Bei Süßem gibt’s fast nichts was es nicht gibt

Mit gutem Gewissen naschen

Ein Bummel über die größte Süßwarenmesse der Welt (ISM Köln) zeigt, was demnächst auch bei deutschen Discountern, am Kiosk, in Delikatessenläden und Fachgeschäften auf uns wartet.

Glücklich

Süßes macht happy. Deshalb gönnen sich viele Menschen nach Herzenslust Schokolade, Pralinen, Bonbons. 30 Kilo Süßigkeiten vernascht jeder Deutsche innerhalb eines Jahres, sagt die Statistik. Um die Kunden weiterhin bei Laune zu halten, ködern die Hersteller sie mit pfiffigen Neuheiten, Verpackungsideen und Zusatznutzen.

Frische, schokoladige Kompositionen, durchsetzt mit Aromen, Gewürzen oder salzigen Zutaten, stehen sogenannten Pure-Konzepten gegenüber. Diese stellen Herkunft, Anbaugebiet und Reinheit der Zutaten in den Mittelpunkt.

 

Würzig

Beide Richtungen treffe ich auf dem Messestand von Carlos Ortiz del Rio Blas, der sich vor fünf Jahren mit einem Schokoladenatelier in Madrid selbständig machte. Er bietet mir dunkle Bioschokolade mit einem Hauch Meersalz aus den Salinen von Ibiza an. Auch von der 70 Gramm Tafel mit Olivenöl-Ingredienzien darf ich probieren. Ebenso geschmackvoll wie der Inhalt sind die von ihm entworfenen Verpackungen.

Rene Meier, Direktor der Cacobean AG aus Basel, spricht von dem vielzitierten Zusatznutzen. Seiner Schweizer Schokoladenspezialität „Classic English Novel Chocolate“ liegt ein 16-seitiges Büchlein mit spannenden Kurzgeschichten bei. „Eine Auszeit mit Gaumenfreuden und Nervenkitzel, das ist was wir Menschen mögen. Außerdem ist 40 Prozent weniger Zucker im Produkt“, ergänzt er voll Stolz. Für seine Innovationen erhielt das Unternehmen den ISM-Preis 2011.

 

Sportlich

Während Ortiz und Meier verstärkt auf den deutschen Markt drängen, ist Heiko Lackstetter hier schon bekannter. Am Stand von „Deutschlands meist prämierten Produktentwickler für Sporternährung“ nehme ich eine Kostprobe der „Oat Kings“- 95 Gramm schwere, vegetarische Haferriegel. Geschmacksrichtungen von Cappuccino, Banane, Pure, Apfelstrudel bis Aprikose-Joghurt. Saftig sind alle, aber zurückhaltend süß. Vor allem kleben sie nicht unangenehm am Gaumen. Ein spezielles Backverfahren sichert bei hohen oder niedrigen Außentemperaturen die Konsistenz der Sattmacher. Hergestellt werden sie nach den strengen Richtlinien der TÜV ISO 9001:2000 und sie unterliegen den Kontrollen deutscher Lebensmittelbehörden.

 

Ausländisch

Den Gedanken, für höhere Qualität mehr verlangen zu können, propagieren viele Aussteller aus Großbritannien. Auf der Insel sind Hersteller, die auf natürliche Zutaten und kontrollierte Herstellung setzen, bereits in fast allen Supermärkten vertreten. „Eat Natural“ ist dort schon seit 17 Jahren am Markt, Wachstumsrate aktuell 15 Prozent. „Forest Feast“ verkaufen ihre Snacks auf Trockenfruchtbasis in die ganze Welt und haben auch den hiesigen Markt im Visier.

Der französische Hersteller Caneles de Bordeaux kommt mit Patisserie. Seit dem 16. Jahrhundert sind die „Canele“ genannten, kleinen Kuchen mit delikatem Rum und Vanillearoma bekannt. Eine leicht karamellisierte Hülle umgibt das weiche Herz des Küchleins. Wer kann da widerstehen?

 

Spielerisch

Süßwaren in Kombination mit Verpackung und Aufmachung sind längst ein Lifestyle-Produkt. Die Premiumhersteller freuen sich über steigende Nachfrage. Ideen wie Sushi aus Schokolade oder handgefertigte Pralinen in der Schmuckdose reizen den Käufer. Neue Akzente setzt der Süßstoff Stevia auf Basis der in Südamerika beheimateten, gleichnamigen Pflanze. Sie ist nun auch in der Europäischen Union zugelassen.

Odenwälder Marzipan aus Schneeberg lockt die Verbraucher mit Jungle Food, in Anlehnung an die populäre TV-Serie Dschungelcamp: Naturgetreue Marzipan-Heuschrecken als originelle Geschenkidee. Anlassbezogene Pralinenpackungen (zum Beispiel „Gute Besserung!“) zeigt der Hersteller Heilemann Confiserie aus Woringen im Allgäu.

Spielen und Naschen - bleibt ein Thema. Pfiffige Spender für Fruchtgummis die die Geschicklichkeit herausfordern, zahlreiche Lizenz-Produkte und Überraschungen im Schokomantel gehören zu den neuen Ideen. Verpackung ist wichtig, ebenso Nachhaltigkeit sowie verstärkt faire Handelsbedingungen.

 

Allergisch

"Free from" (frei von)-Produkte: die Palette an Produkten für Menschen mit Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten wird erweitert, darunter Riegel und Gebäck, aber auch Hohlfiguren, ohne Laktose, Nüsse, Ei oder Gluten.

... der Verbraucher möchte lieber mit gutem Gewissen naschen!

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