Start in die zweite Jahreshälfte
misslungen

Die Bauindustrie ist mit der aktuellen baukonjunkturellen Entwicklung nicht zufrieden: Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 2,4 % gesunken. Das ehemals gute Auftragsplus zu Beginn des Jahres schmilzt zusehends: Die Unternehmen konnten für die ersten sieben Monate nur noch ein Wachstum der Auftragseingänge von 3,1 % verzeichnen. Auch die Umsätze sind – nach einem erstmaligen Plus im Juni – im Juli wieder zurückgegangen.

Besonders groß ist die Enttäuschung über die öffentliche Baunachfrage: Die Auftragseingänge lagen im Juli zweistellig unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch die Umsätze gingen weiter zurück. Umso erstaunlicher ist es, dass die kommunalen Bauausgaben – die zwei Drittel der gesamten öffentlichen Bauausgaben ausmachen – im ersten Halbjahr gestiegen sind. Der Hauptverband führt diese gegenläufige Entwicklung darauf zurück, dass der bauwirtschaftliche Impuls aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm überwiegend dem Ausbaugewerbe und weniger dem Bauhauptgewerbe zugute kommt.

Erfreulich ist dagegen, dass die Ordereingänge im Wirtschaftsbau noch immer im Plus liegen. Allerdings hat sich das Tempo der Erholung etwas verlangsamt. Der Hauptverband befürchtet, dass die Unternehmen mit Anspringen der Konjunktur lediglich Ersatzinvestitionen bzw. Erhaltungsmaßnahmen vornehmen. Hinsichtlich der Erweiterungsinvestitionen wird aber noch abgewartet, ob es sich um einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung oder um ein Strohfeuer handelt. Dafür spricht auch, dass der Wert der Baugenehmigungen im Wirtschaftsbau in den ersten sieben Monaten zweistellig zurückgegangen ist. Auch die Umsätze liegen weiterhin im Minus. Dagegen entwickelt sich die Nachfrage im Wohnungsbau – auch dank des CO2-Gebäudesanierungsprogramms – weiterhin positiv. Der Erholungsprozess schlug sich auch bereits in den Umsätzen nieder.


Petra Kraus,

Berlin

E-Mail: petra.kraus@bauindustrie.de

Wohnungsbau weiter positiv

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