Bauplanungswettbewerb: Erster und zweiter Platz geht an Studierendenteams der FH Münster

Bauplanung für 26-stöckiges Hochhaus beim Doka-Studierendenwettbewerb ausgearbeitet

Ein Jahr Teamarbeit, die sich gelohnt hat: Alle zwei Jahre schreibt die Firma Doka einen großen Wettbewerb für Studierende im Bereich Bauplanung aus. Bei der aktuellen Ausgabe 2021/2022 sind zwei Teams des Fachbereichs Bauingenieurwesen der FH Münster ins Rennen gegangen und wurden dafür mit dem ersten und zweiten Platz prämiert. Aufgabe war es, aus Sicht eines Bauunternehmens die Beton- und Stahlbetonarbeiten für den imaginären Bau eines 26-stöckigen Hochhauses zu planen. Aus allen Einsendungen – in diesem Durchgang 22 aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz – wählte eine Fachjury aus Wissenschaft und Praxis die Gewinner:innen aus.

„Die Aufgabenstellung war sehr umfangreich und ich bin wirklich begeistert von den Ausarbeitungen der fünf Studierenden“, lobt Prof. Dr. Jürgen Biernath die beiden Teams aus Masterstudierenden, die er bei den Projektarbeiten betreut hat. Zur Aufgabenstellung gehörte beispielsweise eine Angebotskalkulation, ein Sicherheitskonzept und die Schalungsplanung. Der Begriff Schalung bezeichnet im Bauwesen Gussformen, in die Frischbeton eingegossen wird, um Baubetonteile herzustellen. „Beide Gruppen haben vollkommen eigenständig gearbeitet. Mit unterschiedlichen Herangehensweisen, aber beide mit sehr guten Lösungen“, so der Hochschullehrer für Bauverfahrens- und Sicherheitstechnik. Dafür habe er jeweils die Bestnote vergeben.

Die Ausarbeitungen für den Wettbewerb werden an der FH Münster als je zwei Projektarbeiten anerkannt. Denn rund 600 Stunden Bearbeitungszeit müssten für den Wettbewerb investiert werden – so viel, wie für die zwei Projekte, die im Master regulär angesetzt sind. Dabei können die Teilnehmenden das Wissen aus dem Studium praktisch umsetzen. „Die Masterstudierenden sind vollwertige Bauingenieurinnen und -ingenieure. Der Master ist bei uns berufsbegleitend angelegt, zwei bis drei Tage pro Woche arbeiten die Studierenden bereits“, erklärt Biernath. Die Ausarbeitungen mussten neben dem Beruf und den Studienseminaren geleistet werden. Doch der Aufwand habe sich rentiert: „Natürlich haben wir viel Zeit und Nerven in den Wettbewerb gesteckt. Aber wenn man so ein Schalungskonzept einmal von vorne bis hinten durchdenkt, nimmt man viel mit, was man später auch auf andere Systeme übertragen kann“, sagt Masterstudent Aaron Knippenberg, der gemeinsam mit Tim Kasparek den zweiten Platz gewonnen hat. Zudem ist der erste Platz mit 5.000, der zweite mit 4.000 Euro Preisgeld dotiert.

„Die Teamarbeit war dabei sehr wertvoll“, ist sich Julius Steinbach sicher, der sich mit Carolin Ullrich und Tim Eickhoff über den ersten Platz beim Wettbewerb freuen darf. „Mit unseren verschiedenen Arbeitsplätzen bringen wir unterschiedliche Hintergründe mit, das ist ein großer Pluspunkt.“ Denn Bauen funktioniere nur im Team. Steinbach habe die Gewinnbenachrichtigung als erster gelesen und direkt einen Gruppenanruf mit seinen Teamkolleg:innen gestartet. „Wir hatten ein gutes Gefühl, auch nachdem wir so eine gute Note bekommen hatten, aber mit dem ersten Platz haben wir nicht gerechnet“, erinnert sich Ullrich.

Nach einem Jahr Bearbeitungsfrist mussten die Studierenden ihre Arbeiten Ende August 2022 einreichen. Dann folgten mehrere Monate Bewertungszeit. Biernath saß 2018 selbst in der Fachjury des Studierendenwettbewerbs. „Ein firmeninternes Gremium wählt vorab die Top Fünf aus, darunter waren indiesem Durchgang die Teams unserer Hochschule, weshalb ich natürlich in diesem Jahr aus Befangenheit nicht in der Jury war“, erklärt der Hochschullehrer. „Bei den gelungenen Ausarbeitungen hat es mir aber viel Spaß gemacht, mich für die Studiennoten damit zu beschäftigen.“

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