Krankenhaus-Erweiterung in Rekordzeit
Mit Alho Modulbau erweiterte das Kreisklinikum Siegen in nur 16 Monaten
um 9.574 m² Bruttogeschossfläche und 223 Patientenplätze.
Neben Wirtschaftlichkeit und Funktionalität stehen bei Gebäuden für die medizinische Nutzung hohe Sicherheits- und Hygienebestimmungen im Vordergrund. Spezielle Projektanforderungen für die unterschiedlichsten Nutzungsbereiche eines Klinikums erfordern schon in der Planungsphase ein Höchstmaß an Präzision.
Der L-förmige Neubau wurde an den Stirnseiten über drei Geschosse an die Bestandsgebäude angeschlossen. Eine freitragende, 15 Meter lange Brücke stellt die Verbindung zu einem weiteren Krankenhausbau her. Erdgeschoss und erstes Obergeschoss wurden aus Stahlbeton - teils mit Fertigteilen, teils aus Ortbeton - errichtet. Auf diesem „Fundament“ wurden weitere vier Etagen aus Alho Raummodulen aufgesetzt. Zwischenmodule von 1,16 m Höhe oberhalb des zweiten Obergeschosses schaffen den Höhenangleich für die Anbindung an die Geschosshöhen des Bestands. Den Abschluss des Gebäudes bildet die Technikzentrale als zurückgesetztes Staffelgeschoss auf dem Dach. Aufzugsanlagen an beiden Bestandsübergängen sorgen für eine effiziente Besucher- und Patientenführung auf kurzen Wegen. Die direkte Anbindung einer der Anlagen an die Bettenzentrale vereinfacht die Logistik.
Auch unter ökologischen Gesichtspunkten wurde das neue Bettenhaus präzise geplant. Zusammen mit dreifachverglasten Fenstern minimiert die hochwärmegedämmte Gebäudehülle effektiv Wärmeverluste. Besonderen Wert legte der Bauherr auf eine möglichst autarke Versorgung des Klinikums mit Strom, Wärme und Kälte: Ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk, das im Zuge der Erstellung des Bettenhauses neu erbaut wurde, stellt die Energieversorgung der gesamten Klinikgebäude sicher.
Das Bettenhaus ist nicht unterkellert. Zur Medienversorgung des Klinikneubaus wurde ein begehbarer Kanal wasserundurchlässig als Stahlbetonkonstruktion errichtet. Er verläuft direkt unterhalb dem Flur des Erdgeschosses und mündet in das Blockheizkraftwerk. 223 neue Patientenplätze verteilen sich auf wohnlich gestaltete Zimmer. Eine Besonderheit: Die bestmögliche Versorgung von adipösen Patienten in so genannten Schwerlastzimmern. 14 auf die Abteilungen verteilte Räume sind für Patienten mit bis zu 500 kg Körpergewicht ausgelegt. Spezielle Deckenlifter mit entsprechender Hebekraft entlasten die Pflegekräfte beim Umbetten in ihrer Arbeit.
Die rund 1300 Quadratmeter des Erdgeschosses sind mit analytischem Zentrallabor, Isolierstation, Ärztezimmern und Nebenräumen belegt. 90 Prozent des ersten Obergeschosses beansprucht die Intensivstation mit einem angrenzenden seperaten Bettenbereich. In der Intensivstation arbeitet das Klinikum mit Ein- bis Zweibettzimmern. Die Zimmer sind jeweils durch Fenster miteinander verbunden, sodass die Pflegekraft mehrere Patienten sicher betreuen kann. Vier weitere Etagen sind mit Patientenzimmern sowie Spezialräumen für die Disziplinen Innere Medizin, Pneumologie, Kardiologie und Neurologie ausgestattet.
Innovative Detaillösungen begleiten das Klinikum auf seinem Weg in die Zukunft: Intelligente Lüftungs- und Heiztechnik minimiert den Energieverbrauch. Wird in einem Raum beispielweise ein Fenster geöffnet oder die Lüftung angeschaltet, regelt sich die Heizung automatisch herunter. Zur Ausleuchtung der Flurflächen wird besonders energiesparende LED-Technik eingesetzt. Eine Investition, die sich nachweislich lohnt: Die Umwelt wird entlastet, und durch lange Wartungsintervalle amortisieren sich die Mehrkosten innerhalb weniger Jahre.