Kompakter als Minibagger

Neue Maschinengattung übernimmt äußerst beengte Einsätze

Manche Hersteller bezeichnen Minibagger heute gerne als Kompaktbagger und berücksichtigen dabei nicht, dass es eine neue Baggerklasse gibt, die nicht mit Mini- und Midibaggern „in einen Topf geworfen“ werden sollte. Mikrobagger liegen mit Gewichten von etwa 600 bis 1100 kg deutlich unter denen der gängigen Minibagger, ebenso unterscheiden sich Einsatzparameter und technische Merkmale.

Anders als Minibagger sind Mikrobagger schon deshalb, weil sie keine Kabinen haben, sondern bestensfalls Schutzbügel für den Fahrer. Diese Bügel sind für geringe Durchfahrt- und Transporthöhen oft umklappbar. Die Auslegeranlenkung erfolgt bei Mikrobaggern direkt vor dem Fahrerstand. Daher muss der Fahrer beim Baggerbetrieb häufig mit leicht geneigtem Kopf am Ausleger vorbei blicken, weshalb sich Mikrobagger nicht für stundenlange Dauereinsätze eignen.

Mikrobagger sind so schmal, dass ihre Unterwagen bereits an höheren Bordsteinen ins Kippen geraten können, sofern in Längsrichtung mit einer Raupe auf dem Bürgersteig und mit der anderen einige Zentimeter tiefer auf der Straße gefahren wird. Deshalb besitzen die meisten Mikrobagger serienmäßig einen hydraulisch zu verbreiternden Unterwagen. Das erhöht auch die sowieso begrenzten Tragkräfte beim Heben kleinerer Teile wie beispielsweise Rohre und verbessert somit die Stand- und Baustellensicherheit.

Vorteile gegenüber
Minibaggern

Trotz eingeschränkter Baggerfähigkeiten und geringeren Fahrerkomforts warten Mikrobagger auch mit zahlreichen Vorteilen gegenüber Minibaggern auf:

n Mikrobagger passen durch Türen und fahren durch Wohnzimmer, ein wichtiger Vorteil bei Arbeiten an Reihenhäusern und daher bei verhindertem direkten Zugang.
n Mikrobagger haben geringeren Bodendruck als Minibagger und beschädigen deshalb Untergrund, Grasflächen und Bodenbeläge kaum oder gar nicht.
n Dank des niedrigen Gewichtes sind Mikrobagger in Innenräumen mit geringer Deckentraglast verwendbar.
n Mikrobagger sind auf Pkw-Anhängern oder in Lieferwagen zu transportieren.
n Durch Ein-Punkt-Haken lassen sich Mikrobagger schnell und sicher mit Kran, Gabelstapler, Radlader, Bagger oder anderen Hilfsmitteln in Gebäude oder auf Dächer heben.
n Mikrobagger passen dank klappbarer Schutzbügel in Räume mit geringer Höhe und durch niedrige Durchfahrten, was das umständliche Abbauen einer Minibagger-Kabine erspart.
n Mikrobagger erübrigen häufig das Anlegen von Zufahrten, um größeren Mini- oder Kompaktbaggern das Erreichen derBaustelle zu ermöglichen

Das bequeme, ungehinderte Erreichen einer Baustelle mit einem Mikrobagger gefällt vielen Auftraggebern besser als das aufwändige und zeitraubende Anlegen von Baustellenzufahrten samt unvermeidlicher Zerstörung von Grundstücksbereichen. Auf diese Weise sorgen Mikrobagger indirekt dafür, bessere Methoden und Verfahren wählen und günstigere Angebote abgeben zu können. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise erschließen sich Mikrobagger breitere Betätigungsfelder als Minibagger und sind insofern nicht nur für Vermieter interessant. Sie eignen sich für den Garten- und Landschaftsbau, für Wohnungsbau, Umbauten, Entkernungen und Sanierungen, für Arbeiten in Gebäuden, in Kanalgräben und Stollen. Ihr leichter Transport macht Mikrobagger sehr attraktiv für Kurzzeiteinsätze. Mikrobagger reisen auf einem Einachsanhänger, der von einem Pkw gezogen wird, auf der Pritsche eines Transporters oder sogar geschützt im Transporter. Dadurch lohnen sich Tages- oder sogar nur Stundeneinsätze, denn als „1-Mann-1-Maschinen-Team“ kann der Pkw- oder Transporterfahrer auch bestens als Baggerfahrer fungieren.

Marktübersicht

Gegenüber Minibaggern, die von einer großen Zahl von Herstellern in einer breiten Vielfalt von etwa 1,5 bis 7 t Gewicht und somit in äußerst großer Anzahl erhältlich sind, füllen Mikrobagger nur eine Marktnische. Unter ihren Herstellern finden sich nur wenige der großen „Global Player“. Viele Mikrobagger stammen von Herstellern, die sich auf Kompakt- und Kleinstbaumaschinen spezialisiert haben. Die nachfolgende Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Airman

Vom japanischen Hersteller Hokuetsu ist bei Yuasa Trading in Groß-Gerau unter dem europäischen Markennamen Airman der nur 780 kg schwere AX08 für 1,52 m größte Grabtiefe erhältlich. Der Zwerg wird von einem Kubota-Dieselmotor mit 6,4 kW (8,7 PS) Leistung angetrieben und bietet 2,04 m Schütthöhe und 2,80 m Reichweite. Sämtliche Gelenkverbindungen von Ausleger und Stützschild sind serienmäßig mit einem selbstschmierenden Buchsensystem ausgestattet. Deshalb müssen die Gelenke der Arbeitsausrüstung überhaupt nicht mehr und die der Löffelbefestigung nur noch alle 50 Betriebsstunden abgeschmiert werden. Durch eine weit zu öffnende Motorhaube können Wartungsarbeiten schnell und leicht erledigt werden. Der Unterwagen ist hydraulisch von 720 auf 900 mm Breite verstellbar.


Bobcat

Der inzwischen zum koreanischen Konzern Doosan Infracore gehörende Hersteller Bobcat führt zwei Mikrobagger im
Programm, den 1028 kg wiegenden E08 und den mit 1066 kg Betriebsgewicht nur geringfügig schwereren E10. Beide Modelle erreichen 1,82 m Grabtiefe und besitzen ein hydraulisch verstellbares Raupenfahrwerk, womit sich die Breite auf 710 mm reduzieren lässt. Am Einsatzort kann der Unterwagen auf 1000 bzw. 1100 mm Gesamtbreite ausgefahren werden. Bei
beiden Baggern wurde der Hubzylinder über dem Ausleger angeordnet, um besser geschützt zu sein.

Großer Wert wurde auf die Erhöhung der Arbeitssicherheit gelegt. Beim Verschwenken des Auslegers sind die Füße des Fahrers geschützt; ein Automatikgurt sichert den Fahrer. Beim E08 lassen sich die Bedienhebel erst nach Absenken eines Sicherheitshebels aktivieren. Der E10 wird über zwei Joysticks bedient, deren Konsolen auf beiden Seiten als Armlehnen fungieren und vor Betrieb erst abgesenkt und verriegelt werden müssen. Ein Handgriff erleichtert das Auf- und Absteigen; ein seitlich offener und ebener Fußbereich vereinfacht sowohl das Auf- und Absteigen als auch das Säubern. Während der E08 ein konventioneller Mikrobagger ist, verfügt der E10 über einen Oberwagen mit Kurzheck. Der umklappbare TOPS-Bügel beider Mikrobagger gestattet das Passieren niedriger Durchfahrten. Durch ausziehbare Schildverbreiterungen lässt sich die Breite des Stütz-Planierschildes bei engen Durchfahrten einfach verringern, ohne dazu Teile abbauen und verstauen zu müssen. Mit einer serienmäßigen 2. Fahrstufe kann der E10 auch über längere Distanzen schnell umgesetzt werden.

Gehl

Von der Gehl Europe GmbH aus Neuenkirchen wird ein Mikrobagger angeboten, der aufgrund einer Kooperation mit dem japanischen Konzern IHI vom italienischen Hersteller Ihimer produziert wird. Der 900 kg schwere Kurzheck-Mikrobagger Gehlmax IHI 9 VX besitzt einen von 700 auf 950 mm Breite teleskopierbaren Unterwagen. Durch die hydraulische Verbreiterung der Spurweite innerhalb weniger Sekunden wird eine beträchtliche Erhöhung der Standsicherheit erzielt. Die Oberwagenbreite beträgt 720 mm.

Angetrieben wird der 9 VX von einem 7,3 kW (9,9 PS) leistenden Yanmar-Dieselmotor. Ein aus Aluminium konstruiertes Kühlsystem sorgt für einen hohen Wärmeaustausch, damit der 9 VX im Dauerbetrieb länger anhaltende Arbeiten durchführen kann. Sein hydraulischer Schwenkmotor ist mit einer Haltebremse ausgerüstet, die den Oberwagen in jeder gewählten Position automatisch festhält. Der Bagger erzielt 1,77 m Grabtiefe und 2,95 m Reichhöhe. Mit 0,27 kg/cm² Bodendruck und 58 % Steigfähigkeit (entspricht 30°) erklimmt der Mikrobagger schwer zugängliche Einsatzorte auf wenig tragfähigem Untergrund und an Abhängen. Für die möglichst einfache und präzise Bedienung sind die Kontrollhebel direkt mit dem Kontrollblock verbunden, der sich in der Bedienerkonsole unmittelbar vor dem Fahrerstand befindet. Die weit zu öffnende Motorhaube erlaubt den ungehinderten Zugriff zu allen wichtigen Komponenten, um Wartungs- und Servicearbeiten schnell erledigen zu können.

Hanix

Neu bei Hanix ist der 760 kg schwere H09D. Bei dem Mikrobagger kann der Unterwagen von 750 auf 950 mm Breite ausgefahren werden. Ein zusätzlicher hydraulischer Steuerkreis mit 21,6 l/min Fördermenge ist serienmäßig. Die Grabtiefe beträgt maximal 1,5 m, die größte Reichweite 2,84 m. Nach Angaben von Hanix Deutschland soll dies einer der ersten Bagger in der 1-t-Klasse mit hydraulischer Vorsteuerung sein. Noch kleiner ist der Hanix H08B, zwar ebenfalls mit 760 kg Gewicht, doch je nach teleskopierter Laufwerksbreite nur mit 700 bis 900 mm Breite. Dieser Zwerg erreicht ebenfalls 1,5 m Grabtiefe. Der H 08 B wird von einem Kubota-Dieselmotor mit 7,4 kW (10 PS) Leistung angetrieben. Bridgestone-Gummiketten mit feiner Teilung mindern Vibrationen während der Fahrt.

Bei den Mikrobaggern gewährleistet die hohe Sitzposition gute Rundumsicht. Der Motorraum unter einer rostfreien Fiberglaskarosserie besitzt eine Geräuschdämmung, damit Einsätze auch in lärmempfindlicher Umgebung möglich sind. Zu den weiteren Serienmerkmalen gehören eine Sicherheitsabschaltung der Hydraulik und ein zusätzlicher Steuerkreis, der bis zum Auslegerende führt und mittels Pedal betätigt wird. Die Serienausführung besitzt einen höhenverstellbaren Sitz mit Sicherheitsgurt, rutschfeste Fußmatten, einen verschließbaren Werkzeugkasten und Auslegerbeleuchtung.

Hinowa

Der deutsche Vertrieb der Hinowa-Minibagger aus Italien erfolgt nicht mehr durch Wehage Baumsachinen in Porta Westfalica, sondern durch die Hesse Maschinen- und Geräte Vertriebs GmbH aus Lauingen. Das betrifft den 920 kg wiegenden, 880 mm breiten Mikrobagger DB 10.13 mit 9,6 kW (13 PS) starken Honda-Benzinmotor sowie 20, 30, 40 und 60 cm breiten Löffeloptionen. Anders als herkömmliche Mikrobagger besitzt der DB 10.13 einen starren Oberwagen, an dem der Ausleger zu jeder Seite um 86° schwenkt.

Als Mikrobagger können auch die Hinowa-Raupendumper fungieren, die sich anstelle der Mulde mit einem Tieflöffel-Baggeraufbau ausstatten lassen. Durch das patentierte Schnellwechselsystem ist es möglich, in wenigen Minuten zwischen verschiedenen Aufbauten wie dem Bagger zu wechseln. Der Baggeraufbau ist nur  73 cm breit und 136 cm hoch. Die kleinsten der Dumper mit bis zu 1200 kg Traglast können dank ihrer geringen Breite jede Normtür passieren. Andererseits kann das Raupenfahrwerk der Dumper wie bei vielen Mikrobaggern hydraulisch verbreitert werden. Für Einsätze, bei denen oft längere Fahrtstrecken zu überwinden sind, gibt es Dumper mit High-Speed-Option für bis zu 6 km/h Tempo, womit die Raupendumper mit Baggeraufbau deutlich schneller als herkömmliche Mikrobagger sind. Durch den leistungsfähigen Fahrantrieb wird große Geländegängigkeit erzielt, so dass die Maschine auch bei Hanglagen verwendet werden kann, wo übliche Mikro- und Minibagger nicht arbeiten können.

Hitachi

Kleinster Bagger im Hitachi-Programm ist der 1110 kg wiegende Mikrobagger ZX10U-2, auf dem deutschen Markt erhältlich durch Kiesel Baumaschinen. Zum schnelleren Umsetzen sind zwei Fahrstufen wählbar (schnell mit 4 und langsam mit 2 km/h). Ein neuartiges Profil der Gummiketten soll die Vibrationen beim schnelleren Fahren vermindern. Die minimale Durchfahrbreite des ZX10U-2 beträgt 780 mm. Während des Betriebes kann das Raupenlaufwerk hydraulisch auf bis zu 1000 mm Breite ausgefahren werden. Ein in den Hauptrahmen integriertes Kontergewicht bietet wirksamen Schutz bei Stoßeinwirkung und beim Schwenken gegen Hindernisse wie Mauern.

Der Bagger wird von einem wassergekühlten Yanmar-Motor mit 9,5 kW (12,9 PS) Leistung angetrieben. Ein besonders großer Kraftstofftank mit 16 l Inhalt ermöglicht lange Arbeitsphasen, ohne dass Unterbrechungen zum Auftanken nötig sind. Die hydraulisch vorgesteuerten, sehr leichtgängigen Bedienungshebel sorgen für hohe Präzision der Arbeitsbewegungen.

JCB

„Klein genug, um durch Türöffnungen zu passen – stark genug, um die Arbeit von zehn Männern zu erledigen“, so beschreibt der englische Hersteller JCB seine drei Mikrobagger 8008 CTS mit 840 kg, Micro mit 1063 kg und Micro Plus mit 1237 kg Transportgewicht. Weiter heißt es: „Er passt durch eine Türöffnung von 762 mm Breite und erreicht so selbst scheinbar unerreichbare Einsatzorte. Damit können Sie ihn in Häusern einsetzen oder sogar in sonst kaum erreichbaren Hinterhöfen.“

Der 8008 CTS verfügt serienmäßig über einen von 700 auf 900 mm Breite hydraulisch verstellbaren Unterwagen. Der ebenfalls von 700 auf 900 mm zu verbreiternde Planier-Stützschild ist symmetrisch und kann deshalb bei zunehmendem Verschleiß vollständig um 180° gedreht werden. Dazu werden nur die drei Bolzen des Schildes gelöst. Dank einer weit hochklappbaren Abdeckung ist der Zugang zu allen Servicepunkten für Motor und Hydraulik sehr bequem. Der einstufige Fahrmotor sorgt für gute Durchzugskräfte auch in schwierigem Gelände. Für die möglichst einfache Bedienung, auch für Anfänger, wird jede Funktion mit einem eigenen Hebel gesteuert. Die große Beinfreiheit und klappbare Fußrasten bieten auch größeren Fahrern eine bequeme Arbeitsposition.

Komatsu

Im Programm von Komatsu ist der je nach Ausstattung zwischen 880 und 1080 kg schwere Mikrobagger PC09-1 mit 0,016 bis 0,025 m³ Löffelinhalt die kleinste Maschine. Für seinen Antrieb sorgt ein 6,8 kW (9,2 PS) starker Komatsu-Dieselmotor. Serienmäßig verfügt der PC09-1 über einen hydraulisch von 700 auf 850 mm Breite verstellbaren Unterwagen.

Trotz der kompakten Bauweise werden 1,47 m Grabtiefe, 2,84 m Reichweite und 2,03 m größte Schütthöhe geboten. Aufgrund des modernen Hydrauliksystems wartet der Mikrobagger auch bei kombinierten Bewegungen mit guter Feinsteuerbarkeit auf. Sofern eine Option gewählt wird, bietet der PC09-1 ein auf dem Markt einzigartiges Konstruktionsmerkmal. Der Auslegerstiel kann mit einem integrierten Hydraulikhammer für 108 Joule Schlagenergie ausgestattet werden. Dann lassen sich Tieflöffel und Abbruchhammer jederzeit und ohne Umbauarbeiten wechselweise verwenden.


Kubota

Von der deutschen Kubota Baumaschinen GmbH aus Zweibrücken sind zwei Mikrobaggermodelle erhältlich, und zwar der 980 kg schwere KX008-3 mit 725 bis 860 mm Breite sowie der Kurzheckbagger U10-3 mit 1120 kg Betriebsgewicht und 750 bis 990 mm Breite. Der KX008-3 verfügt über einen einstufigen Fahrantrieb mit 0 bis 2 km/h Geschwindigkeit, der U10-3 über einen zweistufigen für maximal 2 oder 4 km/h. Die Mikrobagger erreichen 1,72 bzw. 1,8 m Grabtiefe. Den Antrieb beider Maschinen übernehmen 7,4 kW (10,2 PS) leistende Kubota-Dieselmotoren. Serienmäßig besitzen die Mikrobagger einen zusätzlichen Steuerkreis und hydraulisch verstellbare Unterwagen für geringe Durchfahrbreiten und hohe Standsicherheit im Betrieb. Die Breite des Planier-Stützschildes kann der momentanen Laufwerksbreite durch einfache Demontage der nach innen einklappbaren Seitenteile angepasst werden.

Merlo

Eigentlich sind sie nicht als Mikrobagger konzipiert, sondern kompakte, handgeführte Raupendumper. Doch anstelle der Kippmulde lässt sich bei einigen der Cingo-Raupendumper des italienischen Herstellers Merlo, bei uns vertreten durch die Merlo Deutschland GmbH aus Schwalmtal, ein kleiner Tieflöffelbagger aufsetzen, und damit wandeln sich die Maschinen zum Mikrobagger samt Fahrersitz und Stützschild. Kleinster Cingo-Raupendumper ist der nur 800 mm breite und 1390 mm lange M6.2, größter der 1000 mm breite und 1670 mm  lange M12.2. Einige Modelle sind in speziellen Varianten erhältlich, so der M6.2 und M8.2 als Ausrüstungsträger oder der M9.2-Top mit verstellbaren Laufwerken. Der Aufbaubagger arbeitet und schwenkt wie ein volltauglicher Mikrobagger, verfügt jedoch über keinen schwenkbaren Auslegerfuß.


New Holland

Das Programm der CNH-Tochter New Holland wurde im vergangenen Jahr durch den neuen E10SR nach unten ergänzt. Der Mikrobagger erreicht eine maximale Grabtiefe von 1,75 m, eine Reichweite von 3,3 m und eine Höhe von 3,16 m. Das Raupenfahrwerk kann von 750 mm für enge Durchfahrten auf 980 mm für gute Standsicherheit verstellt werden. Das Arbeiten mit dem Stütz-Planierschild konnte durch eine neugestaltete Verbindung zwischen Schild und Steuerung erleichtert werden. Durch größere Präzision und leichtere Steuerbarkeit sollen mit dem Schild hervorragende Planierleistungen zu erzielen sein. Ein optimierter Anstellwinkel des Planierschildes von 30° erlaubt das Befahren von Lkw-Ladeflächen, ohne an Laderampen zu stoßen.Für Bagger- und Grabarbeiten entlang von Mauern, Zäunen und Hecken wurde der Überstand des Oberwagens beim Schwenken auf Null nach rechts und auf nur 38 mm nach links verringert (beim Vorgänger waren dies 39 und 82 mm). Dadurch eignet sich der E10SR für sehr beengte Einsatzorte. Eine neue, vollständig zu öffnende Motorhaube gestattet den großzügigen Zugang für tägliche Wartungsarbeiten. Die Zugänge zum Nachfüllen von Kühlwasser und Hydrauliköl sind leicht erreichbar, ohne dass dazu Werkzeug erforderlich ist. Die Seitenverkleidungen des Oberwagens lassen sich leicht entfernen, um regelmäßige Wartungsarbeiten schnell ausführen zu können.

Sunward

Durch die Firma Gergen Spiesermühle aus St. Ingbert-Rohrbach werden Minibagger des chinesischen Herstellers Sunward  in Deutschland vertrieben, darunter auch der 880 kg wiegende Mikrobagger SWE 08 mit hydraulisch von 700 auf 900 mm teleskopierbarem Raupenfahrwerk. Den Antrieb übernimmt auch hier ein wassergekühlter Yanmar-Dieselmotor. Der 0,022 m³ fassende Standardlöffel erreicht 1,108 m Grabtiefe und 1,98 m Ausschütthöhe. Mit einem optionalen Schnellwechsler kann der Löffel im Handumdrehen ausgetauscht werden.


Takeuchi

Ein außergewöhnlicher Mikrobagger ist von der Wilhelm Schäfer GmbH aus Mannheim erhältlich: Der 835 kg wiegende TB 108 kann als Variante TB 108 H sowohl über Kabelzuführung elektrisch als auch kabellos mit dem Dieselmotor angetrieben werden. Deshalb ist dieser Mikrobagger jederzeit sowohl innerhalb von Gebäuden, Hallen oder Gewächshäusern als auch im Freien einsetzbar. Das Umschalten von Diesel- auf Elektroantrieb ist mit wenigen einfachen Handgriffen zu vollziehen. Der 7,5 kW starke E-Motor benötigt eine 380-V-Leitung. Arbeitet der Bagger hauptsächlich im Freien, kann das elektrische Antriebsmodul mit einem Handgriff abgenommen werden. Mit dieser Antriebsvariante sind Kostenersparnisse möglich, weil für Inneneinsätze keine zusätzlichen Spezialmaschinen erforderlich sind. In beiden Versionen verfügt der TB 108 über einen von 680 auf 900 mm Breite verstellbaren Unterwagen und
6,8 kW (9,5 PS) Leistung des Dieselmotors. Mit zwei wählbaren Fahrstufen werden
2 oder 3,9 km/h Geschwindigkeit erreicht. Mit der serienmäßigen Zusatzhydraulik, die bis zum Löffelstiel führt, können hydraulische Anbauausrüstungen genutzt werden. Für schnelle Einsatzwechsel ist das serienmäßige Schutzdach mit zwei Dachhaken versehen, damit der Bagger jederzeit bequem anzuheben und damit schnell zu versetzen ist.

Wacker Neuson

Das Baggerprogramm von Wacker Neuson beginnt mit dem 803, einem Mikrobagger mit 935 kg Transportgewicht und einem serienmäßig von 700 auf 860 mm Breite hydraulisch teleskopierbaren Unterwagen, angetrieben durch einen Yanmar-Dieselmotor mit 13,7 kW (18,6 PS) Leistung. Der Planier-Stützschild ist je nach Unterwagenverstellung klappbar, um die Breite anpassen zu können. Der 803 baggert maximal 1,73 m tief und schüttet seinen Löffel in bis zu 2,03 m Höhe aus. Eine Zusatzhydraulik für hydraulische Anbauausrüstungen ist serienmäßig. Die Hydraulikschläuche des Auslegers sind zum besseren Schutz durch die Schwenkkonsole und innerhalb des Monoblockauslegers verlegt. Ein außenliegender Hydrauliköltank sorgt besonders bei Dauereinsätzen für eine gute Wärmeableitung. Der Servicezugang zu wichtigen Motor- und Hydraulikkomponenten wird durch eine einteilige Motorhaube und aufklappbare Sitzkonsole erleichtert.

Yanmar

Seit Herbst letzten Jahres ist die Yanmar Construction Equipment Europe S.A.S. alleiniger Hersteller der in Frankreich produzierten Minibagger, weil die bisherigen Synergien mit Ammann nicht mehr gegeben waren. Das Programm beinhaltet zwei Mikrobagger, die 615 und 1065 kg wiegenden Ultra-Minis SV05 und SV08-1, die von 5,3 kW (7,2 PS) und 7,7 kW (10,5 PS) leistenden Yanmar-Dieselmotoren angetrieben werden. Der Standard-Tieflöffel des SV05 erreicht eine Grabtiefe von bis zu 1,2 m, der des SV08-1 von 1,5 m. Die Ausschütthöhen betragen 1,41 und 1,95 m.

Der geringe Hecküberhang des SV05 von nur 240 mm erleichtert Einsätze entlang von Mauern, Zäunen und anderen Hindernissen. Mit nur 690 mm Breite zählt der SV05 zu den kleinsten Mikrobaggern auf dem Markt. Aufgrund der schmalen Bauweise kann er Türöffnungen von nur 70 cm Breite passieren. Der serienmäßige ROPS-Überrollbügel lässt sich ohne Werkzeuge nach hinten klappen, um Hindernisse unterfahren zu können. Der SV08-1 besitzt einen bemerkenswerten Unterwagen, weil er nicht nur in der Breite von 680 bis 840 mm verstellt werden kann, sondern auch in der Höhe anzupassen ist. So kann der Mikrobagger für Arbeiten an Abhängen oder entlang von Bürgersteigen arbeiten, ohne dass die Standsicherheit und Kippstabilität eingeschränkt werden. Die beiden Raupenlaufwerke sind unabhängig voneinander in der Höhe um maximal 100 mm stufenlos verstellbar. Mit den beiden Mikrobaggern sollen wegen der einfachen Bedienung auch ungeübte Fahrer sowie Privatpersonen schnell und problemlos zurechtkommen. Beispielsweise sind getrennte Pedale für den Betrieb des 3. Hydraulikkreises und für das Schwenken des Auslegers vorhanden. Durch zusammenfaltbare Pedale wird den Füßen des Fahrers bei Bedarf mehr Platz geboten.n

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