Vom Energiefresser zum Effizienzhaus

Nachhaltige Sanierung eines Wohngebäudes aus der Gründerzeit

Im Rahmen einer energetisch hocheffizienten Gebäudesanierung feierten die Bauherren eines Berliner Gründerzeithauses Anfang August Richtfest für das neue Staffelgeschoss. Das 1886 erbaute Wohnhaus in Berlin Steglitz wird nach der Sanierung einen Jahres-Primärenergiebedarf von nur noch 38 kWh/m² pro Jahr haben und benötigt dann rund 85 Prozent weniger Primärenergie als vorher.

Modellvorhaben

Damit hat sich das Projekt für das dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ qualifiziert, mit dem energetisch anspruchsvolle Standards gefördert werden, die nicht nur technisch machbar, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoll sind.

Das für Berlin typische Gründerzeithaus gehört zu den ersten Bauvorhaben im Bestand, die die Vorgaben der EnEV für Neubauten um weit mehr als 50 Prozent unterschreiten. Das ehemals dreigeschossige Mehrfamilienhaus mit Souterrain erhält ein neues Staffelgeschoss und gewinnt dadurch rund 18 Prozent mehr Wohnfläche. Das neu entstehende Dach wird mit 24 cm Mineralwolle gedämmt. Für die Außenwände des neuen Staffelgeschosses wählten die Bauherren perlitgefüllte Poroton-Ziegel von Wienerberger mit 42,5 cm Wandstärke. Der Poroton-T 8 zeichnet sich durch eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit von nur 0,08 W/(mK) aus und ist damit prädestiniert für den Bau von besonders energieeffizienten Wohnhäusern in Massivbauweise ohne künstliche Zusatzdämmung. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung war der Poroton-T 8 von Wienerberger der einzige Wandbaustoff, der in monolithischer Bauweise gleichzeitig Passivhausstandard erreicht und mit der Brandschutzklasse F 90 die Anforderungen der Gebäudeklasse 4 erfüllt.

Zudem wollten die Bauherren auch das neue Geschoss mit Ziegelmauerwerk errichten, da der Ziegel als natürlicher ökologischer Baustoff ein angenehmes Raumklima schafft. Für Fenster- und Türöffnungen wurden wärmegedämmte Poroton-Ziegel-U-Schalen eingesetzt. So entstand eine homogene Gebäudehülle, bei der Ziegel als diffusionsoffenes Baumaterial für eine optimale Feuchteregulierung und Wärmespeicherung sorgen.

 

Sanierung

Bei den vorhandenen Geschossen werden im Rahmen der energetischen Sanierung Fassade und Kellerdecke neu gedämmt. Die alten Fenster werden durch neue Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ersetzt.

Die Energie für Heizung und Warmwasser wird mit einem neuen Gasbrennwertkessel in Kombination mit einer Solaranlage erzeugt. Für die Nutzung der Sonnenenergie als regenerativer Energieträger werden 24 m² Solarkollektoren auf dem Dach installiert. Da die Lüftungswärmeverluste nach der Sanierung die Hauptverlustquelle darstellen, wird ein zentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Durch diese Zu- und Abluftanlage wird ein Wärmerückgewinnungsgrad von ca. 80 bis 90 Prozent erreicht werden.

 

Effizienz

Ziel der Baumaßnahmen ist es, durch eine energetisch effiziente Altbausanierung den Wert und die Attraktivität der Immobilie langfristig zu sichern und das Gebäude so unabhängiger von Energiepreissteigerungen zu machen. Als High-Tech-Baustoff können moderne Poroton-Planziegel von Wienerberger eine energiesparende, ökologische und nachhaltige Planungskonzeption auch beim Bauen im Bestand unterstützen. Sie stehen für flexibles und rationelles Bauen: Sie lassen sich einfach und schnell verarbeiten, besitzen ausgezeichnete Wärmedämmwerte, bieten sicheren Schallschutz und hohen Brandschutz.

Ramona Bischof,

Berlin,

E-Mail: bischof@bfp-berlin.de

[www.wienerberger.de]

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