Mehrfamilienhaus aus dem 3D-Drucker

Heidelberg Materials liefert 3D-Druckbeton

Im nordrhein-westfälischen Lünen entsteht Deutschlands erstes öffentlich gefördertes Mehrfamilienhaus im 3D-Druckverfahren. Als Baustoff kommt der 3D-Druckbeton von Heidelberg Materials zum Einsatz.

Der Neubau wird insgesamt über sechs Wohneinheiten zwischen 61 und 81 Quadratmetern verfügen.
© Steinhoff Architekten

Der Neubau wird insgesamt über sechs Wohneinheiten zwischen 61 und 81 Quadratmetern verfügen.
© Steinhoff Architekten
Der von Heidelberg Materials eingesetzte 3D-Druckbeton ist ein High-Tech-Produkt, der als mineralischer Baustoff zu 100 Prozent recycelbar ist. Darüber hinaus beinhaltet dieser 3D-Druckbeton ein Bindemittel mit etwa 55 Prozent CO2-Reduktion gegenüber einem reinen Portlandzement. Auf Grund seiner Pumpbarkeit und seinen Extrusionseigenschaften eignet sich der Baustoff für den 3D-Druck. Gleichzeitig ist die Festigkeitsentwicklung des Materials so eingestellt, dass ein sehr gleichmäßiges Druckbild entsteht. Dadurch werden Bauteile mit einer hohen Formstabilität geschaffen. Eine gezielte Entwurfsplanung ergibt zudem ein hohes Potential für einen effizienten Materialeinsatz.

Hohes Tempo dank 3D-Druck

Der 3D-Druckbeton ist ein mineralisches Material und zu 100 Prozent recycelbar.
© Detlef Podehl / Heidelberg Materials

Der 3D-Druckbeton ist ein mineralisches Material und zu 100 Prozent recycelbar.
© Detlef Podehl / Heidelberg Materials
Die Fassadenstruktur im Erdgeschoss und im Obergeschoss behält die ursprüngliche gedruckte Betonstruktur.
© Detlef Podehl / Heidelberg Materials
Die Fassadenstruktur im Erdgeschoss und im Obergeschoss behält die ursprüngliche gedruckte Betonstruktur.
© Detlef Podehl / Heidelberg Materials
Dr. Jörg Dietrich, Leiter Engineering & Innovation und Leiter Produktmanagement bei Heidelberg Materials Deutschland: „Der 3D-Druckbeton von Heidelberg Materials ermöglicht den Bau von nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum innerhalb kürzester Zeit. Wir sind stolz, bei diesem Pionierprojekt dabei zu sein, gerade in Zeiten der Wohnungskrise.“

Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss werden im 3D-Betondruckverfahren gebaut. Das Dachgeschoss wird in einer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Die Fassadenstruktur im Erdgeschoss und im Obergeschoss behält die ursprüngliche gedruckte Betonstruktur. Die reine Druckzeit beträgt unter 100 Stunden. Für Heidelberg Materials ist es im laufenden Jahr bereits das dritte Gebäude, das im 3D-Druckverfahren errichtet wird. Wie beim Projekt in Nordkirchen erfolgt die Umsetzung des 3D-Drucks durch Peri 3D Cons-truction und die Planung von Steinhoff Architekten.

Bezahlbarer Wohnraum im Fokus

Jan Hische, Vorstand und Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Lünen: „Für uns als Wohnungsgenossenschaft liegt der Fokus insbesondere auf bezahlbarem Wohnen. Um das zu schaffen, braucht es neue Wege! Daher ist es uns besonders wichtig, die innovative Idee des 3D-Betondrucks mit der Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen zu verbinden. Wir sind stolz, gemeinsam mit unseren Projektpartnern die Weiterentwicklung dieses neuen Bauverfahrens begleiten zu dürfen.“

Förderwürdiges Projekt

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Bauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Lünen zum einen mit 400.000 Euro aus der landeseigenen Förderung „Innovation in der Bauwirtschaft”. Zum anderen stellt das Ministerium aus dem Programm der öffentlichen Wohnraumförderung rund 1,3 Millionen Euro bereit. Entsprechend der Wohnraumförderbestimmungen wird der Quadratmeter-Preis für die Miete bei maximal 6,00 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Gesamtkosten für das Bauprojekt liegen bei rund 1,9 Millionen Euro. Das Gebäude soll im Oktober 2024 bezugsfertig sein.

Heidelberg Materials AG

www.heidelbergmaterials.com

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 08/2023

330 m² frisch gedruckt

Erstes öffentliches Gebäude aus dem 3D-Drucker in Nordkirchen
Der 3D-Druckbeton ist ein mineralisches Material und zu 100 % recyclebar.

Der von Heidelberg Materials eingesetzte 3D-Druckbeton ist ein Hightech-Baustoff, der als mineralisches Material zu 100 Prozent recyclebar ist. Darüber hinaus beinhaltet dieser 3D-Druckbeton ein...

mehr
Ausgabe 3/2024

Schlüsselübergabe für Europas größtes 3D-gedrucktes Gebäude

Heidelberg Materials liefert 333 Tonnen 3D-Druckbeton

In nur rund 170 Druckstunden wurde der Bau zwischen dem 31. März und 17. Juli 2023 im 3D-Druckverfahren errichtet. Anschließend folgte der nun abgeschlossene Innenausbau. Rund 54 Meter lang, 11...

mehr
Ausgabe 08/2018

3D-Druck für Schalungsformen

Schalungen für Wände oder Fassaden mit integrierten Mustern

Neben verschiedenen Exponaten standen BASF-Experten für Fachgespräche zur Verfügung. Weiterhin konnten Teilnehmer zuschauen, wie BASF-Anwendungstechniker 3D-gedruckte Schalungsformen mit deren...

mehr
Ausgabe 03/2023

Aus HeidelbergCement wird Heidelberg Materials

Silozug und Betonfahrmischer im neuen Design vor der Hauptverwaltung in Heidelberg.

www.heidelbergmaterials.de Was vergangenen September bereits auf Konzernebene angekündigt wurde, wird nun im Stammland Deutschland umgesetzt. „Heidelberg“ steht weiterhin für Kontinuität und...

mehr
Ausgabe 11-12/2020

Wie gedruckt

Peri druckt erstes Wohnhaus Deutschlands

Derzeit entsteht in der nordrhein-westfälischenKleinstadt Beckum ein Gebäude der besonderen Art: Das zweigeschossige Einfamilienhaus mit ca. 80 qm Wohnfläche pro Geschoss entsteht nicht in...

mehr