Im Rausch der Tiefe

Spezial-Bagger greift bis zu 30 Meter in den Untergrund

In nur 46 Sekunden holt und verlädt er den Aushub direkt auf einen Lkw. Damit ist der Hitachi ZX350LC so außergewöhnlich wie auch das Baufeld in Berlin. Hier baggert und gräbt er eine Tiefgarage, die von oben nach unten aufgebaut wird.

In einem einzigen Arbeitstakt von nur 46 Sekunden verlädt der Teleskopbagger aus maximal 30 Metern Tiefe den Aushub direkt in einen Lkw. In einem einzigen Arbeitstakt von nur 46 Sekunden verlädt der Teleskopbagger aus maximal 30 Metern Tiefe den Aushub direkt in einen Lkw.
© wyynot gmbh, Dietmar Puttins

In einem einzigen Arbeitstakt von nur 46 Sekunden verlädt der Teleskopbagger aus maximal 30 Metern Tiefe den Aushub direkt in einen Lkw.
© wyynot gmbh, Dietmar Puttins
In Berlin wird ein Geschäfts- und Bürokomplex errichtet. Die dazugehörende fünfgeschossige Tiefgarage wird von oben nach unten gebaut. Die Firma Servisa Dienstleistungen setzt einen Hitachi ZX350LC bei den Erdarbeiten ein. Dieser kann mit seinem Greifer-Teleskopstiel in nur einem Arbeitsgang schweren Aushub in der Tiefe aufnehmen, nach oben befördern und in einen Lkw verladen. Damit lässt sich das Projekt „Tiefgarage von oben nach unten gebaut“ umsetzen. Nicht einfach, aber effizient und gekonnt. Den ZX350LC gibt es für Grabtiefen in der 20-, 25- und 30-m-Variante. Hitachi liefert die Maschine mit leistungsstarkem Greifer-Teleskopstiel, ausfahrbarer Kabine, verstärktem Zweischalengreifer und mit Zylinderschutz.

 

Vielseitiger Hydraulikbagger

„In der Standardausrüstung“, sagt Kiesel-Experte Sven Wuthe, „hat die Maschine 35 t Betriebsgewicht. Das Exemplar für Servisa kommt mit Teleskopstiel, erhöhtem Zusatzkontergewicht von 4,5 t und der umgebauten Kabine auf rund 47 t.“ Durch Änderungen am Gegengewicht, an Ausleger und Stiel lässt sich der ZX350LC zudem zu einem Standardbagger umrüsten.

Das Areal erstreckt sich über eine Fläche von 5.000 m2. Nach einer Aushubtiefe von 3 m wird der erste von insgesamt drei Stahlbetondeckeln eingezogen. Der Deckel und rund 9.000 m3 per Düsenstrahlverfahren (DSV) eingebrachte Zementsuspension steifen die gesamte Grube aus. Unter dem Deckel wird weitergegraben. Radlader schieben in 6,50 m Tiefe den Sand und das DSV-Rückbaumaterial unter drei Deckel-Öffnungen zum Abtransport zusammen.

 

Freier Blick in die Tiefe

Am Baufeldrand dreht Maschinist Petroz Zoran den ZX350LC zu einer der Öffnungen. Seine um 800 mm nach vorn konstruierte ROPS-FOPS-Kabine kann er um maximal 1.300 mm nach vorne ausfahren. Durch ein Fenster im Boden hat er einen uneingeschränkten Blick auf den Zweischalen-Greifer in der Tiefe.

 

Aushub und Umschlag in einem Arbeitstakt

Durch ein Fenster im Kabinenboden kann der Maschinist den Zweischalen-Greifer bestens sehen. Durch ein Fenster im Kabinenboden kann der Maschinist den Zweischalen-Greifer bestens sehen.
© wyynot gmbh, Dietmar Puttins

Durch ein Fenster im Kabinenboden kann der Maschinist den Zweischalen-Greifer bestens sehen.
© wyynot gmbh, Dietmar Puttins
Zoran senkt den Ausleger horizontal, stellt den Tele-skopstiel vertikal und fährt den Teleskopen präzise ein. Eine Kombination aus Seilzügen und Hydraulikzylindern mit spezifischen Druckeinstellungen ermöglicht hohes Tempo. Der Baggerfahrer nimmt mit dem Greifer rund 1,3 m3 Erde auf, fährt den Teleskop zurück und entlädt oben den Aushub. Das schätzt auch Dragoljub Stankovic. Der General Manager der Servisa-Gruppe lobt die Effizienz: „Da wir mit dem Teleskopbagger die Lkw direkt beladen, sparen wir einen zweiten Bagger mit Fahrer und eine zweite Zwischenlagerbox ein.“

 

Abgasfreie Technik gefragt

In definierten Abständen werden weitere Deckel eingezogen, die Grube wird immer wieder versteift. Der verwendete Zementsuspension muss allerdings zu einem späteren Zeitpunkt im Baufortschritt wieder entfernt werden und ebenfalls nach oben. Je weiter die Arbeiter in die Tiefe gelangen, werden die Abgase der eingesetzten Maschinen zum Problem. „Dann müssen wir kompakte, leistungsstarke Baumaschinen einsetzen, die emissionsfrei arbeiten“, weiß Stankovic. „Auch diese Herausforderung besprechen wir mit Kiesel.“

Kiesel GmbH

www.kiesel.net

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