WASSERHÖCHSTDRUCK-GERÄTE FÜR PRÄZISES ARBEITEN

Lokale Betonsanierung

Oft wird bei der Betonsanierung die Armierung freigelegt, entrostet, vor erneuter Korrosion geschützt und wieder verschlossen. Effektiv und zugleich schonend für den Bestand sind in diesem Zusammenhang Wasserhöchstdruck-Strahlgeräte.

Bei der Kunsteisbahn am Königssee im Berchtesgadener Land ist ein besonderes Sanierungsproblem zu lösen: Im Beton verlegte Rohre sind beschädigt und müssen erneuert werden, wodurch das lokale Abtragen des Materials notwendig wird. Im Inneren der 15 bis 30 cm starken Fahrrinne wurden rund 70 km lange Rohrleitungen verlegt, durch die als Kältemittel Ammoniak fließt. Jedes Jahr ab Mitte Oktober wird der auf bis zu - 10 °C gekühlte Beton mit einem feinen Wasserstrahl besprüht, wodurch sich langsam eine Eisdecke aus 70 Schichten aufbaut. Die Anlage wird regelmäßig auf schadhafte Stellen geprüft. Wenn Leitungen – beispielsweise aufgrund brüchiger Schweißnähte – undicht werden, tritt Ammoniak aus, das in den Baustoff eindringt und langfristig zu Rissen führt. Nach einer Vorreinigung der Oberfläche sind Verfärbungen zu erkennen, die darauf schließen lassen, dass die Rohrleitungen Kältemittel verlieren. Um die defekten Bereiche ausbessern zu können, muss der Beton abgetragen werden. Ein Aufstemmen mit dem Presslufthammer ist nicht möglich, da es das umliegende Bauwerk in Erschütterung versetzt und zu Schäden an den angrenzenden Kühlsträngen führen würde. Die Wasserhöchstdruckmethode überträgt hingegen kaum Körperschall, so dass Spannungsrisse vermieden werden. Mit der eingesetzten Wasserkraft werden die Rohrleitungen in keinster Weise verletzt.

Zeitsparend und gründlich

Auch Beton an verwinkelten und schwer zugänglichen Stellen, etwa zwischen Bewehrungsstäben, kann mit dem Verfahren zeitsparend entfernt werden. Ein weiterer Vorteil: Da der Abtrag mit Wasser erfolgt, ist der Beton bereits durchfeuchtet und aufgeraut, so dass im Anschluss neuer Beton sofort aufgetragen werden kann.

Druck und maximale Fördermenge

Beim Abtrag ist eine genaue Kenntnis der Parameter des Betons, wie die Lage der Bewehrung, für die erfolgreiche Wasserstrahlbearbeitung wichtig. Entscheidend für das Ergebnis ist die mechanische Leistung des Gerätes, die sich unter anderem aus Wassermenge, -druck und dem gewählten Wasserwerkzeug zusammensetzt. Bei der Betonsanierung kommen Geräte mit einem Betriebsdruck von 1.000 bis 2.500 bar zum Einsatz. Bei händischen Sanierungsarbeiten ist zu beachten, dass die Rückstoßkraft der Pistole die gesetzliche Obergrenze von 150 N bzw. bei der Arbeit mit Körperstütze 250 N nicht überschreitet.⇥■

WOMA GmbH

www.woma.de

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 04/2013 SELEKTIVE BETONENTFERNUNG

Gebündelte Wasserkraft

Starke Umweltbelastungen, mangelhafte Verarbeitung und schlechte Qualität führen oftmals zu Schäden an Betonbauwerken. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang Stahlbeton, da die...

mehr
Ausgabe 11/2016

Höchstdruck beeindruckt

Ob großflächiger Betonabtrag, punktuelles Arbeiten, Entschichten von Stahlbeton oder Betonschneiden: Die Ultrahochdrucktechnik ist heute bei vielen Aufgaben im Bauwesen im Einsatz. In den meisten...

mehr
Ausgabe 06/2016

Brückensanierung mit Höchstdrucktechnik

Ein großer Teil der 39.000 Brücken in Deutschlands Autobahn- und Bundesstraßennetz ist älter als 40 Jahre. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sieht das Problem,...

mehr
Ausgabe 06/2016

Beton-Instandsetzungssystem

Die Betonsanierung und die Instandsetzung von Fassaden stellen komplexe Herausforderungen dar, die individuelle Lösungen verlangen. Mit seinem Betofix PCC-Betoninstandsetzungssystem bietet Remmers...

mehr
Ausgabe 04/2013 BETONSANIERUNG IM DAMM

Wasser im Kontrollgang

Um seine Funktion aufrecht zu erhalten, war eine umfangreiche Sanierung nötig geworden, die die Abdichtung gegen eindringendes Wasser sowie die Verfestigung des haufwerksporigen Betons beinhaltete....

mehr