderne und helle Räumlichkeiten.“

Auch neue Elektroinstallationen inklusive aller benötigten Anschlüsse für EDV und Beleuchtung planten die Experten für Innenausbau und kümmerten sich um anfallende Malerarbeiten. Alle Sanitär- und WC-Anlagen sowie die Mitarbeiterküche wurden ebenfalls komplett saniert und mit effizienten, aber energiesparenden Lüftungssystemen ausgestattet.

„Unser Team aus Architekten, Planern, Designern, Facility-Managern und Projektmanagern hat mit unseren Fachpartnern aus dem Handwerksbereich wirklich ganze Arbeit in Bielefeld geleistet“, lobt Dohrmann. „In nur wenigen Wochen haben wir so das gewünschte Gestaltungskonzept in Bezug auf die gegebenen Räumlichkeiten, Sicherheits- und Brandschutzanforderungen umsetzen können und im Sinne der Nachhaltigkeit dabei unterstützt, ein Gebäude mit Renovierungsarbeiten zu erhalten.“

Figo GmbH

www.figo-gmbh.de

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