Chance für Mittelständler

Neubau Uni Flensburg als ÖPP-Projekt

Erstmalig setzt das Land Schleswig-Holstein im Hochschulbau ein EU-weit ausgeschriebenes Projekt im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP) um. Die Bietergemeinschaft aus den mittelständischen Bauunternehmen Höft, Flensburg und Karstens, Kiel konnte sich zusammen mit dem Spezialfinanzierer LHI Leasing aus München gegen acht Bewerber durchsetzen.

Direkt auf dem Campus der Uni Flensburg entsteht ein skulpturales Gebäude mit einem langgezogenen gewölbten Glasdach und Fassaden aus vorpatiniertem Kupfer nach Plänen der ortsansässigen Architekten Asmussen und Partner. Das Seminargebäude mit seinen Hörsälen in verschiedenen Größen, Seminarräumen, Büroräumen für die Verwaltung und einer Cafeteria umfasst insgesamt 6.200 m² Nutzfläche auf fünf Ebenen. Zu Beginn des Wintersemesters 2010/2011 sollen die neuen Räumlichkeiten den Studierenden an der Uni Flensburg beste Voraussetzungen für einen optimalen Studienverlauf bieten.

 

Qualität macht sich bezahlt

„Dieses Projekt planen wir als Komplettanbieter in enger Abstimmung mit dem Gebäudemanagement Schleswig-Holstein, finanzieren es, bauen es schlüsselfertig und bewirtschaften und betreiben es während der ersten 25 Jahre. Das Land Schleswig-Holstein erhält alle Leistungen aus einer Hand.“, erläutert Projektleiter Mike Korn. Vor diesem Hintergrund wird schnell klar, dass hier eine ganzheitliche, solide Bauausführung absolut im Vordergrund steht. Überall wurde optimiert: Der Entwurf, die Statik, der Brandschutz und die Gebäudetechnik. In strenger Abwägung von Kosten und Nutzen über den gesamten Lebenszyklus sind enorme Rationalisierungen möglich. Hier gilt nicht: Das Billigste ist gerade gut genug. Sondern: Über die Betriebsjahre macht sich Qualität bezahlt.

 

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Beide inhabergeführten Familienunternehmen betrachten das qualitativ hochwertige Bauen als Firmenphilosophie. Sie arbeiteten bereits mehrfach in Arbeitsgemeinschaften zusammen. Beste Voraussetzungen für eine solche Partnerschaft. Auch der Blick auf die Baustelle zeigt diese Grundeinstellung. Wo man hinschaut: Aufgeräumt, sauber, sicher, vertrauenerweckend. „Hier schaffen nur unsere eigenen Leute“, betont Oberpolier Dirk Oepping. Er weiß genau, dass er sich bei diesem Stahlbetonbau auf jeden einzelnen seiner 18 Fachleute voll und ganz verlassen kann. „Ein ÖPP-Projekt in dieser Größenordnung bietet gerade mitteständischen Bauunternehmen echte Chancen. Man hat viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Entwurf, Bauausführung und Materialwahl als üblich“ – bemerkt Rohbauleiter Gerhard Hecht. Wegen der knappen Termine entschied man sich für eine Konstruktion aus Fertigteilen und rund 2.000 m³ Ortbeton.

 

Schalungslösung
aus dem Internet

Auf der Suche nach der optimalen Schalungslösung wurde im Zuge der intensiven Arbeitsvorbereitung eine bis dahin wenig beachtete Fassadenschalung für die Erstellung der Rohbauarbeiten favorisiert. Für die ersten Wirtschaftlichkeitsüberlegungen recherchierte man im Internet auf der übersichtlichen Seite www.doka.com. Schnell wurde klar, dass die dort gezeigte Doka-Fassadenschalung Top 50 einen wirtschaftlichen, raschen und sicheren Bauablauf optimal unterstützt. Heute sind 21 Schalungseinheiten bei der Fertigteilfassade im Einsatz. Im ersten Bauabschnitt sind pro Etage 8 Randstützen inklusive Fertigteilbrüstungen und stirnseitigen Wandscheiben auszuführen.

Die mietbare Doka-Fassadenschalung Top 50 erlaubt die Herstellung des kompletten Deckenrandes inklusive Ortbetonstützen und Fertigteilbrüstungen in einem Arbeitsgang. Mit wenigen Handgriffen erfolgt die Montage der Schalung am darunter liegenden Brüstungselement, das in die untere Decke bereits fest eingebunden ist. Das Einlegen und millimetergenaue Justieren der Fertigteilbrüstung für die folgende Etage erledigt die Mannschaft von der sicheren Decke aus. Aufwändige Abschalarbeiten am Deckenrand entfallen vollständig: Beim Betonieren jeder Ortbetonstütze werden im selben Arbeitsgang die Anschlüsse zu den Fertigteilen vergossen. Unter diesen optimalen Bedingungen wächst das Gebäude jede Woche eine Etage empor. Der Doka-Fertigservice lieferte die Fassadenschalung in vormontierten, transportfähigen Einheiten auf die Baustelle. Unter Einweisung des Doka-Richtmeisters baute die Baustellenmannschaft die wenigen Einzelteile einsatzfertig zusammen. „Einfacher und schneller geht es kaum“ – ist von den erfahrenen Fachleuten auf der Baustelle zu hören.

 

Mietschalung ergänzt Eigengerät

Die Arge-Partner haben seit Jahren Doka-Schalung im Bestand und arbeiten damit erfolgreich. Nur der Spitzenbedarf wird dazu gemietet. So dient Framax Xlife zum Schalen der Fundamente und Ortbetonwände. Die innen stehenden Stahlbetonstützen mit 30 x 30 cm Querschnitt sind mit der Klappstützenschalung KS ebenfalls rasch erstellt. Die Bauleitung sieht Vorteile, mit Schalungsgerät eines einzigen Anbieters zu arbeiten: Weniger Schnittstellen, weniger Abstimmungsarbeit, und aufeinander abgestimmte Komponenten. „Dazu kommt, dass wir für die gesamte Beratung in Technik, Logistik und Bauabwicklung nur einen Ansprechpartner haben.“, fasst Projektleiter Mike Korn seine positiven Erfahrungen zusammen.

[www.doka.com]

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