Der Edeltechniker am Werk

Autobahn 7 nahe Hamburg wird auf acht Spuren verbreitert

Beim derzeitigen zweilagigen Betoneinbau auf der BAB 7 übernimmt der Wirtgen Einbauzug – aus zwei Gleitschalungsfertigern SP 1500 und dem Nachbehandlungsgerät TCM 180i – die Spielmacher-Rolle.

Um die Autobahn 7 als leistungsfähige Verkehrsverbindung zu erhalten, wird sie zwischen Hamburg und Bordesholm von vier Asphaltfahrstreifen auf sechs und teilweise acht erweitert. Das Ziel: ein hoher Fahrkomfort unter der Berücksichtigung der Schwerlastverkehr-Belastungen. So entschieden sich die Verantwortlichen vom Autobahnkonsortium Via Solutions Nord und die ARGE A7 Hamburg-Bordesholm, bei dem auf schleswig-holsteinischem Gebiet liegenden, 60 Kilometer langen Streckenabschnitt für den Ausbau in bewehrter Bauweise mit Waschbetonoberfläche. Die mit den Arbeiten beauftragte BT Beton-Technik GmbH ist seit vielen Jahren auf den Betondeckenbau spezialisiert. Genauso lange verlässt sich Geschäftsführer Mirko Pokrajcic auf Technologien und Maschinen von Wirtgen: „Ich bestehe auf 100 Prozent Qualität – und genau die liefert uns das Unternehmen seit mehr als 25 Jahren.“

Anpfiff: Erfolgreich einstudierte Spielzüge

Den Betoneinbau übernahmen zwei Wirtgen SP 1500 Gleitschalungsfertiger. Die Inset-Gleitschalung des ersten Fertigers formte dabei die Betondecke während der Vorwärtsfahrt in der geforderten Breite von 14,5 Meter und Dicke von 23 Zentimeter. Insgesamt 41 gebogene elektrische Innenrüttler sorgten durch hochfrequente Schwingungen für eine optimale Materialverdichtung. Dübel wurden im Abstand von jeweils 25 Zentimeter längs, Anker quer zur Fahrbahn in den frischen, vorverdichteten Unterbeton eingebracht. Der Oberbeton wurde zeitgleich per Bagger in den Aufnahmetrichter des Förderbands verladen, über den ersten SP 1500 hinweg transportiert und direkt auf den Unterbeton vor dem zweiten SP 1500 abgelegt. Dieser verdichtete das Material mit 29 elektrischen, sogenannten T-Rüttlern und baute es in fünf Zentimeter Schichtdicke ein. So verbaute das Wirtgen Duo etwa 4.000 Kubikmeter Beton täglich.

„Man of the Match“

Direkt hinter den Fertigern folgte Spielmacher Nummer drei, das selbstfahrende Nachbehandlungsgerät TCM 180i. Mit Arbeitsbreiten bis 18 Meter ist es der ideale Mitspieler der beiden SP 1500 und der Edeltechniker im Team. Seine Aufgabe: Eine spezielle Kombination aus Verdunstungsschutz und Oberflächenverzögerer auf die neue Betondecke sprühen. Der Verdunstungsschutz bewahrt den noch frischen Beton in seiner Erhärtungsphase vor frühzeitigem Austrocknen. Der Oberflächenverzögerer ermöglicht – je nach Witterung nach rund vier Stunden oder noch später – das Ausbürsten des Oberflächenmörtels und somit das Freilegen der hochwertigen, gebrochenen Gesteinskörnungen im Oberbeton. Dadurch erhält die Betonfahrbahn die erforderliche Rautiefe und dauerhafte Griffigkeit. Auf die freigelegte Gesteinskörnung wird nochmal ein Nachbehandlungsmittel gesprüht.

TCM 180i: „Schlüsselspieler“ beim Betoneinbau

Entgegen des auf der A7 gewählten Verfahrens wird der TCM 180i in anderen Ländern auch für das Erstellen der gewünschten Struktur genutzt, indem er mit einer Bürste über die ganze Betonoberfläche streift. Je nach Bedarf kann das Nachbehandlungsgerät verschiedene Oberflächenstrukturen fertigen. So sind neben den Funktionen Querbürsten und Quersprühen auch Längsbürsten und Längssprühen sowie das Erstellen einer Diagonalstruktur möglich. Eine Besonderheit ist das Mäandersprühen: Es ermöglicht Quersprühen bei gleichzeitig unterbrechungsfreier Fahrt der Maschine. Um für die optimale Oberflächenstruktur zu sorgen, entwickelt das Unternehmen die dazugehörigen Komponenten darüber hinaus kontinuierlich weiter. Ein Beispiel ist die Bürstenreinigungseinheit.

 

Warmwasserheizung für einfache Reinigung

Die wirtschaftliche Reinigung der Sprühsysteme von Nachbehandlungsgeräten ist eine echte Herausforderung. Deshalb ist im TCM 180i eine Warmwasserheizung inklusive eines 90-Liter-Tank integriert. Dadurch kann auf Knopfdruck und durch das Umlegen von zwei Kugelhähnen das in den Leitungen anhaftende Nachbehandlungsmittel mit bis zu 60 Grad warmem Wasser restlos gelöst und das gesamte Sprühsystem schnell und zuverlässig gereinigt werden. „Mit der neuen Warmwasserheizung hat der Hersteller Wirtgen voll ins Schwarze getroffen. Ein praxisgerechter Mehrwert, von dem wir auch in Zukunft weiter profitieren werden“, unterstreicht Deni Pokrajcic, Bauleiter BT Beton-Technik GmbH.

Wirtgen GmbH

www.wirtgen.de

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