Qualität ist die beste Investition
Kanalbau in DeutschlandDie Herausforderungen, die an die Infrastruktur zur Abwasserentsorgung gestellt werden, sind enorm. Nicht zuletzt Klimafolgenanpassungen und angespannte Haushaltslagen machen ein Qualitätsbewusstsein ratsam und sinnvoll.
Die Herausforderungen, die an die Infrastruktur zur Abwasserentsorgung gestellt werden, sind enorm. Qualität ist deshalb die beste Investition
© Güteschutz Kanalbau
Zusätzlich zu den ohnehin anstehenden, kontinuierlich durchzuführenden Instandhaltungs- und Modernisierungsleistungen tritt auch der Handlungsbedarf im Rahmen der Klimafolgenanpassung immer stärker in den Vordergrund. Gerade auch angesichts der angespannten Haushaltslage in vielen Kommunen sind Auftraggeber gut beraten, bei der Wahl der ausführenden Unternehmen Qualität oberste Priorität einzuräumen.
Konjunkturentwicklung heterogen
Die Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe bleibt heterogen. Nach wie vor ist der Wohnungsbau das Sorgenkind der Branche. Hier gingen die Aufträge bis August 2024 gegenüber dem (ohnehin ebenfalls rückläufigen) Vorjahr um real gut 6 Prozent zurück, gegenüber dem Jahr 2022 sogar um real knapp 30 Prozent. Während Wohnungsbauer daher sorgenvoll in ihre Orderbücher blicken und eine Unterauslastung ihrer aufgebauten Kapazitäten beklagen, sieht es bei den Tiefbauern anders aus. Sie konnten im Jahr 2024 sowohl bei Aufträgen als auch bei Umsätzen zulegen und sind der Hoffnungsträger des Baugewerbes.
Kommunen beklagen Rekorddefizit
Doch ganz so rosig, wie es zunächst scheint, ist die Entwicklung nicht. Den Städten und Kommunen, und damit den häufigen Auftraggebern von Kanalbaumaßnahmen, sind immer stärker finanziell die Hände gebunden. Bei den kommunalen Spitzenverbänden Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund spricht man davon, dass sich die finanzielle Lage der Kommunen rapide verschlechtere und auf ein Rekorddefizit von 13,2 Milliarden Euro zusteuere – was für 2024 mehr als eine Verdoppelung des Defizits des Vorjahres bedeutet (2023: 6,2 Milliarden Euro).
Der Jahresbericht informiert über die Entwicklung der Mitgliederzahlen und die umfassenden Aktivitäten der Gütegemeinschaft Kanalbau
© Güteschutz Kanalbau
Ein stärkerer Rückgang der kommunalen Investitionen sei, so ist von Seiten der kommunalen Spitzenverbände zu hören, ab dem Jahr 2025 unumgänglich. Dramatisch ist diese Ankündigung vor allem vor dem Hintergrund des ohnehin bereits bestehenden Handlungsbedarfs. Laut KfW-Kommunalpanel 2024 beurteilen schon jetzt 16 Prozent der Kommunen den Investitionsrückstand im Bereich Wasserver- und -entsorgung als „gravierend“ und 40 Prozent als „nennenswert“. Nur weniger als die Hälfte (44 Prozent) gab an, hier lediglich einen geringen bzw. keinen Investi-tionsrückstand feststellen zu können.
Das zeigt: Die an die Kommunen gestellten Anforderungen und Aufgaben zur Herstellung, Instandhaltung und Zukunftssicherung der Kanäle steigen, bei gleichzeitig schwindendem Investitionsspielraum. Gerade in Zeiten knapper Haushaltskassen brauchen kommunale Verantwortliche daher verlässliche Baupartner an ihrer Seite. Qualität, Fachkompetenz und technische Leistungsfähigkeit sollten bei der Auswahl des Bauunternehmens oberste Priorität haben – trotz beziehungsweise auch gerade wegen der schlechten Haushaltslage.
Für eine intakte Infrastruktur
Nur mit qualitativ einwandfreier Ausführung nach dem aktuellen Stand der Technik lässt sich eine intakte, sichere und langlebige unterirdische Infrastruktur herstellen, die für die künftigen Herausforderungen dauerhaft gewappnet ist. Das Gütezeichen RAL-GZ 961 gibt Auftraggebern hier eine Orientierung und hilft, im Angebotsdschungel erfahrene und fachlich kompetente Unternehmen zu erkennen. Seit Jahrzehnten setzt sich die Gütegemeinschaft Kanalbau mit der Verleihung des Gütezeichens für die ständige Verbesserung von Abwasserleitungen und -kanälen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit sowie für den Schutz der Öffentlichkeit vor einer Gefährdung durch unsachgemäße Arbeit ein. Die Prüfung von Antragstellern und Gütezeicheninhabern auf Erfüllung der Güte- und Prüfbestimmungen gehören ebenso zu den Aufgaben der Gütegemeinschaft Kanalbau wie die Abstimmung von Anforderungsprofilen zur Bewertung der Bietereignung. Mehr als 2.600 ausführende Unternehmen dokumentieren ihre Qualifikation mittlerweile mit dem Gütezeichen.
Gütegemeinschaft steigert das Engagement
Konsequente Weiterbildung ist das A und O, um auf dem Laufenden zu sein. Um ihren Mitgliedern eine individuelle und auch ortsungebundene Schulung und Fortbildung zu ermöglichen, verstärkte die Gütegemeinschaft 2024 ihre digitalen Angebote in Form von Videos, die sich vorwiegend mit dem Kanalbau in offener Bauweise beschäftigen.
Die RAL-Gütesicherung gewinnt mit dem technischen Anspruch der beauftragten Leistungen an Bedeutung, zum Beispiel beim Einbau von Abwasserleitungen und -kanälen in offener Bauweise in einer Tiefe der Baugrubensohle von mehr als fünf Metern unter erschwerten Bedingungen. Diese Prüfungen während der Maßnahme tragen zur Bewertung der ausführenden Unternehmen bei, so etwa in Bezug auf die besonderen Erfahrungen im Umgang mit vergleich-baren Schwierigkeitsgraden. Daher wurde die Anzahl der Baustellenprüfungen 2024 innerhalb der RAL-GZ 961 auf mehr als 3500 gesteigert. Vor diesem Hintergrund haben Auftraggeber ein großes Interesse daran, genau solche Unternehmen zu beauftragen, die ihre Qualifikation und ihre fachlichen Eigenschaften nachgewiesen haben.
Neuer Jahresbericht erschien im April
Über Angebote wie diese sowie über weitere Aktivitäten der Gütegemeinschaft informiert der Jahresbericht 2024, der im April erschienen ist. Mit der Aufarbeitung allgemeiner Themen wie einer Zustandsbeschreibung des Kanalbaus in Deutschland sowie der Darstellung der Organisation und der Leistungen bietet er in Kombination mit wichtigen Zahlen und Fakten eine interessante Mischung, die die Grundlage schafft, sich gezielt über die Arbeit der Gütegemeinschaft Kanalbau informieren zu können.
RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau
www.kanalbau.com