Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2011: Produktion und Nachfrage deutlich im Plus

Bauproduktion und Baunachfrage profitieren von günstiger Witterung und guter Binnenkonjunktur: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktu­ellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal um nominal 32,1 % gestiegen (März: +21,4 %). Damit wurden die starken Rückgänge in den ver­gangenen zwei Jahren nahezu ausgeglichen; das Umsatz­volumen lag nur noch knapp unter dem Niveau des ersten Quartals 2008. Nach Aussage des Branchenverbandes ist das starke Umsatzplus in den ersten drei Monaten dieses Jahres aber nicht nur auf die milden Temperaturen zurückzuführen; die Bauunternehmen profitierten auch – als konjunkturell nach­laufende Branche – vom gesamtwirtschaftlichen Aufschwung: So sind die Auftragseingänge im ersten Quartal um nominal 6,1 % gestiegen (März: + 5,0 %).

Triebfeder der Entwicklung im ersten Quartal war weiterhin der Wohnungsbau, der sowohl beim Auftragseingang (+ 29,0 %) als auch beim baugewerblichen Umsatz (+ 40,3 %) die höchsten Wachstumsraten aufwies. Neben den niedrigen Zinsen und dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm haben besonders die Stabilisierung der Einkommenserwartungen im Zuge des Konjunkturaufschwungs und ein wieder steigendes Interesse der Anleger an Wohnimmobilien den Wohnungsbau beflügelt. Dass sich diese Entwicklung voraussichtlich auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird, darauf deuten die Baugenehmigungen hin: Die Zahl der genehmigten Wohnungen (Neu- und Umbau) stieg in den ersten zwei Monaten dieses Jahres um 22,6 %.

Als zweites Standbein für eine gute Baukonjunktur im laufenden Jahr hat sich der Wirtschaftsbau etabliert: Der Auftrags­eingang ist im ersten Quartal um 19,4 % gestiegen und lag damit das fünfte Quartal in Folge im Plus. Der hohe Auftrags­bestand wurde - nach einem verhaltenen zweiten Halbjahr 2010 - Anfang dieses Jahres produktionswirksam: Die Unternehmen meldeten für die ersten drei Monate ein Umsatzplus von 28,4 %. Positiv für die weitere Entwicklung ist auch, dass die Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) in den ersten zwei Monaten dieses Jahres  gestiegen sind: Für Handels- und Lagergebäude um 21,0 % und für Fabrik- und Werkstattgebäude sogar um 53,7 %.

Wenig erfreulich ist dagegen die Perspektive im Öffentlichen Bau: Zwar ist der Umsatz im ersten Quartal um 27,9 % gestiegen, gleichzeitig ging aber der Auftragseingang um 15,5 % zurück. Auch die Baugenehmigungen (veranschlagte Baukosten) öffentlicher Bauherren entwickelten sich negativ - sie wiesen für die ersten zwei Monate ein Minus von 41,1 % auf. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wird am 9. Juni im Rahmen einer Pressekonferenz seine aktualisierte Umsatz­prognose für 2011 und einen Ausblick für 2012 vorstellen.

Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

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