tis Tiefbau Fachforum 2011
„Ein ausgezeichneter Branchentreff für den Tiefbau!“

„tis on Tour“ war gewissermaßen unser Motto zum Beginn des Jahres 2011. Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf waren die Schauplätze des diesjährigen tis Tiefbau Fachforums 2011 zum Thema „Nachhaltigkeit im Tiefbau“. Vier unterschiedliche Standorte, die doch eins gemeinsam hatten: den intensiven Gedanken- und Informationsaustausch zwischen hochgradig qualifizierten Tiefbau-Experten auf Teilnehmer- und Referentenseite.

Unsere unterirdische Infrastruktur, d.h. unsere unterirdischen Ver- und Entsorgungssysteme, unsere Trinkwasser-, Regenwasser- und Abwasserleitungen, unsere Gas-, Strom- und Telekommunikationsleitungen stellen ein unfassbar wertvolles volkswirtschaftliches Gut dar, dessen Erhalt im Zentrum verantwortlichen politischen Handelns stehen sollte. Für den Zustand der Kanalisation in Deutschland formulierte die DWA in ihrer in 2009 durchgeführten Umfrage diesen Sachverhalt folgendermaßen: „Neben der Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit, dem Schutz von Grundwasser, Gewässer und Boden vor Kontaminationen und der Vermeidung von Beeinträchtigungen benachbarter Leitungen, Straßen und Verkehr durch schadhafte Kanalisationen ist ein wesentlicher Aspekt die Sicherstellung des Werterhalts eines über Generationen gewachsenen Volksvermögens.“ Solche Erkenntnisse sind nicht zuletzt ein entscheidender Grund dafür, warum seit geraumer Zeit auch im Tiefbau die Prämisse der Nachhaltigkeit von Baustoffen und Bauprozessen zunehmend an Relevanz gewinnt. Und dies ist auch ein wesentlicher Grund dafür, warum die Fachzeitschrift tis Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau bereits zum zweiten Mal zum Thema „Nachhaltigkeit im Tiefbau“ ein hochkarätig besetztes Fachforum durchgeführt hat. Rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunen, Ingenieur-Büros, Bauunternehmen sowie Baustoffhersteller und Repräsentanten des Handels nutzten die Möglichkeit dieses besonderen Branchentreffs, qualitativ hochwertige Fachbeiträge zu hören und sich intensiv über alle Belange des Tiefbaus auszutauschen.

Die gesamte Bandbreite des Tiefbaus

Als Partner aus der Industrie haben sich auch in 2011 – wie bereits im Vorjahr – die ACO Tiefbau Vertrieb GmbH, die Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, die Dyckerhoff AG, die EuroCeramic GmbH, die Funke Kunststoffe GmbH und die Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH für eine Teilnahme an diesem erfolgreichen Veranstaltungskonzept entschieden. Somit war auch in diesem Jahr erneut der Tiefbau von seiner gesamten Bandbreite her thematisch abgebildet.

Nachhaltigkeit im Tiefbau aus der Perspektive vier verschiedener Werkstoffe – duktiles Gusseisen, Beton, Steinzeug und Kunststoff – stand im Focus der folgenden Fachbeiträge. Der „Einsatz von duktilen Abwasserrohren – Werterhaltung und Nachhaltigkeit“ war Gegenstand des Vortrags von Dipl.-Ing. Steffen Ertelt, Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH. Hier wurden die besonderen Leistungsmerkmale von Rohren und Formstücken aus duktilem Gusseisen näher beleuchtet. In seinem Vortrag „Ingenieurbauwerke im Tiefbau mit neuen Herausforderungen – Entwicklungen / Durchführungen“ fokussierte Dipl.-Ing. Werner Schultz, Dyckerhoff AG, den Einsatz säureresistenter Hochleistungsbetone, die eine teure und aufwändige Korrosionsschutzauskleidung für Betonrohre sowie andere Ingenieurbauwerke überflüssig machen. Die ökologische Zertifizierung eines Baustoffs – in diesem Fall eines Steinzeug-Rohres – skizzierte Dipl.-Ing Stefan Brodner, EuroCeramic GmbH, in seinem Vortrag „Cradle to Cradle – Ökonomische und ökologische Zertifizierung im Kanalbau“. Steffen Brodner beschrieb hier einen bislang für den Bereich Baustoffe im Tiefbau einzigartigen ökologischen Zertifizierungsprozess. Als weiteres Highlight thematisierte Dipl.-Ing. Rudolf Töws, Funke Kunststoffe GmbH, in seinem Vortrag „Polymere Kanalrohrsysteme – eine vergleichende Betrachtung“ die unterschiedlichen Leistungsmerkmale verschiedener Kunststoff-Rohrsysteme im Kanalbau.

Auch die Sanierung defekter Abwasserkanäle – hier mit dem Schlauchlining-Verfahren – nahm breiten Raum ein im Rahmen des tis Tiefbau Fachforums 2011. Der erste Schlauchliner wurde bereits im Jahre 1971 von Eric Wood im Londoner Ortsteil Hackney eingebaut. Somit feiert der Schlauchliner in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag. Die einzigartige Erfolgsgeschichte dieses ökonomisch und ökologisch beispielhaften Sanierungssystems skizzierte Dipl.-Ing Jörg Brunecker, Insituform Rohrsanierungstechniken GmbH, in seinem Vortrag
„40 Jahre Schlauchlining: Erfahrungen, Möglichkeiten, Einsatzgrenzen“. Zunehmend auftretende Starkregenereignisse und eine kontinuierlich anwachsende Flächenversiegelung stellen hohe Anforderungen an neue Konzepte für den Umgang mit Oberflächen- und Niederschlagswasser. Hier liegen die besonderen Herausforderungen einer zukunftsorientierten Siedlungswasserwirtschaft. Die Industrie muss hier nachhaltige Systemlösungen für diese Problemzusammenhänge zur Verfügung stellen. Das Thema des Vortrags von Dipl.-Ing. Markus Blaschke, Aco Tiefbau Vertrieb GmbH, lautete somit: „Kernfaktor Nachhaltigkeit: Systemketten für eine zukunftsfähige Entwässerungstechnik“.

Güteschutz Kanalbau –
Qualität im Tiefbau

Nachhaltiges Bauen hat neben einer ökologischen Dimension natürlich auch eine stark ökonomische Komponente. Gerade in Zeiten sehr knapper kommunaler Haushalte ist es für Kommunen um so wichtiger, nicht nur schnelle preisgünstige und deshalb leider nur allzu oft kurzfristige Lösungen für Neubau- und Sanierungsmaßnahmen zu finden, sondern diese müssen besonderen Qualitätsrichtlinien genügen, welche an verschiedenen Stellen klar formuliert sind. Nur wenn ausreichend qualifizierte Unternehmen qualitativ hochwertige Baustoffe verwenden, kann dies langfristig zu einer dauerhaft dichten unterirdischen Infrastruktur führen. Diesem thematischen Umfeld widmete sich die Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau in ihren Vorträgen zum Thema „Eignungsprüfung und –nachweis der Bieterqualifikation RAL-GZ 961“.

Gastvorträge mit breitem Themenspektrum

Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Die Auseinandersetzung mit neuen technischen Verfahren oder das Studium neuer Richtlinien und Regelwerke endet nicht an den Pforten unserer Technischen Hochschulen und Ausbildungsstätten. Weiterbildung ist gerade auch im Tiefbau eine kontinuierliche Notwendigkeit. Über die profunden Möglichkeiten des e-learnings für die Aus- und Weiterbildung berichtete Dr. Robert Stein von der Informations-, Lern- und Arbeitsplattform UNITRACC in seinem Vortrag „Vom Wissen zum Können – Möglichkeiten des e-learnings zur Steigerung der Handlungskompetenz“.
In einem weiteren Gastvortrag referierte Bau-Ass. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Flick, Fachverband Steinzeugindustrie e.V., zum Thema „Mikrotunnelbau – technische Regelwerke und deren Anwendung“ und gab wertvolle Tipps für den Umgang mit Normen und Regelwerken. Einen interessanten Einblick in die statistische Nachverfolgung von der öffentlichen, gewerblichen oder privaten Ausschreibung einer Baumaßnahme bis hin zum Submissionsergebnis gab Tobias Biegel von der Info-Bau Münster GmbH, dem Informations- und Servicedienst für die Bauwirtschaft.

Lebhaft diskutiert wurde nicht nur im Plenum. Auch die begleitende Fachausstellung der Partner-Unternehmen wurde zum Schauplatz intensiver Fachgespräche. Hier konnten noch gezielte Detailfragen beantwortet werden und auch das ein oder andere Exponat mal in die Hand genommen und live aus der Nähe betrachtet werden. Zum guten Schluss war man sich einig: „Das tis Tiefbau Fachforum ist eine exzellente Kontaktbörse mit einem fachlich sehr breit gestreuten Themen-Mix, wo alle relevanten Aspekte des Tiefbaus angemessen berücksichtig werden.“ So oder ähnlich zufrieden äußerten sich viele der pro Veranstaltungsort rund 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 98 % von ihnen würden wieder an einem tis Tiefbau Fachforum teilnehmen. Das hohe Maß an Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein grandioser Erfolg und eine tolle Motivation zur Fortsetzung dieses erfolgreichen Veranstaltungskonzepts.

Weitere Termine stehen bereits im Herbst an. Bitte informieren Sie sich regelmäßig auch auf www.tis.de.n

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