Helles Pflaster mit schwarzer Fuge
Rödermark Ober-Roden testet Pflaster mit EPDM-FugeDie Stadt Rödermark saniert zwei Wohnstraßen mit dem Pflastersystem Combiconnect des Betonsteinherstellers Pfenning. Die Steine besitzen einen werkseitig fixierten EPDM-Fugenfüllstoff, der dauerhaft normgerechte Fugen sichert und Schäden durch fehlerhafte Fugenverfüllung verhindert.
Exakt in der Mitte zwischen den Städten Frankfurt, Darmstadt und Aschaffenburg liegt die Stadt Rödermark. Ober-Roden ist einer von fünf Stadtteilen, der knapp 30.000 Einwohner zählenden Stadt im Messeler Hügelland. Bereits 2023 beschlossen Verantwortliche der Stadt eine Ausrichtung auf den Bearbeitungsschwerpunkt der Klima-Resilienz und der Erfordernis der Einbindung einer Klimaanpassungs-Strategie. Ein grundlegender Bestandteil der Planung war laut Bürgermeister Jörg Rotter erstmalig die Integration möglicher WSSE-Elemente (Water-Sensitive Sustainable Elements) zur Speicherung nach dem Schwammstadt-Prinzip und Nutzung der endlichen Wasserressourcen im Sinne der Nachhaltigkeit. Auch bei der grundlegenden Sanierung der Mainstraße und der Bonhoefferstraße sollte diese Zielsetzung Berücksichtigung finden. Hier erfolgt die Versickerung über Mulden-Rigolen und insgesamt 12 Baumrigolen. Ziel war u.a. eine gezielte Bewässerung der Bäume über Rinnen, eine Verbesserung des Mikroklimas und eine Erhöhung der Grünflächenqualität.
Hochleistungsfugenfüllstoff EPDM statt
Sand oder Splitt
Befestigt wurden die Flächen mit dem Combiconnect-Pflastersystem vom Pflasterhersteller Beton Pfenning aus Lampertheim. Für die Planung verantwortlich zeichnete das Ingenieurbüro Hampel GmbH & Co. KG aus Groß-Zimmern. Nach dessen Aussage bot sich der rund 3.000 Quadratmeter umfassende Straßenraum sehr gut als Testflächen an. Dieses Pflaster wird weder mit Sand noch mit Splitt verfugt. Stattdessen sind die Fugen mit dem Hochleistungsfugenfüllstoff EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) ausgebildet. Auch gestalterisch machen die Flächen einiges her. Die Planer entschieden sich für eine besonders helle Oberfläche des Pflastermaterials. Der Farbton Aurum Steel des kugelgestrahlten Pflastersystems soll wirkungsvoller die Sonneneinstrahlung reflektieren als dunklere Materialien und somit der Erhitzung der Stadt entgegenwirken.
Maximaler Lastabtrag bis Bk 3,2
Das Pflastermaterial verfügt aber zudem noch über weitere besondere Eigenschaften. Damit es zu einem dynamischen Lastabtrag zwischen den Steinen kommt – die Fläche also Belastungen abfangen kann, ist bei diesem System die Fuge dank des EPDM stets richtig ausgeprägt. Nach Angaben des Herstellers handelt es sich hierbei um ein dynamisches Material, welches sich sehr gut für einen maximalen Lastabtrag bis einschließlich Bk 3,2 eignet. Die Steine sind bereits werkseitig damit ausgestattet. Gemäß der DIN 18318 ergeben sich stets normgerechte Fugenbreiten von ca. 4 Millimeter, was eine Verkehrsbelastung auch durch schwerere Fahrzeuge problemlos ermöglicht, ohne dass es zu Schäden kommt. Nach Angaben des Planungsbüros überzeugte dieses System aber auch deshalb, da der Combiconnect-Pflasterstein im Vergleich zu einem konventionellen Pflaster eine wartungsfreie Fuge hat. Hier kann kein Splitt oder Sand aus den Fugen gespült werden. Der Einsatz von Kehr-Saugmaschinen ist dabei völlig unbedenklich. Der Belag im Format 30 x 18 x 10 Zentimeter wurde im Ellenbogenverband sehr einfach und schnell verlegt – auch Fehler beim Einsanden sind bei diesem System ausgeschlossen. Ein weiterer Faktor: Mitarbeiter des Betonwerks Pfenning standen den Planern und dem Verarbeiter, der Firma Han Bau GmbH aus Frankfurt bei diesem Pilotprojekt stets zur Seite und haben sowohl planerisch als auch auf der Baustelle wichtige Hilfestellung geleistet. Auch zukünftige Aufbrüche der Flächen durch Versorger sind kein Problem, da eine Bauteilentnahme und Wiederherstellung unproblematisch sind.
Betonwerk Pfenning GmbH
www.beton-pfenning.de
