Rekordtief bei den Arbeitsunfällen in der Bauwirtschaft

Die Zahl der Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Tiefstand gesunken. Wie Prof. Manfred Bandmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) in Berlin berichtete, wurden im Jahr 2008 insgesamt 120.605 Arbeitsunfälle registriert. Das waren 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr und 166.000 weniger Unfälle als vor zehn Jahren, ein Rückgang um 58 Prozent. Die sinkenden Zahlen erklärt die BG BAU vor allem mit zielgerichteten Aktivitäten der Prävention.

Die Quote der Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter, die den realen, konjunkturbereinigten Trend beim Unfallgeschehen zeigt, verringerte sich 2008 gegenüber dem Wert von vor zehn Jahren um 45,5 Prozent. Die positive Entwicklung spiegelt sich auch bei den tödlichen Unfällen: 123 Menschen kamen im Jahr 2008 bei der Arbeit ums Leben, 14 weniger als im Vorjahr und 133 weniger als vor zehn Jahren.

„Hauptsächliche Anlässe für Unfälle“, so Bandmann, „sind Abstürze von Gerüsten, Dächern und Leitern sowie Stolper- und Rutschunfälle.“ Zudem geschehen sehr viele Unfälle dadurch, dass Beschäftigte die Kontrolle über Maschinen, Transportmittel, Fördermittel oder Handwerkzeuge verlieren. So kommt es zu Verletzungen, etwa wenn Maschinen unbeabsichtigt in Betrieb gesetzt werden oder weil Werkstücke durch falsche Bearbeitung fortgeschleudert werden.

Als Gründe für den positiven Trend im Unfallgeschehen nannte Bandmann überwiegend wirksame Maßnahmen der Prävention. Beispiele für Aktionen mit anhaltender Wirkung sind die Kampagnen „Sicherheit im Abbruch“ oder „Oben bleiben“ gegen häufige Durchsturz-Unfälle im Bau- und Gebäudereiniger-Handwerk. Von größter Bedeutung sei die tägliche Arbeit der Fachleute der BG BAU in den Betrieben, die die Unternehmen über notwendige Maßnahmen zur Prävention beraten. So haben die Mitarbeiter der BG BAU im Jahr 2008 insgesamt 43.831 gezielte Beratungen und Besprechungen durchgeführt.

Sinkende Unfallzahlen bedeuten vor allem weniger menschliches Leid, so Bandmann. Außerdem ist dieses ein Beitrag zur Kostenentlastung der Mitgliedsunternehmen. Denn Unfälle bedeuten für die Unternehmen hohe finanzielle Aufwendungen durch krankheitsbedingte Lohnfortzahlungen sowie Mehrarbeit für andere Beschäftigte und zusätzliches Personal. Zudem können durch Unfälle Zuschläge auf die Beitragshöhe der Berufsgenossenschaft anfallen.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.bgbau.de

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2010

Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Die Zahl der Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft ist erneut zurückgegangen. 2009 verunglückten bundesweit 115.177 Beschäftigte. Das waren 5.428 weniger als im Vorjahr und über 160.000 weniger als...

mehr

Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Die Zahl der Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft ist erneut zurückgegangen. 2009 verunglückten bundesweit 115.177 Beschäftigte. Das waren 5.428 weniger als im Vorjahr und über 160.000 weniger als...

mehr

Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Die Zahl der Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft ist erneut zurückgegangen. 2009 verunglückten bundesweit 115.177 Beschäftigte. Das waren 5.428 weniger als im Vorjahr und über 160.000 weniger als...

mehr
Ausgabe 07/2013 BG-BAU

Weniger Arbeitsunfälle am Bau

Wie Bernhard Arenz, Leiter der Abteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) berichtete, wurden sogar knapp 30 Prozent Arbeitsunfälle weniger registriert als noch vor zehn...

mehr

Arbeitsunfälle am Bau

Rückgang deutlich abgeschwächt

Die jahrelange Tendenz setze sich zwar fort, verlangsame sich jedoch stetig. Um das Unfallgeschehen deutlicher zu reduzieren, reiche es nicht aus, nur auf das Einhalten des formalen Regelwerks zum...

mehr