Bauhauptgewerbe: Auftragseingang im August erstmals seit September 2008 wieder im Plus

Die Konjunkturprogramme der Bundesregierung zeigen im deutschen Bauhauptgewerbe Wirkung: Die öffentliche Baunachfrage hat im August erstmals die Auftragsausfälle im Wirtschaftsbau ausgleichen können. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August 2009 das erste Mal seit September 2008 wieder im Plus; das Auftragsvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um nominal 2,5 % (real sogar + 3 %). Über den gesamten Zeitraum von Januar bis August blieben die Ordereingänge allerdings weiterhin im Minus (- 7,7 %). Entsprechend rückläufig waren Umsätze und Beschäftigung: Der baugewerbliche Umsatz lag im August um 5,0 % unter dem Vorjahresniveau (Jan.-Aug.: - 7,2 %). Die Zahl der Beschäftigten ging auf 705.000 Personen zurück; das waren 15.000 weniger als im Vorjahresmonat.

Der Öffentliche Bau war die wichtigste Stütze der Baukonjunktur: Die Betriebe meldeten für den August ein Auftragsplus von 11,1 % (Jan.-Aug.: 1,4 %). Die Belebung kam vor allem aus dem Straßenbau: Der Auftragseingang lag im August um 22,3 % über dem Wert des Vorjahresmonats (Jan.-Aug.: 3,7 %). Insbesondere der Bund investiert in die Verkehrsinfrastruktur: Seine Ausgaben für den Straßenbau stiegen im August um 30,8 % und im September um 17,7 % (Jan.-Sep.: 10,8 %). Aber auch im Öffentlichen Hochbau zeigte sich eine positive Entwicklung: Der Auftragseingang stieg um 6,0 % (Jan.-Aug.: - 3,8 %). Die Aufträge werden mittlerweile bei den Bauunternehmen auch umsatzwirksam: Die Betriebe wiesen im August für den gesamten Öffentlichen Bau ein Umsatzplus von 7,0 % aus (Jan.-Aug.: - 1,0 %).

Der Wirtschaftsbau steckt nach wie vor in der Krise, die Rückschläge werden aber schwächer: Die Auftragseingänge sind im August nur noch einstellig um 6,0 % zurückgegangen. Für die ersten acht Monate ergibt sich aber noch ein Orderminus von 17,6 %. Der baugewerbliche Umsatz lag im August mit 14,4 % unter dem entsprechenden Vorjahresmonat (Jan.-Aug.: − 11,0 %). Eine konjunkturelle Trendwende ist jedoch im Wirtschaftsbau noch nicht in Sicht: In den ersten acht Monaten ist das Baugenehmigungsvolumen (veranschlagte Baukosten) um 20 % zurückgegangen. Daran wird sich auch kurz- bzw. mittelfristig kaum etwas ändern: Laut Umfrage des deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) wollen nur 16 % der befragten Industrieunternehmen in den kommenden 12 Monaten in die Erweiterung ihrer Kapazitäten investieren.

Dagegen kommt die konjunkturelle Stabilisierung im Wohnungsbau voran: Der Auftragseingang lag im August mit 4,0 % im Plus (Jan.-Aug.: - 2,7 %), die Baugenehmigungen (Zahl der Wohnungen) stiegen sogar um knapp 10 % (Jan.-Aug.: − 4,8 %). Bei den Betrieben hat sich diese Entwicklung aber noch nicht im Umsatz niedergeschlagen: Dieser ging im August um 5,1 % zurück (Jan.-Aug.: - 8,5 %).

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