Vizepräsident Bauer zum Tag der Deutschen Baumaschinentechnik

- Wettbewerb um die klügsten Köpfe und geschicktesten Hände jetzt aufnehmen

- Attraktivität der Baubranche herausstellen

„Wenn wir die Bauaufgaben der Zukunft bewältigen wollen, brauchen wir hochqualifiziertes Personal, sowohl in den Führungsetagen als auch auf den Baustellen und bei der Bedienung technisch anspruchsvoller Geräte. Unsere Branche muss den Wettbewerb um die klügsten Köpfe und die geschicktesten Hände jetzt konsequent aufnehmen.“ Mit diesem Appell an die Unternehmer hatte der Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, den Tag der Deutschen Baumaschinentechnik am 26. Oktober 2010 im sächsischen Meerane eröffnet. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung forderte Bauer, kurzfristig zu der hohen Ausbildungsbereitschaft der 90er Jahre zurückzukehren, als noch jeder dritte Betrieb Ausbildungsplätze bereitgestellt hatte; derzeit ist es nur noch jeder vierte bis fünfte. Auf die Ausbildung von Fachkräften mit Kompetenz im Baumaschinenbereich müsse dabei besonderer Wert gelegt werden.

Als Hürde bezeichnete Bauer die empfundene mangelnde Attraktivität der gewerblichen Bauberufe: „Nach wie vor gilt der Bau im Gegensatz zum Maschinenbau oder der Informationstechnik als „Low-Tech“-Branche. Nutzen wir doch das gute Ansehen, das unser Ausbildungssystem genießt und zeigen deutlicher als bisher, was in unseren Ausbildungszentren, insbesondere in der Baumaschinentechnik, geleistet wird. Wenn wir dann noch Aufstiegsperspektiven entwickeln, die Arbeitsbedingungen weiter verbessern und auch für die gute Weiterbildung sorgen, sollte es auch unserer Branche gelingen, wieder mehr junge Leute für die Bauberufe zu interessieren“, so Bauer weiter.

Im Bereich des akademischen Nachwuchses sieht Bauer den Beginn einer Trendwende: „Der Stellenwert von Technik und Wirtschaft für die Entwicklung unseres Landes wird heute klar erkannt. Dies gilt es zu festigen“, erklärte Bauer. Dennoch bleibe die Bauingenieurlücke vorerst bestehen: 3.300 Absolventen stünden einem Bedarf von 4.500 Nachwuchsingenieuren gegenüber; die Anfängerzahlen ließen jedoch hoffen: 8.700 junge Leute hätten im vergangenen Jahr ein Bauingenieurstudium begonnen. Leider gehen von diesem im Laufe des Studiums zu viele verloren. Weitere Ansatzpunkte, die Zahl der Bauingenieur-Studenten zu erhöhen, sieht Bauer unter anderem in der Förderung junger Menschen mit Migrationshintergrund, auch gemeinsam mit den Hochschulen. „Darüber hinaus suchen wir nach Möglichkeiten, wie wir den im Vergleich zu anderen Ingenieurstudiengängen im Bauingenieurwesen überproportional vertretenen Frauen eine berufliche Karriere anbieten können, die mit der Familie besser vereinbar ist“, kündigte Bauer an.

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