„Die RATL – mein Mittendrin, um Gemeinschaft zu erleben und Innovationen zu entdecken“
Regional verwurzelt, zukunftsgerichtet aufgestellt: Manuel Kopf von der Unternehmensgruppe VOGEL-BAU über Infrastrukturprojekte, moderne Betriebsführung und den Nutzen der Messe RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE (kurz: RATL).
Karlsruhe, 11.08.2025. Große Infrastrukturprojekte werden das Bauwesen am Mittleren Oberrhein in den kommenden Jahren maßgeblich prägen. Mit fast 1.000 Mitarbeitenden in elf eigenständigen Unternehmen steht die Unternehmensgruppe VOGEL-BAU mit Sitz in Lahr mittendrin in einem sich abzeichnenden Bauboom – und stellt sich mit gezieltem Personalaufbau, neuer betrieblicher Infrastruktur und moderner Technik zukunftsfähig auf. Vom Rohstoffabbau über Hoch- und Infrastrukturbau bis hin zu Abbruch und Recycling deckt die familiengeführte Gruppe nahezu die gesamte Wertschöpfungskette im Bauwesen am Mittleren Oberrhein ab. Im Interview spricht Manuel Kopf, Mitglied der Unternehmerfamilie und Teil der Geschäftsleitung, über die Herausforderungen der kommenden Jahre – und welche Rolle die RATL dabei spielt.
Herr Kopf, welche Entwicklungen am Bau beschäftigen Sie aktuell besonders?
Wir wurden ursprünglich als klassischer Pflaster- und Straßenbaubetrieb gegründet – der Infrastrukturbau gehört also zur DNA unseres Unternehmens. Und genau in diesem Bereich erwarten wir hier am Mittleren Oberrhein in den nächsten Jahren enorme Impulse. Zwei große Infrastrukturmaßnahmen allein werden unsere Grundauslastung enorm steigern: der Ausbau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel inklusive eines 11 Kilometer langen Tunnels bei Offenburg, an der wir uns mit einem Baukonsortium beteiligen wollen. Und parallel der sechs-streifige Ausbau der A5. Solche Projekte verändern nicht nur die Region, sondern auch uns als Unternehmen. Wir rüsten unseren Maschinen- und Fuhrpark gezielt für diese Herausforderungen auf. Die RATL ist dabei für uns eine wichtige Plattform, um neue Technik live und ohne Umwege zu erleben. Besonders zielführend finden wir die Live-Demo-Formate – etwa die Anbaugeräte-Arena oder die Musterbaustelle Infrastrukturbau mit ihrem diesjährigen Fokus auf Gleisbau und Umgebung. Innerhalb eines halben Tages sehen wir hier gebündelt, was für unseren Alltag wirklich relevant ist – kompakt, praxisnah und ohne störende Redundanz.
Welche betriebliche Infrastruktur formen Sie aktuell und in naher Zukunft?
Neben der technischen Aufrüstung möchten wir auch intern neue Strukturen schaffen. Am Stammsitz in Lahr entsteht derzeit ein neues Betriebsgebäude – mit modernen Bürowelten, Schulungsräumen, Mikroapartments und einem Restaurant mit Rooftop-Bar für unsere Mitarbeitenden. Die Idee ist, dort mittags gute und bezahlbare Küche anzubieten – auch für unsere Azubis. Der neue Bürotrakt wird Platz für bis zu 120 Mitarbeitende bieten. Gleichzeitig wollen wir unsere Mitarbeitenden gezielt weiterentwickeln und ausbauen – unter anderem über Schnupperpraktika, aber auch durch die Integration internationaler Fachkräfte, etwa aus Indien. Diese bereiten wir durch Sprachtrainings und gezielte Ausbildung auch auf Führungsaufgaben vor. Die RATL inspiriert uns auch in diesem Kontext. Denn dort sehen wir Technik, die neue und bestehende Mitarbeitende sofort entlastet – etwa durch Ergonomie oder Automatisierung. Das sind echte Hebel für den Arbeitsalltag, die Produktivität und schlussendlich für das Wohl der Mitarbeitenden.
Welche weiteren Entwicklungen stehen in Ihrer Unternehmensgruppe an?
Trotz unserer Unternehmensgröße verstehen wir uns nach wie vor als Mittelständler – mit kurzen Entscheidungswegen, flachen Hierarchien und einem familiären Führungsstil. Gegen Ende des Jahrzehnts wollen wir Stück für Stück unseren Maschinen- und Fahrzeugpark elektrifizieren, insbesondere bei den Transportbetonmischern. Die Energie dafür erzeugen wir selbst, mit einer schwimmenden 7,5 MWp-Photovoltaikanlage auf unserem firmeneigenen Baggersee in Kippenheimweiler. Diese liefert jährlich rund 8 Millionen Kilowattstunden Strom. Mittelfristig soll auch die Vermarktung dieses Solarstroms ein Geschäftsmodell werden. Die RATL bietet für solche Projekte den perfekten Rahmen zur Vernetzung – etwa mit potenziellen regionalen Stromabnehmern. Das Publikum ist technisch stark interessiert und passt einfach zu uns.
Wie planen Sie Ihren Besuch auf der kommenden RATL?
Für die kommende RATL plane ich wie schon 2023 einen gemeinschaftlichen Messebesuch mit rund 30 Personen aus unserer Firmengruppe. Diese Kolleginnen und Kollegen wissen genau, was sie auf der Baustelle brauchen – und können neue Maschinen direkt bewerten, von der Effizienz bis zur Einbaubreite. Die RATL bietet dafür das ideale Setting: kompakt, praxisnah und regional relevant – ohne Umwege.