2.000 Tonnen-Transport

Schmidbauer versetzt 130 Meter-Brücke mit SPMT von Scheuerle

Der Einsatz stand unter großem Zeitdruck und erforderte daher ebenso zuverlässige wie tragkräftige Fahrzeuge, die sich noch dazu präzise steuern lassen.

Eine 1.500 Tonnen schwere und 130 Meter lange Brücke über eine der meist befahrenen Autobahnen Deutschlands an ihren Bestimmungsort transportieren, das erfordert den Einsatz echter Schwerlastprofis. Zudem verlangt eine derart herausfordernde Aufgabe ganz besondere Transportmittel. Sie müssen ebenso zuverlässig wie tragkräftig sein und sich noch dazu mit höchster Präzision steuern lassen. Stefan Schmidbauer, Technischer Leiter der Sparte Großkran/Heavy Lifting und Geschäftsführer der Schmidbauer Gruppe, und sein Team sind solche erfahrene Schwergutexperten. Ihre Wahl fiel auf SPMT (Self Propelled Modular Transporter) Transportmodule der Fahrzeugfabrik Scheuerle, ein Unternehmen der Transporter Industry International Group (TII Group).

 

Punktgenau absetzen

In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2020 leitete Schmidbauer den spektakulären Transport der Brücke. Dazu musste Schmidbauer die Überführung vom Vormontageplatz auf einem Feld nahe der Autobahn A8 zu ihrem Bestimmungsort befördern und dort punktgenau über vier Pfeilern positionieren und absetzen. Insgesamt sieben Jahre dauerten Projektierung und Bau der Brücke; ein Jahr nahm allein die Planung des Brückentransports in Anspruch. Kaum Zeit blieb dafür für den eigentlichen Transport. In der Nacht auf Sonntag musste es schnell gehen, schließlich sollte der Verkehr am Montagmorgen schon wieder fließen.

Insgesamt 56 Achslinien waren nötig, um die Last von Brücke, Tragjochen und Unterkonstruktion sowie SPMT Modulen von insgesamt 2.000 Tonnen so auf die insgesamt 224 Räder zu verteilen, dass der Untergrund möglichst gering belastet wurde. Um die Brücke sicher zu transportieren, bildete Schmidbauer aus den einzelnen SPMT Modulen vier einzelne Transportplattformen mit jeweils 14 Achslinien, die im offenen Verbund gefahren wurden. Für den Antrieb sorgten vier Powerpacks mit zusammen rund 2.000 PS Leistung.

 

Transport durfte nicht in Schräglage geraten

Obwohl die Strecke vom Vormontageplatz bis zum Einsatzort nur etwa 150 Meter betrug, hatte die Bauleitung zwei Stunden Fahrzeit eingeplant. „Die große Herausforderung auf dieser Strecke war es, mit den vier SPMT Transportplattformen im offenen Verbund absolut synchron zu fahren“, erklärt Schmidbauer. Immerhin betrug der Mittenabstand zwischen den Plattformen 80 Meter und auch in der Breite maß der Abstand zwischen den Transportmodulen sieben Meter. Der Weg wurde zwar zuvor befestigt, dennoch mussten die SPMT Transporter Höhenunterschiede sowohl in Längs- wie auch in Querrichtung zur Fahrbahn ausgleichen.

 

Minimale Toleranz – kein Problem für die SPMT Steuerung

Die Fahrzeuge funktionierten absolut zuverlässig und die Fahrstrecke war schnell bewältigt. Die SPMT Achslinien schoben sich Meter für Meter auf das Ziel zu. Selbst die extrem genaue Positionierung der Brücke auf den Stützpfeilern bereitete keine Probleme. „Wir hatten maximal zwei Zentimeter Spiel und mussten entsprechend präzise arbeiten“, berichtet Schmidbauer. Doch die äußerst feinfühlige Vielwege-Steuerung und der exakt dosierbare hohe Achsausgleich der SPMT Transporter erlaubte es den Fahrzeugoperateuren, die Brücke punktgenau auf den Pfeilern zu positionieren.

 

SPMT stellen Qualitäten unter Beweis

Alles lief nach Plan in dieser Nacht. „Dazu hat die ausgezeichnete technische Qualität der SPMTs einen großen Teil beigetragen“, sagt Schmidbauer. „Scheuerle hat einfach die größte Erfahrung mit solchen Achslinien und auch die größte Zahl davon im Markt. Unsere Erfahrung mit den SPMT beweist, dass die Modultransporter absolut zuverlässig funktionieren. Deswegen gab es bei diesem Einsatz keine Alternative dazu.“ Nach den sehr guten Erfahrungen dieses Wochenendes will Schmidbauer seinen SPMT Fuhrpark noch aufstocken. „Das hat wirklich alles einwandfrei funktioniert: die Koordination des Transports, der Feinlauf der Achsen, die Steuerung des Transports. Wir werden auf jeden Fall weitere SPMT Achslinien bestellen.“, erklärt er.

 

SPMT stehen für unbegrenzte Nutzlast

Bereits 1983 hat Scheuerle die modular aufgebauten SPMT Transportplattformen entwickelt und damit die Art und Weise, wie hohe Lasten transportiert werden, nachhaltig verbessert. Durch die vielfältigen Koppelmöglichkeiten mit Einführung der SPMT stieg die Nutzlast schlagartig an. Heute erreichen SPMT Kombinationen theoretisch unbegrenzte Nutzlasten. Das erlaubt der Industrie die Vorproduktion und anschließende Beförderung immer größerer Anlagen. Der Vorteil für die Unternehmen ist eine immer größere wirtschaftliche Effizienz. SPMT Achslinien sind daher weltweit sehr gefragte Transportlösungen. Das Unternehmen ist Marktführer in diesem Segment.

TII Group

www.tii-group.com

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